Meine Sorgen ... deine Sorgen

Ich sitze hier an meinem Frühstückstisch
vor mir liegen Blätter einer Zeitung lose
überfliege sie, lese da und dort und wisch´
Brösel weg, achtlos, von Zeitung und von Hose

vom Radio klingen Worte die an mir vorübergleiten
nipp´ an meinem Kaffee, schwer die Lider von der Nacht
lese hier und da, höre von den schlechten Zeiten
in die wir uns, langsam zwar und doch, gebracht

wieder einmal gleich ist´s mir heut´ morgen
denk und plan voraus den ganzen Tag
was hab ich nicht heut´ noch zu tun, für Sorgen
Wagen waschen, Haare schneiden, wenn ich´s sag

was kümmert mich da, wenn verhungern Kinder
was kümmert mich da, weite Welt und Meer
was kümmert mich da, Tod um uns und Kinderschinder
was kümmert mich da, wenn ich vom Unglück and´rer hör

die Welt dreht sich schneller, rund um rund
Probleme sind mir heut´ egal, bin blind
ich leb´ in den Tag, sorglos, dumm, na und
solang´ ich nicht weiß, was wahre Sorgen sind

Hallo Fredy,

ein wirklich sehr schönes Gedicht. Ich, als Versmaß-Fetischist wollte nach dem ersten Lesen gleich Kritik über Holprigkeiten loslassen. Dann habe ich es laut gelesen - und siehe da - es hat (bis auf die Stelle mit den Bröseln) eine durchgehend schöne Melodie. Das ist für mich ein Beispiel, dass es auch sehr gute, sich reimende Gedichte geben kann, wo man nicht unbedingt pedantisch Silben und Hebungen zählen muss. Und so bleibt mir nur, auf den kleinen Rechtschreibfehler "wenn verh[red]u[/red]ngern Kinder" hinzuweisen.

Gruß Ralph

Hallo Kyle,

schön von dir zu hören. Das Gedicht hat mir auch sehr gut gefallen. Es macht mich nachdenklich.

liebe Grüße
Reneè

PS.: Was macht die Harley, steht die noch immer in der Garage?

hi ralph

freut mich dass dir meine gereimten worte trotzdem gefallen haben. auf melodie oder silben zählen achte ich ohnehin nie
meine texte sollten entweder ein wenig aufrütteln und augen öffnen oder einfach nur zum träumen anregen.

liebe grüße

fredy
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ich fürchte wer die augen so fest vor dem leben ringsum geschlossen hat wie unsere gesellschaft, dem nützt auch auch wachrütteln nichts

hallo liebe reneè

nachdenklichkeit war eins der dinge die ich provozieren wollte. freut mich dass es dir gefällt.
die harley steht noch vor der garage. sie wird zur zeit aber "eingewintert".
mit einem wehmütigem lächeln unter einer weggezwinkerten fernwehträne
die liebe zu einem wunderbaren mädchen haben ihr fesseln angelegt. irgendwann wird die gute harley wohl wieder die freiheit spüren. aber bis dahin bleiben ihr die träume von vergangenen zeiten.

liebe grüße

fredy
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fesseln können dich vor schmerzen schreien ...
vor sehnsucht weinen ...
oder auch vor liebe träumen lassen