Minett (Ein Elektritter)

B

beisswenger

Gast
Werter Kollege,

einen schönen Reim haben Sie da niedergeschrieben - schön und originell. Doch sagt, edler Mensch, was ist der Sinn des Werks? Gibt es einen tieferen Sinn davor oder dahinter?
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Werter Kollege,

die Elektritter sind eine seltsame Spezies kämpfender Individuen, die dereinst den Kosmos bevölkerten, ehe die Blasser, Blässer (so werden Schlüpflinge nach besonders aggressiven Wesen ihrer Gattung benannt), oder Eiweißlinge, knorpelbeladene, sie mehr und mehr zurückdrängten, kaum zeugen noch Märchen von ihnen.

Ihre Kämpfe waren hart. Um sich zu schützen, legten sie Faradaysche Käfige an. Wenn ihnen der Saft ausging (so nannten sie elektrische Energie), blieben sie stehen.

Manchmal verband ein Ehrwürdiger Elektritter sich mit dem Gegner, nur, um ihn wieder aufzuladen. Das war von Erfolg gekrönt, denn nur einer blieb zurück.

(In gewisser Weise ist es ja auch Unfähr, alles auf die Wasserhaltigen zu schieben.)

Nachdenken konnten sie in der Hitze der Wüste, sofern ihnen wenigstens noch ein Fotoelement verblieben war, das ihren Geist auflud.

Einer der Tricks, mit dem Elektritter ihre Gegner hereinlegten, hieß "Umprogrammieren".
Die Umprogrammierten taten dann alles andere, als was von ihnen verlangt wurde.

Ehrwürdiger Beisswenger, hier verbleiben mir nur noch wenige Zeilen, um auf die Schwierigkeiten der Übersetzung hinzuweisen.

Natürlich hatten die Elektritter kein Fotoelement, aber würde Ihnen der lautlich, wenn auch nicht farblich, fast korrekte Begriff "Sionilonantolomat" mehr sagen?

Nunmehr harren die verbliebenen 42 Ritter ihrer Wiedererweckung.

Viele Grüße entbietet in tiefster Devotion und Demodulation Euer Hoo Tschee (Hu Tschi), Experte beider Hemisphären, Unterschlupfling und Kleiner Nasweis der Nebel, Träger der duftenden Unterhose, Tagnachtspenst
 
B

beisswenger

Gast
Danke,

ich habe verstanden. Dann waren die Elektritter wohl so etwas wie die Krieger des Lichts. Mutig, tatkräftig und weise. Ich hoffe, es findet sich eine Dame, welche die verbliebenen 42 Ritter der Käfigrunde wieder wachküsst.
Schönen Restsonntag, werter Kollege!
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Nebenbei bemerkt, ehrwürdiger Beisswenger,
wesentlich mehr, als ich in tiefster Bescheidenheit über dieses Thema je schreiben werde, schrieb Stanislaw Lem in seinen Robotermärchen.
 
B

beisswenger

Gast
In diesem Zusammenhang,

werter Kollege, da du in diesem Genre ja wesentlich besser zuhause als bist als ich, habe ich eine Frage an den Fachmann:

wen, mit Ausnahme von Stanislaw Lem und natürlich die Klassiker der Utopien wie z.B. Huxley, muss ich unbedingt lesen? Grund meiner Frage ist der Umstand, dass mein 2. Buch im Jahre 2132 spielt. Nachdem ich mich mit diversen Zukunftsforschern auseinandergesetzt habe, benötige ich noch ein paar Tipps hinsichtlich lesenswerter SF-Literatur, die auch wissenschaftlichen Ansprüchen genügen könnte.

Reicht es aus, Herbert W. Franke, Greg Bear, Jack Vance, Isaac Asimov, Bernard Wolfe und Wolfgang Jeschke zu lesen?

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Gruß
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Auf jeden Fall würde ich noch Vonnegut und Bradbury empfehlen, auch Olaf Stapledon. Niemals vergessen Arkadi und Boris Strugazki.

Sehr interessant ist das Buch "Visionen" von den Steinmüllers, darin werden Visionen über die Zukunft von 1900 bis 2100 beschrieben, dabei sind die Visionen bis 2000 echt, die anderen erfunden. Karlheinz Steinmüller ist Zukunftsforscher.

Die Utopien und Antiutopien hast Du selbst schon erwähnt.

Vergesse dabei nicht Carel Capek "Der Krieg mit den Molchen" (und andere). Samjatin "Wir".

Es gibt noch viel viel mehr.

Asimov hat in der "Foundation"-Trilogie ein ganzes Jahrtausend in Kurzgeschichten beschrieben. (Später noch Fortsetzungen)

Für die Aspekte der Zeitreisen möchte ich die Satire "Die ersten Zeitreisen" von Reinhard Heinrich und Erik Simon hervorheben.

Ich kann unmöglich alles hier beschreiben, auch ist das alles sehr kurz, auf die Namen beschränkt.

Viele Grüße von Bernd
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
erst

heute bin ich über diese köstlichkeit gestolpert. mein drucker druckt sie schon aus für meine sammlung. die nachfolgende erklärung habe ich ebenfalls sehr genossen, nur eine frage hab ich noch: wofür is der ritter jetzt reif? man liest sich!
 



 
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