Mobbing in der Schule -

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Godjes

Mitglied
Entchen Nana

An einem kleinen Weiher auf einem alten Bauernhof lebte Nana. Nana war eine kleine Ente, ein Küken noch. Sie lebte mit ihren Nana-Eltern, Freunden und Verwandten, den Nagnas, schon seit langer Zeit dort. Es gab auch eine Nagna-Schule, wo sie jeden Tag hingingen um mehr über das Leben auf dem Bauernhof, lesen und rechnen zu lernen.
Der Bauer des Hofes brachte jeden Morgen bevor Nana zur Schule musste einige Körner und Brotkrumen vorbei. Darauf freute sie sich am meisten, denn ab und zu kam er mit seinen Kindern vorbei. Dann bekam sie manchmal auch ein wenig mehr ab, von diesen Köstlichkeiten. Brot schmeckte schließlich besser als ständig nur diese Entengrütze. Nana war die Kleinste und Schwächste in der Gruppe und auch nicht sehr flink.
Die größeren Enten preschten los als sie den Bauern sahen. Nana hinterher, doch als die ankam war schon das meiste vertilgt. Der Bauer sah das und warf ihr noch schnell eine Brotkrume zu. Doch der Nagna-Nachbarsohn schnappte ihn Nana direkt vor dem Schnabel weg. Traurig zog sie von dannen, watschelte zur Schule und wartete auf den Beginn der Stunde.
Frau Maga erblickte sie wieder als erstes in der Klasse sitzen und wusste, dass wieder etwas geschehen sein musste. Sie machte sich Sorgen um Nana. Aber Nana wies sie immer wieder ab, wenn sie mit ihr reden wollte. Darum ließ sie die kleine Ente erst einmal in ihrem Kummer allein. Wenn sie die anderen Entchen später zurechtweisen würde, würde es nur noch schlimmer werden für sie. Das wussten Beide. Der Unterricht machte Nana Spaß. Die Lehrerin war nicht gemein zu ihr. Doch die große Pause rückte immer näher. Es graute ihr davor hinauszugehen. Aber sie musste, es war nicht erlaubt in den Klassenräumen zu bleiben. Die Glocke klingelte, alle sprangen durch die Klasse und rannten hinaus. Nana folgte ihnen in großem Abstand. und verließ als letzte den Raum, damit sie ihre Sachen im Blick behielt. Das letzte Mal hatten sie ihr das Mützchen weggenommen, welches ihr Oma Nanga geschenkt hatte. Nein, das sollte nicht wieder geschehen. Die Pause verlief ruhig. Ein paar Pfiffe und Rufe kamen von den anderen, aber sie ließen sie in Ruhe.
Traurig schaute sie hinüber zu ihrer ehemaligen besten Freundin. Seit sie aus dem Ei geschlüpft sind, waren sie zusammen gewesen. Dann vor ein paar Wochen hatte sie sich den Anderen angeschlossen. Sie machte nicht bei allen „Streichen und Scherzen“ gegen sie mit, trotzdem sprach sie nicht mehr mit Nana. Auch jetzt schaute sie ihr nur mürrisch entgegen.


Nach der Pause hatte sie Entensport. Die Tochter des Bauern hatte gestern wieder eine Feier am Weiher veranstaltet. Dabei sind viele Flaschen zerbrochen und feine Splitter lagen überall herum. Damit sie sich nicht die Füße zerschnitten, mussten sie sich ihre Nagna-Laufschuhe anziehen
Schnell liefen die Entchen hinein um siech umzuziehen. um schnell bei ihren Sachen zu sein lief Nana los, doch sie war am anderen Ende des Schulhofes gewesen, als die Glocke klingelte. Die Meisten waren schon im Klassenzimmer und lachten als sie den Raum betrat. Ihr Turnbeutelchen lag noch an derselben stelle, auch alle anderen ihrer Sachen waren unversehrt. Drum zog Nana schnell ihre Laufschuhe an. Doch was war das. Sie schaute in die Runde. Alle anderen aber schauten demonstrativ weg, so als waren sie beschäftigt. Nana lief hinaus, Tränen in den Augenwinkeln. ‚Was soll ich nur Mama sagen? Meine schönen Schuhe sind von innen ganz klebrig, nass und dreckig. Was haben die nur gemacht.’ Diesen Scherz wollte sie ihnen aber nicht gönnen. Sie biss den Schnabel zusammen und tat so, als wäre nichts geschehen. Sie lief in Bestzeit um den Platz am Fischteich. Ihre Lehrerin blickte ihr erstaunt nach. sie kam als erste ins Ziel, meldete sich bei der Lehrerin ab, ging heim und fiel schluchzend in ihr Nest.
Den ganzen Tag lag sie dort. Ihre Mutter versuchte sie zu trösten und beschenkte sie. Doch Nana blieb im Nest. Es war der schrecklichste Geburtstag, den sie je erlebte aber nie wieder, das schwor sie sich, sollten die Anderen es schaffen sie zu ärgern. ‚Denen werde ich es schon zeigen!’, sagte sie sich und wurde die beste Nagna-Schülerin und die schönste Ente des Weihers. Der Bauer gewann den größten Zuchtpreis des Landes mit ihr und sie lebte glücklich bis an ihr Lebensende an diesem Teich. Viele der anderen Enten erleideten ein bitteres Ende im Suppentopf der Frau Bäuerin.
 
hallo godjes,
ob das eine gute geschichte für kinder ist? ich denke, sie hätten viele fragen. z. b.: warum will niemand mit nana spielen? warum spielt nana nicht mit den anderen? warum machen die anderen nanas schuhe nass und warum sagt nana nichts?
die kinder werden der meinung sein, nana ist ein seltsames entchen. und wenn nana nicht sagt, was sie meint, was sie stört und was sie will, kann man doch gar nicht mit ihr spielen. nana ist ja immer die beleidigte leberwurst.
und dann: ob es so erstrebenswert ist als bestes zuchtergebnis ausgestellt und dann als gebär-und zuchtviech zu enden?
es grüßt nachdenklich
s.
 



 
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