Momentaufnahme oder Schildbürgertum unserer Zeit

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An einem warmen Sommerabend, sitzen eine junge Frau und ihr Freund gemeinsam beim Chinesen.
Das gemeinschaftliche Essen mit den beiden Kindern verläuft ohne gröbere Zwischenfälle, wie sie bei einem Essen mit kleinen Kindern mitunter auftreten können.
Die Kinder, ein Zwillingspärchen, sind satt und müde und deshalb anspruchslos.
Für die Heimkehr wurden sie führsorglich in den rückwärtigen Kindersitzen im Auto verstaut.
Bei der Heimfahrt eine Kontrolle auf der Stadtautobahn.
Ein junger ehrgeiziger Polizist, der heute noch keine besonderen Vorkommnisse verzeichnen konnte, wies die Fahrzeuglenkerin an den Fahrbahnrand.
Ihre Fahrzeugpapiere, bitte!
Sie haben getrunken?
Die junge Frau verneinte diese Frage energisch mit der Aussage, dass sie nicht trinkt, wenn sie mit dem Auto fährt, und erst recht nicht, wenn die Kinder dabei sind.
Der Polizist leuchtet mit seiner Taschenlampe zuerst in das Fahrzeuginnere, wo eines der beiden Kinder durch den hellen Lichtkegel aufgeschreckt wird, und zu weinen beginnt. Danach hält er die Taschenlampe direkt in die Augen der jungen Fahrzeuglenkerin.
Verlassen sie bitte den Wagen für die Alkoholkontrolle.
Sie ergibt Null Promille.
Bei der Mutter der bereits wieder schlafenden Zwillinge.
Ich fordere sie auf mit mir auf die Polizeistation zu kommen. Ich muss bei ihnen, auf Grund des Drogenmissbrauchsverdachts (Komma) eine Kontrolle durchführen.
Die junge Mutter weigert sich und verlangt die Drogenkontrolle im Auto der Polizei zu machen. Da sie die Kinder, die nicht im Polizeifahrzeug zur Kontrolle mitgenommen werden dürfen, nicht ihrem Freund überlassen will.
Der Polizist fordert die junge Frau auf, ihm den Autoschlüssel zu übergeben und geht daraufhin zum Polizeiauto, um über Funk Verstärkung anzufordern. Ein weiterer Kollege sollte während der Kontrolle der Verdächtigen die Obhut der Kinder übernehmen.
Nach längerer Debatte (Komma) und weil seine angeforderten Kollegen nicht erscheinen, entschließt sich der Polizeibeamte der jungen Fahrzeuglenkerin, auf Grund des Verdachtes des Drogenmissbrauchs, auf der Stelle den Führerschein zu entziehen. Um zu verhindern, dass die Lenkerin ohne Führerschein weiter fährt, behält er auch den Autoschlüssel ein.
Die Lenkerin kann mit einem dreimonatigen Führerscheinentzug rechnen, wegen der zu ihrem Recht verweigerten Kontrolle des Missbrauchs von Drogen.

Während dieses Zwischenfalls verunglücken in der selben Stadt zwei Lenker eines Motorrades, einer davon tödlich, als sie mit erhöhter Geschwindigkeit eine Autokolonne überholen, und dabei in den Gegenverkehr rasen. Der überlebende Lenker des Motorrades erleidet bei diesem Unfall einen Milzriss und Brüche der oberen Halswirbel. Er wird wegen der körperlichen Beeinträchtigung seinen Beruf nicht mehr ausüben können.
Der Autofahrer der Gegenfahrbahn musste später mit schweren Verletzungen aus dem Unfallwrack geschnitten werden. Der Autofahrer wird Zeit seines Lebens Schwierigkeiten bei der Koordination seiner Bewegungen haben. Er erleidet bei diesem Unfall Gehirnschwellungen schweren Grades, die in Folge das Gleichgewichtsbewusstsein beeinträchtigen werden.
Der tödlich verunglückte Motorradlenker hinterlässt eine Frau und zwei kleine Kinder.
Die Motorradfahrer, beide sehr angesehene Polizisten wurden zu einem Einsatz gerufen, bei dem der Verdacht auf Drogenmissbrauch einer jungen Autolenkerin bestand, die sich weigerte, eine Drogenkontrolle auf der Polizeistation durchzuführen, weil sie ihre Kinder nicht der Obhut ihres jungen Freundes überlassen wollte.
Die junge Frau und ihr Freund müssen das Auto unversperrt zurück lassen. Voll bepackt mit den Kindern warten sie auf der Stadtautobahn, auf das von ihnen gerufene Taxi.

Während sie auf das Taxi warten, wird in einem angesehenen Haushalt ein Kind von seinem Vater missbraucht, wie schon mehrmals davor. Das Kind wird Jahre später erst von seinen Mitschülern erfahren, dass die Missbräuche des Vaters nicht der Normalfall sind, und sich aus Scham in sich zurückziehen und niemandem davon erzählen.

Zur selben Zeit, in der die jungen Leute mit den Kindern im Taxi nach Hause fahren, setzt sich ein junger Mann eine Injektionsnadel mit Heroin und wird nach dieser zu hohen Dosis in einem Kellerabteil, dass er nach dem Raußchmiss aus seiner elterlichen Wohnung bezog, mehrere Stunden im Koma liegen. Er wird nicht rechtzeitig gefunden und stirbt einige Stunden danach.

Im selben Haus in einer Altbauwohnung stürzt ein achtzigjähriger Mann beim Versuch sich eine Decke vom Schrank zu holen, weil ihm friert. Er bricht sich den Oberschenkelhals und erliegt zehn Tage nach dem Sturz, auf Grund einer Embolie, auf dem Boden seines Wohnzimmers. Er wird nach dem Auffinden in einem Armengrab beigesetzt.

Als die junge Frau mit dem Taxi zu Hause ankommt, nimmt sie sich vor, diesen ärgerlichen Vorfall zunächst mit ihrem Mann zu besprechen und ihn auf alle Fälle zur Anzeige zu bringen. Ein Arbeitskollege ihres Mannes wartet vor der Tür der jungen Frau. Er erklärt ihr behutsam, dass ihr Mann bei einem Polizeieinsatz mit dem Motorrad tödlich verunglückt sei.
Die junge Fahrerin ist jetzt Witwe und drei Monate ohne Führerschein. In nur zwei Monaten wird sie ihren Freund heiraten, mit dem sie ihren Mann seit einem halben Jahr betrog, während er dienstlich unterwegs war.


© Billensteiner Renate
 

Gandl

Mitglied
Boah, ey, Renate!
Und was ist mit dem Taxifahrer?
Der Frau in der Taxizentrale?
Dem Leichenbestatter?
Dem Arzt der den Milzriss feststellt?
Na, und Kindern jenes Arztes?
Und den Teddybären dieser Kinder?
Und den Hausstaubmilben im Fell dieser Teddybären?

Als, wenn schon, dann richtig, dann so wie Marquez.
Lang, richtig lang, mit allem Drum&Dran.
Aber so ist es – ... zu dünn ...

LG
Gandl
 

blaustrumpf

Mitglied
Dafür wimmeln Wortwiederholungen, Schreib- und Satzzeichenfehler in freudiger Nachbarschaft.
Vielleicht stieße es mir nicht so unangenehm auf, wenn mir klarer würde, was mir die Geschichte nun soll.
Alles in allem siedelt mein Kurzfazit irgendwo zwischen "ja, und?" und "schade drum".
 
Lieber Gandl,
und die Unterkunft der Nachfahren, der Hausstaubmilben... musste wirklich herzlich lachen, alles in allem war es wieder mal sehr lehrreich. Schreiben macht wirklich Spaß, und Kritiken erst.
Tja, tut mir echt leid dir ein ungutes Gefühl vermittelt zu haben und deine Zeit in Anspruch genommen zu haben, liebe Blaustrumpf.

liebe Grüße
Billenstone Nati
 
D

Denschie

Gast
liebe nati,
du hast mich gerade darauf gebracht, auch mal wieder
etwas von dir zu lesen. und ich bin sehr froh
darüber. eine interessante geschichte.
die sprachlichen unsauberkeiten lassen sich locker,
lässig, leicht beheben - wenn du erlaubst:

Eine junge Frau und ihr Freund an einem warmen Sommerabend bei einem gemeinsamen Essen beim Chinesen.
[blue]Satzstellung: ...essen an einem warmen Sommerabend gemeinsam beim Chinesen. [/blue]
Das gemeinschaftliche Essen mit den beiden Kindern [strike]ist[/strike] [blue]verläuft[/blue] ohne gröbere Zwischenfälle, wie sie bei einem Essen mit kleinen Kindern mitunter auftreten können [strike]verlaufenen.[/strike][red]doppelt![/red]
Die Kinder [blue](Komma)[/blue] ein Zwillingspärchen, sind satt und müde und deshalb anspruchslos.
Für die Heimkehr wurden sie führsorglich in den rückwärtigen Kindersitzen im Auto verstaut.
Bei der Heimfahrt eine Kontrolle auf der Stadtautobahn.
Ein junger ehrgeiziger Polizist, der heute noch keine besonderen Vorkommnisse verzeichnen konnte, wies die Fahrzeuglenkerin an den Fahrbahnrand.
Ihre Fahrzeugpapiere, bitte!
Sie haben getrunken?
Die junge Frau verneinte diese Frage energisch mit der Aussage, dass sie nicht trinkt, wenn sie mit dem Auto fährt [blue](Komma)[/blue] und erst recht nicht, wenn die Kinder dabei sind.
Der [strike]ehrgeizige[/strike] Polizist leuchtet mit seiner Taschenlampe zuerst in das Fahrzeuginnere, wo eines der beiden Kinder durch den hellen Lichtkegel aufgeschreckt wird [blue](Komma)[/blue] und zu weinen beginnt. Danach hält er die Taschenlampe direkt in die Augen der jungen Fahrzeuglenkerin.
Verlassen sie bitte den Wagen für die Alkoholkontrolle.
Sie ergibt Null Promille.
Bei der Mutter der bereits wieder schlafenden Zwillinge.
Ich fordere sie auf mit mir auf die Polizeistation zu kommen. Ich muss bei ihnen, auf Grund des Drogenmissbrauchsverdachts (Komma) eine Kontrolle durchführen.
Die junge Mutter weigert sich und verlangt die Drogenkontrolle im Auto der Polizei zu machen. Da sie die Kinder, die nicht im Polizeifahrzeug zur Kontrolle mitgenommen werden dürfen, nicht ihrem Freund überlassen will.
Der Polizist fordert die junge Frau auf, ihm den Autoschlüssel zu übergeben und geht daraufhin zum Polizeiauto, um über Funk Verstärkung anzufordern. Ein weiterer Kollege sollte während der Kontrolle der Verdächtigen die Obhut der Kinder übernehmen.
Nach längerer Debatte (Komma) und weil seine angeforderten Kollegen nicht erscheinen, entschließt sich der Polizeibeamte der jungen Fahrzeuglenkerin, auf Grund des Verdachtes des Drogenmissbrauchs, auf der Stelle den Führerschein zu entziehen. Um zu verhindern, dass die Lenkerin ohne Führerschein weiter fährt, behält er auch den Autoschlüssel ein.
Die Lenkerin kann mit einem dreimonatigen Führerscheinentzug rechnen, wegen der zu ihrem Recht verweigerten Kontrolle des Missbrauchs von Drogen.

Während dieses Zwischenfalls, [blue](kein Komma)[/blue] verunglücken in der selben Stadt zwei Lenker eines Motorrades [blue](Komma) [/blue]einer davon tödlich, als sie mit erhöhter Geschwindigkeit eine Autokolonne überholen [blue](Komma)[/blue] und dabei in den Gegenverkehr rasen. Der übe[strike]l[red]r[/red][/strike]lebende Lenker des Motorrades erleidet bei diesem Unfall einen Milzriss und Brüche der oberen Halswirbel. Er wird wegen der körperlichen Beeinträchtigung seinen Beruf nicht mehr ausüben können.
Der Autofahrer der Gegenfahrbahn musste später mit schweren Verletzungen aus dem Unfallwrack geschnitten werden. Der Autofahrer wird Zeit seines Lebens Schwierigkeiten bei der Koordination seiner Bewegungen haben. Er erleidet bei diesem Unfall Gehirnschwellungen schweren Grades, die in Folge das Gleichgewichtsbewusstsein beeinträchtigen werden.
Der tödlich verunglückte Motorradlenker hinterlässt eine Frau und zwei kleine Kinder.
Die Motorradfahrer [blue](Komma)[/blue] beide sehr angesehene Polizisten [blue](Komma)[/blue] wurden zu einem Einsatz gerufen, bei dem der Verdacht auf Drogenmissbrauch einer jungen Autolenkerin bestand [blue](Komma)[/blue] die sich weigerte [blue](Komma)[/blue] eine Drogenkontrolle auf der Polizeistation durchzuführen, weil sie ihre Kinder nicht der Obhut ihres jungen Freundes überlassen wollte.
Die junge Frau und ihr Freund müssen das Auto unversperrt zurück lassen. Voll bepackt mit den Kindern warten sie auf der Stadtautobahn[blue],(kein Komma)[/blue] auf das von ihnen gerufene Taxi.

Während sie auf das Taxi warten [blue](Komma)[/blue] wird in einem angesehenen Haushalt ein Kind von seinem Vater missbraucht, wie schon mehrmals davor. Das Kind wird Jahre später erst von seinen Mitschülern erfahren, dass die Missbräuche des Vaters nicht der Normalfall sind [blue](Komma)[/blue] und sich aus Scham in sich zurückziehen und niemande[strike]n[/strike][red]m[/red] davon erzählen.

Zur selben Zeit [blue](Komma)[/blue] in der die jungen Leute mit den Kindern im Taxi nach Hause fahren, setzt sich ein junger Mann eine Injektionsnadel mit Heroin und wird nach dieser zu hohen Dosis in einem Kellerabteil, dass er nach dem Raußchmiss aus seiner elterlichen Wohnung bezog, mehrere Stunden im Koma liegen. Er wird nicht rechtzeitig gefunden und stirbt einige Stunden danach.

Im selben Haus in einer Altbauwohnung stürzt ein achtzigjähriger Mann beim Versuch sich eine Decke vom Schrank zu holen, weil ihm friert. Er bricht sich den Oberschenkelhals und erliegt zehn Tage nach dem Sturz [blue](Komma)[/blue] auf Grund einer Embolie, auf dem Boden seines Wohnzimmers. Er wird nach dem Auffinden in einem Armengrab beigesetzt.

Als die junge Lenkerin [blue]besser: Frau [/blue]mit dem Taxi zu Hause ankommt, nimmt sie sich vor [blue](Komma)[/blue] diesen ärgerlichen Vorfall zunächst mit ihrem Mann zu besprechen und ihn auf alle Fälle zur Anzeige zu bringen. Ein Arbeitskollege ihres Mannes wartet vor der Tür der jungen Frau. Er erklärt ihr behutsam, dass ihr Mann bei einem Polizeieinsatz mit dem Motorrad tödlich verunglückt sei.
Die junge Autolenkerin [blue]besser: Fahrerin [/blue]ist jetzt Witwe und drei Monate ohne Führerschein. In nur zwei Monaten wird sie ihren Freund heiraten, mit dem sie ihren Mann seit einem halben Jahr betrog, während er dienstlich unterwegs war.

viele grüße,
denschie
 



 
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