Jamie Avery
Mitglied
Missionarische Sauftour
Ein Erzherzog namens Christian
Und sein Bruder der Bischof Florian
Unters Volk sich einmal mischen
Im Wirtshaus kräftig einen zischen
Inkognito, so denken sie verschmitzt
Dazu verkleidet, ganz gewitzt
Könne keiner sie erkennen
Oder gar beim Namen nennen.
So trinken sie Humpen auf Humpen
Keiner lässt sich dabei lumpen
Sie saufen und zechen Stunde um Stunde
Jeder schmeißt mal eine Runde
In Strömen fließt dunkle Klosterbräu
Sie kostet Florian dann seine Scheu
Völlig berauscht eine Magd er umschlingt
Kein bisschen mehr um Keuschheit ringt
Den Busen er zwickt, den Po er zwackt
Insgeheim sich wünscht, die Magd wäre nackt
Der kleine Bischof zeugt von Erregung
Magdens Hüften geraten in Bewegung
Doch macht er die Rechnung ohne den Wirt
Dem eifersüchtig schon die Rübe schwirrt
Grimmig schaut er erst ein Weilchen
Springt dann herbei, haut Florian ein Veilchen
Vom Schlag ernüchtert sieht der wieder klar
Bemerkt, dass Christian keine Hilfe ihm war
Doch für einen Faustkampf, männlich und hart,
Bischofshände sind zu feingliedrig und zart
Gleichwohl im Getümmel jäh steckt er drin
Hält evangeliumsgetreu auch das andre Auge hin
Sein Bruder schon eher kampferprobt
neben ihm im Gewimmel tobt
Selbst diesen schnell ein Veilchen schmückt,
Hat er sich doch zu langsam gebückt
Bald sich das ganze Wirtshaus schon tümmelt
Dem Bischof arg das Gewissen klingelt
Er schleicht mit dem Herzog sich von dannen
Will jeden Gedanken an die Schmach verbannen
Doch morgen ist Sonntag, die Kanzel ruft,
Möchte sich verstecken in der Familiengruft
Indessen schon der Morgen graut
Christian ihm grinsend aufs Veilchen schaut
Noch eine Stunde fürs Kotelett im Gesicht
Dann ruft ihn schon die göttliche Pflicht
Ergeben steigt er in die Soutane
Die Messdiener kichern hinterm Dekane
Durch die Sakristei zum Altar er nun schreitet
Von "engelsgleich" grinsenden Knaben begleitet
Er ruft zum Gebet dann seine Schäfchen
und kratzt verwundert sich hinterm Bäffchen
Denn in der ersten Reihe der Bänke
Sitzt munter die Meute aus der Schänke
Sie lachen verschmitzt und beugen das Knie
Nein, solche Gestalten sah er hier noch nie
Und als nach der "blauäugigen" Predigt
Ein Schlückchen vom Messwein er sich genehmigt
Da ruft von hinten die dralle Magd
"Prost, Herr Bischof!" unverzagt
Woraufhin der Florian würdig wie immer
Ohne auch nur den leisesten Schimmer
Von Unmut, sie einfach freundlich segnet
und sagt: "Wie schön, dass man sich hier begegnet!
Egal wem die Ehre für meine Veilchen gebührt
Haben Sie Euch doch hierher geführt!"
Und die Moral von der Geschicht:
Sag nie 'ne Sauftour lohnt sich nicht!
© Jamie Avery
Ein Erzherzog namens Christian
Und sein Bruder der Bischof Florian
Unters Volk sich einmal mischen
Im Wirtshaus kräftig einen zischen
Inkognito, so denken sie verschmitzt
Dazu verkleidet, ganz gewitzt
Könne keiner sie erkennen
Oder gar beim Namen nennen.
So trinken sie Humpen auf Humpen
Keiner lässt sich dabei lumpen
Sie saufen und zechen Stunde um Stunde
Jeder schmeißt mal eine Runde
In Strömen fließt dunkle Klosterbräu
Sie kostet Florian dann seine Scheu
Völlig berauscht eine Magd er umschlingt
Kein bisschen mehr um Keuschheit ringt
Den Busen er zwickt, den Po er zwackt
Insgeheim sich wünscht, die Magd wäre nackt
Der kleine Bischof zeugt von Erregung
Magdens Hüften geraten in Bewegung
Doch macht er die Rechnung ohne den Wirt
Dem eifersüchtig schon die Rübe schwirrt
Grimmig schaut er erst ein Weilchen
Springt dann herbei, haut Florian ein Veilchen
Vom Schlag ernüchtert sieht der wieder klar
Bemerkt, dass Christian keine Hilfe ihm war
Doch für einen Faustkampf, männlich und hart,
Bischofshände sind zu feingliedrig und zart
Gleichwohl im Getümmel jäh steckt er drin
Hält evangeliumsgetreu auch das andre Auge hin
Sein Bruder schon eher kampferprobt
neben ihm im Gewimmel tobt
Selbst diesen schnell ein Veilchen schmückt,
Hat er sich doch zu langsam gebückt
Bald sich das ganze Wirtshaus schon tümmelt
Dem Bischof arg das Gewissen klingelt
Er schleicht mit dem Herzog sich von dannen
Will jeden Gedanken an die Schmach verbannen
Doch morgen ist Sonntag, die Kanzel ruft,
Möchte sich verstecken in der Familiengruft
Indessen schon der Morgen graut
Christian ihm grinsend aufs Veilchen schaut
Noch eine Stunde fürs Kotelett im Gesicht
Dann ruft ihn schon die göttliche Pflicht
Ergeben steigt er in die Soutane
Die Messdiener kichern hinterm Dekane
Durch die Sakristei zum Altar er nun schreitet
Von "engelsgleich" grinsenden Knaben begleitet
Er ruft zum Gebet dann seine Schäfchen
und kratzt verwundert sich hinterm Bäffchen
Denn in der ersten Reihe der Bänke
Sitzt munter die Meute aus der Schänke
Sie lachen verschmitzt und beugen das Knie
Nein, solche Gestalten sah er hier noch nie
Und als nach der "blauäugigen" Predigt
Ein Schlückchen vom Messwein er sich genehmigt
Da ruft von hinten die dralle Magd
"Prost, Herr Bischof!" unverzagt
Woraufhin der Florian würdig wie immer
Ohne auch nur den leisesten Schimmer
Von Unmut, sie einfach freundlich segnet
und sagt: "Wie schön, dass man sich hier begegnet!
Egal wem die Ehre für meine Veilchen gebührt
Haben Sie Euch doch hierher geführt!"
Und die Moral von der Geschicht:
Sag nie 'ne Sauftour lohnt sich nicht!
© Jamie Avery