Mein erstes

ulque

Mitglied
Es begab sich, dass ein rollifahrender, schwäbelnder terrorgeschädigter und traumatisierter sehr hoher Repräsentant dieser unserer Republik sich vehement dafür aussprach, dem Terrorismus (islamistich und überhaupt...) nahestehenden Personen durch einen finalen Rettungsschuß final zu retten....

Nennen wir ihn einfach einmal Wolfgang...

Was Wolfgang nicht weiß oder vielleicht nur verdrängt hat, ist:

Das hatten wir schon mal 1967 mit B.Ohnesorg.

(...der B. Ohnesorg hatte mit dem gleichnamigen Hamburger Volkstheater nur wenig zu tun...)
Auch damals wurde der Benno O. nur auf Verdacht hin von der Staatsmacht erlegt und ziemlich erfolgreich aus dem Pelz geschlagen... (...heilhallali und grenzenlos geil...)

Nun leben wir aber schon im Jahrtausend 2.1 und 1933 ist schon fast 1000 Jahre vorbei...
Wer sein Geschichtsbuch gelesen hat, kann sich an diese dunklen 1000 Jahre noch dunkel erinnern...

Langer Rede, kurzer Sinn:

Ich stelle mir das heute (ca. 13.11.07) so oder so ähnlich vor:
Bonn-Tannenbusch. Waldenburger-Ring. Westdeutsche 70iger Jahre Platte.

Morgens früh um 06.00 stürmt ein ca. 3500 Mann starkes SEK die Wohnung eines Ümit Karadeniz.

Ümit Karadeniz hat einen Vollbart (...leicht grau meliert...) umrundete 2 Mal den schwarzen Stein in Mekka, hat eine Frau und 5 Kinder. 2 Jungs (13 und 17) und 3 Mädchen (9, 14 und 19).
Alle seiner Kinder sprechen perfekt deutsch, lieben A. Merkel, laden sich überteuerte Klingeltöne runter, kaufen Klamotten von \"Nike\", \"Adidas\", \"Daniels\" und Steinhauer...

Seine Frau trägt das traditionelle Kopftuch, Ümit hat einen gut bezahlten Job bei der T-Com, trägt kein Kopftuch und zahlt ehrliche 41% Steuern an den deutschen Staat...
Ümit hat im Okt.2001 nur einen Fehler begangen: er hat sich Al-Dschassira auf Sat angesehern und im Dez. 2001 sich auf \"Gooogle\" über Beinladen informiert...

06.02:
Im Radio (SWR 3) läuft Westernhagen (\"Grüß mir die Genossen\")
3499 schwarzgekleidete SEK-Beamte stürmen die Wohnung des Ü.K., sichern die 4 Räume erreichen das Schlafzimmer von Ümit Karadeniz und seiner Frau Sayan...

...feuern ca. 32264 Schüsse auf Ümit
...Sayan bleibt bis auf die ca. 80 Kg zermatschten Hackfleisch rechts neben ihr unverletzt
...die Kinder Karadeniz sind nur sehr unerheblich traumatisiert und werden wahrscheinlich nie mehr albtraumlos schlafen und werden sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in wenigen Jahren in Syrien oder dem Iran in Trainingslagern islamistischer Fundamentalisten dem Kampf gegen westliche (\"demokratische\") Werte verschreiben

Wolfgang sitzt in seinem Rolli im Flur des Plattenbaus, die Rauchschwaden umwabern seine Nase und er feilt an einer Rede, die die Parlamentarier der großen Koalition begeistert und das \"dumme\" Wahlvolk mit Angst und dunklen Erinnerungen erfüllt.

Wehret den Anfängen!!!
Ansonsten sind 58 Jahre Demokratie im Arsch!
Drin!!!

nur ein
ulque
 
Hi ulque,

Zuerst mal Herzlich Willkommen in der Leselupe und im Humor&Satire-Forum.

Ich habe Deinen Text freigeschalten, auch wenn er mir nicht sonderlich gefällt. Ich möchte Dir erklären, was mir nicht gefällt und wo ich denke, wie man ihn verbessern kann.

Politische Satire ist technisch gesehen ein heikles Thema. Nicht, weil es politisch gefährlich ist, oder es da nichts zu satirisieren gibt, Nein, sondern weil man leicht die Rage des Schreibers erkennt, der den Leser in seinen Kampf einbeziehen will. Viele Leser fühlen sich dadurch vereinnahmt. Auch wenn sie vielleicht mit Dir politisch übereinstimmen, sie fühlen sich trotzdem abgestossen.

Gute politische Satire macht das meiner Meinung nach anders:
a) Übertreibung ja, aber mit Mass und Ziel - und vor allem mit "logischem" Aufbau. Von einem relativ normalen Text mit der Beschreibung des Türken (5 Kinder etc.) springst Du ohne Vorwarnung zu 32.000 Kugeln, die ihn durchsieben. -> nicht nachvollziehbar. Mach das subtiler, bau die Übertreibung auf

b) Stampfen, Schnauben, Zetern, blindes Poltern etc. im Text stösst mich ab, wenn es nur sinnloses Wüten ist. Schon der erste Satz lässt mich negativ erkennen, dass es kein subtiler und objektiver Text werden wird. Wir kennen den Schuldigen schon in der ersten Zeile. Damit ->c)

c) mach's überraschend, überrasche uns. Auch wenn wir es uns denken können, mach es trotzdem so, dass Du uns vielleicht doch eher das Gegenteil erzählst bevor Du den Twist machst.

Zum Thema politische Satire lies z.B. Mal Art Buchwald. Der war auch klar kritisch gegen z.B. George Busch. Aber er schreibt es nicht so. Wie er vorgeht ist, dass er zuerst den Leser "überrascht", wie er das letzte Vorgehen etc. von Bush bewundert. Dann beschreibt er es, überrascht uns dabei mit komischen aber schlüssigen Begründungen, bevor er zum Schluss dann "scheinbar" zu eine völligen entgegengesetzten Schluss kommt.

- Um zu wissen, dass Du Wolfgang für einen unfähigen Politiker hältst, muss ich die weiteren Zeilen nicht mehr lesen. Das ist für mich einfach nur Polemik, aber keine Satire.
- Wenn Du diesen selben Text in ruhigem Ton schreiben würdest, dann wär's eine Meinung, aber noch lange keine Satire.
- Wenn Du den Text ruhig und mit Twists schreiben kannst, dann kommen wir in die Nähe von Satire. Und dann wird's interessant, wie man den Text erst wirklich stark machen könnte.

Kurzer Hintergrund, warum ich das so schreibe: ich betreibe eine österreichische Satireplatform (Rappelkopf.at), wo ich genau das so machen muss, um interessant zu bleiben. Ich habe genug politische Texte als Satire markiert gesehen, die einfach nur wütende Pamphlete waren.

Und zum Schluss: bevor Du Deine Texte veröffentlichst, lass sie einmal durch die Rechtschreibprüfung von Deinem Texteditor laufen, Du hast einige Rechtschreibfehler drin (Buchstaben fehlen, etc. z.B. gleich im ersten Satz).

Servus

Marius

BTW: auf Rappelkopf.at habe ich auch eine Liste an Links zu satirischen Nachrichten und politischer Satire, z.B. The Onion,..., da gibt's jede Menge an guten Texten - wenn auch nicht in Deutsch)
 



 
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