Meiner Mutter

Silberstreif

Mitglied
Der Muttertag, er ist schon längst vorbei
und dennoch schreibe ich dir ein Gedicht.
Zum ersten Mal scheint alles zwischen uns entzwei,
doch sollst du wissen: das behagt mir nicht.

Die Worte kamen scheinbar wohl plaziert,
der Zorn, die Wut, den Bogen spannten.
Die Pfeile trafen - und mir jetzt das Blut gefriert,
denn mir wird klar, dass wir uns so nicht kannten.

Zwei Frauen stehn sich wütend vis-a-vis,
der Zorn verraucht, doch schmerzend wird es bleiben.
Es sitzt so tief, so spürte ich es nie
und dennoch will ich Gutmachung betreiben.

Es tut mir leid, denn alles was ich sagte,
war sehr gemein, verletzend und in rauhem Ton.
Zum ersten Mal massiven Widerstand ich wagte,
die Reue kam während wir stritten schon.

Mutter verzeih mir, das ist worum ich bitte,
obwohl vergessen werden wir es beide nicht.
Wir nehmen ihn, den Kleinen, in die Mitte
und schaun uns wieder lächelnd ins Gesicht.

Der Muttertag, er ist schon längst vorbei
und dennoch schreibe ich dir ein Gedicht.
Denn nichts ist zwischen uns entzwei,
ich hab dich lieb, Mutter, vergiss das nicht!
 



 
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