Wie jeden Abend, außer Sonntag, stand sie an der Straße und wartete. Sie lief immer bis zur letzten Laterne, bevor die Dunkelheit alle Konturen verwischte. Ihr Freund, der sie abholen sollte, war wieder mal zu spät. Also lief sie ihm ein Stück entgegen, aber nur bis zu dieser Laterne. Dahinter lagen nur noch Felder und eine einsame Straße, die kaum einer um diese Zeit nutzte. Ihr war kalt. Die Temperaturen waren in den letzten Tagen spürbar gesunken.
Schnee lag in der Luft.
Sie nahm einen Zug von ihrer Zigarette und die Glut leuchtete vor ihr auf. Heute kam er aber besonders spät. Ob sie ihm weiter entgegenlaufen sollte? Bevor sie hier anfror, begann sie in die vor ihr liegende Dunkelheit zu gehen. Er würde sie im Scheinwerferlicht des Autos wohl sehen.
Links neben ihr lag ein weites, abgeerntetes Maisfeld. Ein paar vereinzelte, hohe Halme standen noch. Im Sommer war es unheimlich, neben einem dichten Maisfeld zu gehen. Man wußte nie, was sich in den dicht stehenden Stauden verbarg. Heute konnte sich jedoch nur etwas in der Dunkelheit verstecken. Hinter dem Feld begann ein kleines, mit Bäumen und Büschen bewachsenes Waldstück. Aber soweit mußte sie hoffentlich nicht gehen. Sie überlegte, ob sie ihren Freund mit dem Handy anklingeln sollte. Aber wenn er schon unterwegs war, würde er ärgerlich darüber.
Also lief sie weiter. Wenigstens wurde ihr etwas wärmer von der Bewegung. Aus dem Augenwinkel heraus glaubte sie, eine Gestalt über das Feld huschen zu sehen. Als sie ihren Kopf in die Richtung drehte, sah sie aber nichts mehr. Na, ich bilde mir schon was ein, dachte sie. Dann hörte sie ein Geräusch, wie unterdrücktes Husten. Sie blieb stehen und sah in die Richtung des Geräusches. Wieder glaubte sie, Konturen einer Gestalt wahrzunehmen. "Hallo", rief sie, "ist da jemand?" Keine Antwort. Nun war ihr unheimlich zumute. Am liebsten wäre sie umgekehrt. Aber sie lief trotzdem weiter. Alle Sinne auf Empfang. Sie meinte, Blicke auf sich zu spüren. Ihre Kopfhaut kribbelte.
War das Atmen, was sie da hörte? Sie drehte sich nicht mehr um. Ging nur etwas schneller. Nun hörte sie Schritte hinter sich. Ihr Herz machte einen Satz, um dann schneller weiter zu schlagen. Sie spürte die Angst aller Frauen in dunklen Straßen. Ihr würde schon nichts passieren. Außerdem müßte ja ihr Freund gleich kommen. Sie ging weiter, rannte nun fast. Gänsehaut überzog ihren Körper, von den Fußzehen bis in die Haarspitzen, als sie erneut ein Keuchen hinter sich vernahm.
Nah, zu nah schon. Sie rannte nun wirklich und ihre Gedanken jagten. Ein Dieb? Ein Mörder? Etwa ein Vergewaltiger? Fast hätte sie um Hilfe geschrien. Da sah sie die Scheinwerfer eines Autos auftauchen. Noch ein Stück weg, aber schnell näher kommend. Gott sei Dank. Sie begann, während sie rannte, zu winken. War sicher endlich ihr Freund. Das Auto hielt neben ihr. Aber es war ein Fremder darin. "Helfen sie mir, es verfolgt mich jemand", bat sie.
"Steigen sie ein", lächelte der Fremde. Erleichtert, ohne nachzudenken, öffnete sie die Beifahrertür und stieg in das Auto. "Bitte angurten", sagte der Fremde, "wo müssen sie denn hin?" Bevor sie antworten konnte, wurde die hintere Fahrzeugtür geöffnet. "Na da haben wir ja unseren Fang für heute", sagte der Dazugekommene. Sie wußte sofort, dass es ihr Verfolger war. Sie war in die Falle getappt. Hätte sie doch nur, wie jeden Abend, unter der Laterne gewartet.
Eine Woche nach dem Verschwinden einer jungen Verkäuferin fand man im Hochdorfer Wald ihre Leiche. Die Frau (31) war beraubt, vergewaltigt und ermordet worden. Nach Polizeiangaben ist dies der dritte Mord innerhalb kürzester Zeit nach dem gleichen Muster. Möglicherweise handelt es sich um zwei Täter. Wer zur fraglichen Zeit in der Gegend war, könnte wichtige Beobachtungen gemacht haben. Melden sie sich bitte bei der Polizeidienststelle in ihrer Nähe.
Schnee lag in der Luft.
Sie nahm einen Zug von ihrer Zigarette und die Glut leuchtete vor ihr auf. Heute kam er aber besonders spät. Ob sie ihm weiter entgegenlaufen sollte? Bevor sie hier anfror, begann sie in die vor ihr liegende Dunkelheit zu gehen. Er würde sie im Scheinwerferlicht des Autos wohl sehen.
Links neben ihr lag ein weites, abgeerntetes Maisfeld. Ein paar vereinzelte, hohe Halme standen noch. Im Sommer war es unheimlich, neben einem dichten Maisfeld zu gehen. Man wußte nie, was sich in den dicht stehenden Stauden verbarg. Heute konnte sich jedoch nur etwas in der Dunkelheit verstecken. Hinter dem Feld begann ein kleines, mit Bäumen und Büschen bewachsenes Waldstück. Aber soweit mußte sie hoffentlich nicht gehen. Sie überlegte, ob sie ihren Freund mit dem Handy anklingeln sollte. Aber wenn er schon unterwegs war, würde er ärgerlich darüber.
Also lief sie weiter. Wenigstens wurde ihr etwas wärmer von der Bewegung. Aus dem Augenwinkel heraus glaubte sie, eine Gestalt über das Feld huschen zu sehen. Als sie ihren Kopf in die Richtung drehte, sah sie aber nichts mehr. Na, ich bilde mir schon was ein, dachte sie. Dann hörte sie ein Geräusch, wie unterdrücktes Husten. Sie blieb stehen und sah in die Richtung des Geräusches. Wieder glaubte sie, Konturen einer Gestalt wahrzunehmen. "Hallo", rief sie, "ist da jemand?" Keine Antwort. Nun war ihr unheimlich zumute. Am liebsten wäre sie umgekehrt. Aber sie lief trotzdem weiter. Alle Sinne auf Empfang. Sie meinte, Blicke auf sich zu spüren. Ihre Kopfhaut kribbelte.
War das Atmen, was sie da hörte? Sie drehte sich nicht mehr um. Ging nur etwas schneller. Nun hörte sie Schritte hinter sich. Ihr Herz machte einen Satz, um dann schneller weiter zu schlagen. Sie spürte die Angst aller Frauen in dunklen Straßen. Ihr würde schon nichts passieren. Außerdem müßte ja ihr Freund gleich kommen. Sie ging weiter, rannte nun fast. Gänsehaut überzog ihren Körper, von den Fußzehen bis in die Haarspitzen, als sie erneut ein Keuchen hinter sich vernahm.
Nah, zu nah schon. Sie rannte nun wirklich und ihre Gedanken jagten. Ein Dieb? Ein Mörder? Etwa ein Vergewaltiger? Fast hätte sie um Hilfe geschrien. Da sah sie die Scheinwerfer eines Autos auftauchen. Noch ein Stück weg, aber schnell näher kommend. Gott sei Dank. Sie begann, während sie rannte, zu winken. War sicher endlich ihr Freund. Das Auto hielt neben ihr. Aber es war ein Fremder darin. "Helfen sie mir, es verfolgt mich jemand", bat sie.
"Steigen sie ein", lächelte der Fremde. Erleichtert, ohne nachzudenken, öffnete sie die Beifahrertür und stieg in das Auto. "Bitte angurten", sagte der Fremde, "wo müssen sie denn hin?" Bevor sie antworten konnte, wurde die hintere Fahrzeugtür geöffnet. "Na da haben wir ja unseren Fang für heute", sagte der Dazugekommene. Sie wußte sofort, dass es ihr Verfolger war. Sie war in die Falle getappt. Hätte sie doch nur, wie jeden Abend, unter der Laterne gewartet.
Eine Woche nach dem Verschwinden einer jungen Verkäuferin fand man im Hochdorfer Wald ihre Leiche. Die Frau (31) war beraubt, vergewaltigt und ermordet worden. Nach Polizeiangaben ist dies der dritte Mord innerhalb kürzester Zeit nach dem gleichen Muster. Möglicherweise handelt es sich um zwei Täter. Wer zur fraglichen Zeit in der Gegend war, könnte wichtige Beobachtungen gemacht haben. Melden sie sich bitte bei der Polizeidienststelle in ihrer Nähe.