Mein Schnuffeltier

Mein Schnuffeltier

Die Welt ist arg, der Mensch ist schlecht:
Ich hab es eingesehn!
Es bleibt gemein und ungerecht,
doch muss es weitergehn...

Wir sind uns selbst der größte Feind,
warum? - Wer weiß das schon...
Ich habe lang genug geweint,
adieu, du Illusion!

So fand ich dann zurück zu dir,
dem Freund der frühen Zeit:
dem kleinen Bär, dem Schnuffeltier,
so weich und lang wie breit.

Du nimmst nicht Zinsen, isst kein Brot
und lässt mir meinen Wein.
Du brachtest mich noch nie in Not,
du bist dezent und fein!

Ich klag dir stundenlang mein Leid
und drück auf deinen Bauch.
Dann brummst du kompromissbereit:
"Jawohl, so denk ich auch!"

Mein altvertrauter Knuddelbär,
so warm und weich wie Samt.
Ich glaub, ich geh - was brauch ich mehr -
mit dir zum Standesamt...

Hallo Viktor,

gefällt mir gut, wie Du etwas scheinbar Banales mit Inhalt füllst. Zwar denke ich bei Stoffbären nicht unbedingt an "lang", aber was soll´s. Ich habe das Gedicht gerne und mit einem kleinen Schmunzeln gelesen.

Schönen Sonntag

Jürgen

Habe deine Verse ebenfalls sehr gern gelesen, nur die letzte Zeile in der fünften Strophe will mir nicht gefallen.
Ansonsten, Klasse.

Gruß: Ecki

Hallo Viktor,
auch ich habe mich an deinem Gedicht sehr erfreut.
Es ist schon beruhigend, so ein Schnuffeltier zu besitzen.
Viele Grüße,
Marie-Luise

Hallo Norbert,
auch mir gefällt dein feinhumoriges Gedicht. Ich denke, auf einer Lesung käme es besonders gut an, wenn man dich noch dazu sehen würde ein ganzer Kerl mit Knuddelbär im Arm

Als kritikwürdig sehe ich lediglich die Zeile
"du bist dezent und fein"
an. Die ist wenig ausdrucksstark. Das kannst du besser

VG
Steffen

Mein Schnuffeltier

Die Welt ist arg, der Mensch ist schlecht:
Ich hab es eingesehn!
Es bleibt gemein und ungerecht,
doch muss es weitergehn...

Wir sind uns selbst der größte Feind,
warum? - Wer weiß das schon...
Ich habe lang genug geweint,
adieu, du Illusion!

So fand ich dann zurück zu dir,
dem Freund der frühen Zeit:
dem kleinen Bär, dem Schnuffeltier,
so weich und lang wie breit.

Du nimmst nicht Zinsen, isst kein Brot
und lässt mir meinen Wein.
Du brachtest mich noch nie in Not,
du bist dezent und klein!

Ich klag dir stundenlang mein Leid
und drück auf deinen Bauch.
Dann brummst du kompromissbereit:
"Jawohl, so denk ich auch!"

Mein altvertrauter Knuddelbär,
so warm und weich wie Samt.
Ich glaub, ich geh - was brauch ich mehr -
mit dir zum Standesamt...

..habt dank für eure positiven beurteilungen!
habe "fein" in "klein" abgeändert, lachmal.
danke für den tip- so scheint ees deutlich besser zu sein, oder?
liebe grüße
viktor