Mona Lisa

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doro

Mitglied
Mona –
Da sitzt sie nun und lächelt stumm
Mit ganz verzücktem Blick.
Sie scheint unendlich weit entrückt,
nur weiß kein Mensch warum.

Kreuzt still und auch bescheiden,
die Hände vor der Brust.
Als wärs für sie die größte Lust,
Bewegung zu vermeiden.

Einst weckte sie die Leidenschaft,
entfachte größte Schaffenskraft.
Vielleicht kam sie aus Pisa.

Nun ist sie Öl auf altem Tuch,
oder ne Seite in nem Buch.
Bekann ist sie als
- Lisa.
 

Thylda

Mitglied
Liebe Doro

Vielleicht war Leonardo ja ein Mann, der sich ab und zu gerne mal in Frauengewändern sah und dann ein Bild von sich selbst malte. Das würde jedenfalls eine gute Erklärung zu dem geheimnisvollen Lächeln sein: Das Lächeln einer Person, die Etwas weiß, was keiner vermutet und was öffentlich gezeigt wird und doch keiner bemerkt. Schon erstaunlich, wie ähnlich die Mona Lisa seinem Selbstportrait ist ;-) http://www.frankreich-sued.de/prominente-server/Leonardo-da-Vinci/Leonardo-da-Vinci.htm

LG
Thylda

PS: fehlt vielleicht ein "t" in der vorletzten Zeile?
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Hallo doro,

die letzte Strophe will mir nicht so recht gefallen.
Was hälst Du von:

Nun ist sie Öl auf altem Tuch,
veredelt manches Bilderbuch.
Bekann ist sie als
- Lisa.
Klingt doch irgendwie harmonischer, finde ich. Passender zur Edlen, Schönen.

Viele Grüße
Sta.tor
 
H

Heidrun D.

Gast
Da möchte ich Dr. h. c. Sta.Tor energisch widersprechen ;),
denn mir gefällt gerade der abrupte Wechsel von der Sprache der "gehobenen Mittelschicht" hin zum schludrigen Umgangsslang so gut, macht für mich geradezu die Würze aus.

(Sag mal Doro, du bist doch nicht zufällig die Bildhauerin Dörthe Siemers-Wulff (Frauenkunst)? Das entzückte mir das Herz so ganz und gar! Aber wahrscheinlich freue ich mich zu früh :D)

Liebe Grüße
Heidrun

Rein zeichen- und rechtschreibtechnisch würde ich allerdings Folgendes bevorzugen:

Mona –
Da sitzt sie nun und lächelt stumm
[blue]mit[/blue] ganz verzücktem Blick.
Sie scheint unendlich weit entrückt,
nur weiß kein Mensch warum.

Kreuzt still und auch bescheiden
die Hände vor der Brust,
[blue]als wär`s[/blue] für sie die größte Lust,
Bewegung zu vermeiden.

Einst weckte sie die Leidenschaft,
entfachte größte Schaffenskraft.
Vielleicht kam sie aus Pisa.

Nun ist sie Öl auf altem Tuch
[blue]oder `ne Seite in `nem Buch:
Bekannt ist sie als[/blue]
- Lisa.
Schade auch, dass du in S1 nicht sauber reimst ... doch das ließe sich sicherlich noch nachholen.
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Wenns so wäre, würde ich Dir zustimmen, liebe Heidrun.
Aber ich vermute ganz stark, dass die 'ne und 'nen diesen Effekt gar nicht bewusst erzielen sollten.
Um als solcher erkannt zu werden, müsste er dann schon in mehreren Strophen sichtbar werden.

VG Sta.tor
 

doro

Mitglied
Die "Schludrigkeit" in der letzten Strophe ist bewusst gewählt.
Es soll nicht die Erhabenheit des "genialen Kunstwerks" gepriesen werden, sondern auf die Vermassung des Mona Lisa Porträts in allen möglichen Medien hingewiesen werden.
Aber vielen Dank, für die gut gemeinten Ratschläge.
Doro
 

Vera-Lena

Mitglied
Hallo doro,

da müsstest Du dann aber noch etwas anfügen, finde ich, wenn die von Dir gewollte Aussage deutlich werden soll, bis jetzt ist sie in dem Text nicht enthalten. Dir fällt bestimmt noch etwas ein, denke ich.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Hi doro,

kommt bei mir nicht so rüber. Glaube ich deshalb auch nicht. Tippe auf Notlüge. :eek:
Ich glaube, Du wolltest einfach eine Konstruktion zwischen dem Mona - und - Lisa schaffen, das war der Hauptgedanke. Diese Kunstfigur zwischen seinem Doppelnamen ergründen.
Ich habe ja nirgends behauptet, dass ich das schlecht finde, nur in dem Stil konsequent zu Ende formuliert, kämst Du an meinem Vorschlag nicht vorbei.

Und wenn Du letztendlich wirklich was anderes ausdrücken wolltest, käme es viel zu platt herüber. Da reicht kein ne und nen in einem Vers, tut mir leid.

VG Sta.tor
 
H

Heidrun D.

Gast
Na ja, Doro,

wenigstens ein t solltest du uns doch gönnen ...

[red]Bekann[/red] ist sie als


Liebe Grüße
Heidrun
 

doro

Mitglied
Liebe Leser,
weil Ihr Euch so engagiert mit meinem kleinen unbedeutenden Gedicht auseinandersetzt, schenke ich Euch jetzt ein "tee".
Die Mona Lisa ist eben eine interessante Frau? :)!
(übrigens, das Bild wurde auf Holz gemalt:)
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
tja doro, es sind meistens die vermeintlich unbedeutenden Werke, die das größte Interesse hervorrufen.
Ein typisches LeLu-Phänomen. Vielleicht weil vieles andere eben so bedeutsam daherkommt. Eigentlich sind die unvollkommenen (unverstandenen) Werke das Salz in der Suppe unseres Forums. Hätten wir sie nicht, hätten wir uns bald auch nichts mehr zu sagen.

meint
Sta.tor
 

presque_rien

Mitglied
Hi doro,

sehr cool finde ich an deinem Gedicht das Reimen von unterschiedlich langen Versen in den Quartetten - das muss ich auch mal demnächst ausprobieren! Aber der Inhalt - naja, das sind halt so die üblichen Gedanken zum Thema Mona Lisa, hat mich jetzt nicht vom Hocker gehauen. Du kannst deinen Text übrigens bearbeiten, wenn du auf das "Bearbeiten"-Icon unter dem Text klickst. Wenn du einfach mitteilst, ein tee schenken zu wollen, bringt das ja nichts. ;)

Lg presque

PS.: "Vielleicht kam sie aus Pisa" ist echt witzig :D
 

doro

Mitglied
Mona –
Da sitzt sie nun und lächelt stumm
Mit ganz verzücktem Blick.
Sie scheint unendlich weit entrückt,
nur weiß kein Mensch warum.

Kreuzt still und auch bescheiden,
die Hände vor der Brust.
Als wärs für sie die größte Lust,
Bewegung zu vermeiden.

Einst weckte sie die Leidenschaft,
entfachte größte Schaffenskraft.
Vielleicht kam sie aus Pisa.

Nun ist sie Öl auf altem Tuch,
oder ne Seite in nem Buch.
Bekannt ist sie als
- Lisa.
 



 
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