Mondfalter

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Mondfalter



Abend atmet kühle Dämm’rung ins Land,
Mondfalter schwirren verwirrt um Laternen,
Ferne will jemand das Geigen erlernen.
Nacht breitet weit aus ihr dunkles Gewand.


Nebel weben Silberschleier am See,
Käuzchenruf ängstigt verlassene Wesen,
Herbstwind schwingt schon seine laubleeren Besen,
Kehraus des Sommers – welch wundersam Weh.


Ernster nun klingen die Lieder fortan,
Lang schon verstummt sind die feurigen Weisen,
Damals gesungen, die Liebe zu preisen.


Wollten den Mond und die Sterne umkreisen,
Glühend begeistert, das Leben begann!
Was ewig uns schien – die Zeit – ach, verrann.



©Brigitte Pulley-Grein

3 1. J u l i 2 0 0 5
 

Elias

Mitglied
Liebe Brigitte,

die Sprachmelodie ist wunderbar schwingend.
Insbesondere die Stelle
"Nebel weben Silberschleier am See"
find ich klasse, da sie nur mit einem Tick phonetischer Verfremdung zu bewältigen ist, die das Ganze äußerst reizvoll gestaltet. Wenn man es laut liest, treten diese Aspekte eines Gedichts besonders schön hervor, ein Effekt, den man durch reines Lesen oft nicht erzeugen kann.

Liebe Grüße

Elias
 
Lieber Elias,

vielen Dank für Deinen positiven Kommentar!
Es freut mich, wenn Du die Schwingungen meiner Inspiration so gut nachempfinden konntest.
Herbstabende können allemal bezaubernd schön sein.
Mit den besten Wünschen für ein schönes Septemberwochenende verbleibe ich,

herzlichst,

Brigitte.
 



 
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