Mitternacht

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LindaW

Mitglied
Den ganzen Tag über
hatte sie gelesen.
Nachts endlich
ließ sie die Gedanken strömen.
Heraus aus ihrem Kopf.
All die Bücher, all die Worte
sollten nicht in ihre Träume finden.

Und wenn sie dann zur Ruhe kam:
Musik aus großen Filmen,
Kerzenlicht und Wein.
Zu ihren Füßen diese alte Stadt.
Sie steht am Fenster
und trinkt das Geflüster der Gassen.

Und wenn er sie dann anrief:
Sie liebte es, ihn leise Worte
in das Zimmer sprechen zu hören.
Über die Wirren des Tages,
die Schatten der Nacht,
und die Versprechen,
die der Morgen gibt.

Dann legte sie sich schlafen.
 
H

Haki

Gast
Hallo LindaW,

dieses Gedicht hat was, gewiss. Besonders gefällt mir folgendes:

Sie steht am Fenster
und trinkt das Geflüster der Gassen.
Das ist sehr lyrisch. Aber trotzdem klingt das Gedicht noch nicht ganz an. Es sind immer nur kleine Augenblicke wie auch hier:

Sie liebte es, ihn leise Worte
in das Zimmer sprechen zu hören.
Über die Wirren des Tages,
die Schatten der Nacht,
die mich berühren, aber dann verschwindet das Gefühl auch sofort wieder. Wenn du dein Gedicht noch etwas intensivieren würdest, wäre es wirklich gelungen! Ich denke, das STichwort lautet hier verdichten...

Vielleicht magst du ja darauf eingehen.

Liebe Grüße,
Haki
 

Walther

Mitglied
Hallo,
ich möchte Haki beipflichten. Es ist an vielen Stellen zu prosaisch und nicht poetisch genug. Die genannten Stellen sind allerdings wirkliche Sahnestückchen, die im restlichen Butterkuchen ein wenig untergehen.
Gruß W.
 



 
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