Mit einem Lächeln im Gesicht

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storyteller

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Mit einem Lächeln im Gesicht

Gestern bin ich mit einem Lächeln im Gesicht eingeschlafen. ... Hätte ich jetzt fast geschrieben. Gut, geschrieben habe ich das jetzt ja auch schon, aber eigentlich, nein, anders ausgedrückt, es ist ja im Grunde genommen, um es milde auszudrücken, leicht unsinnig. Mit einem Lächeln im Gesicht. Wo sollte denn das Lächeln auch sonst sein!? Wo, wenn nicht im Gesicht!? Und wie oft wohl habe ich diese Formulierung dennoch schon zuvor verwendet.

Nicht, dass ich jeden Tag oder besser gesagt jeden Abend oder jede Nacht, auf jeden Fall dann, wenn ich ins Bett gehe oder auf der Couch einschlafe oder sonstwo und sei es nur ein kleines Nickerchen zwischendurch ständig lächelnd, schon nahe am Grinsen, einer verzerrten Maske ähnelnd einschlafe. Aber wenn ich dann lächele, nicht zwingend, wenn ich dann auch gleich einschlafe, dann lächele ich sicher im Gesicht. Vorzugsweise mit dem Mund. Mit der Mundpartie. Mit meinen Lippen. Dann mögen da zu beiden Seiten Grübchen entstehen. Oder auch nicht. Aber das spielt sich dann schon nicht nur hauptsächlich, sondern nur in meinem Gesicht ab. Das Lächeln.

Wenn ich lachte, dann könnte das passieren, dass ich, wenn ich es könnte, auch mit den Ohren wackele. Und gluckse. Meinen Adamsapfel heftig hin- und herbewege, den Kopf ruckartig mal in die eine, mal in die andere Richtung geradezu werfe. Schließlich auch den ganzen Körper. Je nachdem, wie stark und lange der Lachanfall anhält.

Aber ein Lächeln beschränkt sich dann doch auf das Gesicht. Zumindest rein äußerlich. Sichtbar. Und gestern bin ich eingeschlafen mit .. äh .. und habe gelächelt. Ob ich auch noch in dem Moment gelächelt habe, in dem ich exakt eingeschlafen bin oder langsam eingeschlummert, kann ich nicht genau sagen. Da war ich zwar anwesend, habe aber ja dann eben geschlafen oder zumindest schon leicht geschlummert. Aber gelächelt habe ich gestern. Das weiß ich. Ganz sicher.

Ja, und warum ich gestern gelächelt habe, das zu schreiben, dafür bleibt jetzt leider keine Zeit mehr. Nur noch so viel. Jetzt gerade lächele ich auch wieder.


© 2005 Ralf Weidel
 

Wolkenreiter

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Hallo Storyteller

Das gefällt mir irgendwie, diese voll beabsichtigte Weitschweifigkeit, die mich an den Comedian Rüdiger Hoffmann erinnert. Gewitzt!

Wolkenreiter
 



 
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