Money, Honey

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Money, Honey
Stefan spielt ganz gut Gitarre. Sein Gesang ist so lala.
Er ist sichtlich stolz darauf, dass er ihr dieses Lied von Roy Black vorsingen kann.
Der Song stammt wohl aus den 80er Jahren. Und das Original hat Chuck Berry gesungen; Anno `57 oder weiß der Geier wann.

Der kleine Pool sieht schick aus im Licht der Mittagssonne. Und der Garten ist verdammt groß. So einen großen Garten hat sie noch nie gesehen, höchstens im Fernsehen.
Na gut, hier draußen in der Eifel sind die Grundstücke natürlich noch sehr viel erschwinglicher als in den Städten.
Das Haus ist geräumig, sehr geräumig. Sie hat sechs Zimmer gezählt und ein Riesenbadezimmer mit Whirlpool. Das Bad ist ihr beim Rundgang besonders aufgefallen.
Aber die sonstige Einrichtung ist überhaupt nicht nach ihrem Geschmack. Alles wirkt schon ein bisschen älter. Teilweise hat der Typ unmögliche Möbel hineingestellt. Einige Stücke sehen wirklich aus wie Gelsenkirchener Barock - grausam.
Zurück zum Pool; der Pool ist absolut spitze. Hier kann man es im Sommer prima aushalten. Hier kann sie sogar nackt sonnen. Weit und breit ist kein Mensch zu sehen.
Ein paar Kilometer weiter gibt es einen Autobahnanschluss. Da ist sie ruckzuck in Köln; schließlich ist hier nicht ewig Sommer.

Stefan ist noch ganz gut in Schuss. Die Unterschenkel wirken ein wenig zu dünn. Aber viele Männer haben Storchenbeine.
Sein Haar ist schon schütter. Geföhnt wirkt es noch voll. Wenn der Wind hindurch wehrt, dann sieht man kahle Stellen.
Der Mann wirkt nicht direkt wampig, aber einen hervorstehenden Bauch hat er schon. Das kommt davon, dass er den ganzen Tag im Büro sitzt.
Sein Transportgeschäft läuft anscheinend blendend. Er ist seit mehr als zwanzig Jahren im Geschäft. Gestern hat er sie ganz stolz in seiner Firma herumgeführt. Er beschäftigt mehr als ein Dutzend Angestellte – nur im Büro. Da muss ja etwas an Umsatz dabei herauskommen - und an Gewinn.
Sie überlegt. Stefan ist vierundfünfzig Jahre alt, sagt er. Er raucht, er arbeitet viel, treibt keinen Sport - wie alt wird so einer? Fünfundsiebzig? Sie rechnet nach. Dann ist sie vierundvierzig.
Das geht ja noch, da kann sie noch etwas aufmachen.

Langsam, mit kreisenden Bewegungen, zieht sie ihren Slip herunter …
 
U

USch

Gast
Hallo Rhondaly,

da mußt du noch etwas Feinschliff walten lassen. Hier ein paar Vorschläge
:
Der kleine Pool sieht schick aus im Licht der Mittagssonne. [strike][red]Und der Garten ist verdammt groß.[/red][/strike] So einen großen Garten hat sie noch nie gesehen, höchstens im Fernsehen.
Na gut, hier draußen in der Eifel sind die Grundstücke natürlich noch sehr viel erschwinglicher als in den Städten.
Das Haus ist [strike][red]geräumig, [/red][/strike]sehr geräumig. Sie hat sechs Zimmer gezählt und ein Riesenbad[strike][red]ezimmer[/red][/strike] mit Whirlpool. Das [strike][red]Bad [/red][/strike]ist ihr beim Rundgang besonders aufgefallen.
Aber die sonstige Einrichtung ist überhaupt nicht nach ihrem Geschmack. Alles wirkt schon ein bisschen älter. Teilweise hat der Typ unmögliche Möbel hineingestellt. Einige Stücke sehen wirklich aus wie Gelsenkirchener Barock - grausam.
Zurück zum Pool; der Pool ist absolut [red]s[/red][blue]S[/blue]pitze. Hier kann man es im Sommer prima aushalten[strike][red]. Hier kann sie [/red][/strike][blue]und sich [/blue]sogar nackt sonnen. Weit und breit ist kein Mensch zu sehen.
Ein paar Kilometer weiter gibt es einen Autobahnanschluss. Da ist sie ruckzuck in Köln; schließlich ist hier nicht ewig Sommer.

Stefan ist noch ganz gut in Schuss. Die Unterschenkel wirken ein wenig zu dünn. Aber viele Männer haben Storchenbeine.
Sein Haar ist schon schütter. Geföhnt wirkt es noch voll. Wenn der Wind hindurch [red][strike]wehrt[/strike][/red][blue]weht[/blue], dann sieht man kahle Stellen.
Der Mann wirkt nicht direkt wampig, aber einen hervorstehenden Bauch hat er schon. Das kommt davon, dass er den ganzen Tag im Büro sitzt.
Sein Transportgeschäft läuft anscheinend blendend. Er ist seit mehr als zwanzig Jahren im Geschäft. Gestern hat er sie ganz stolz in seiner Firma herumgeführt. Er beschäftigt mehr als ein Dutzend Angestellte – nur im Büro. Da muss ja etwas an Umsatz [red][strike]dabei [/strike][/red]herauskommen - und an Gewinn.

LG USch
 
Money, Honey
Stefan spielt ganz gut Gitarre. Sein Gesang ist so lala.
Er ist sichtlich stolz darauf, dass er ihr dieses Lied von Roy Black vorsingen kann.
Der Song stammt wohl aus den 80er Jahren. Und das Original hat Chuck Berry gesungen; Anno `57 oder weiß der Geier wann.

Der kleine Pool sieht schick aus im Licht der Mittagssonne. Und der Garten ist verdammt groß. So einen großen Garten hat sie noch nie gesehen, höchstens im Fernsehen.
Na gut, hier draußen in der Eifel sind die Grundstücke natürlich noch sehr viel erschwinglicher als in den Städten.
Das Haus ist geräumig, sehr geräumig. Sie hat sechs Zimmer gezählt und ein Riesenbad mit Whirlpool. Das ist ihr beim Rundgang besonders aufgefallen.
Aber die sonstige Einrichtung ist überhaupt nicht nach ihrem Geschmack. Alles wirkt schon ein bisschen älter. Teilweise hat der Typ unmögliche Möbel hineingestellt. Einige Stücke sehen wirklich aus wie Gelsenkirchener Barock - grausam.
Zurück zum Pool; der Pool ist absolut Spitze. Hier kann man es im Sommer prima aushalten und sich sogar nackt sonnen. Weit und breit ist kein Mensch zu sehen.
Ein paar Kilometer weiter gibt es einen Autobahnanschluss. Da ist sie ruckzuck in Köln; schließlich ist hier nicht ewig Sommer.

Stefan ist noch ganz gut in Schuss. Die Unterschenkel wirken ein wenig zu dünn. Aber viele Männer haben Storchenbeine.
Sein Haar ist schon schütter. Geföhnt wirkt es noch voll. Wenn der Wind hindurch weht, dann sieht man kahle Stellen.
Der Mann wirkt nicht direkt wampig, aber einen hervorstehenden Bauch hat er schon. Das kommt davon, dass er den ganzen Tag im Büro sitzt.
Sein Transportgeschäft läuft anscheinend blendend. Er ist seit mehr als zwanzig Jahren im Geschäft. Gestern hat er sie ganz stolz in seiner Firma herumgeführt. Er beschäftigt mehr als ein Dutzend Angestellte – nur im Büro. Da muss ja etwas an Umsatz herauskommen - und an Gewinn.
Sie überlegt. Stefan ist vierundfünfzig Jahre alt, sagt er. Er raucht, er arbeitet viel, treibt keinen Sport - wie alt wird so einer? Fünfundsiebzig? Sie rechnet nach. Dann ist sie vierundvierzig.
Das geht ja noch, da kann sie noch etwas aufmachen.

Langsam, mit kreisenden Bewegungen, zieht sie ihren Slip herunter …
 
Hallo Uwe,

danke für deine Vorschläge. Ich habe die meisten gleich umgesetzt. Der verdammt große Garten und das geräumige, sehr geräumige Haus haben es der Deern allerdings angetan.

Ich wünsche dir einen schönen Sonntag.
Liebe Grüße. Rhondaly.
 

poetix

Mitglied
Hallo Rhondaly,
dein Text ist gelungen. Du nimmst einen bestimmten Typ von berechnender Frau aufs Korn. Und: getroffen. Als Pointe wäre vielleicht noch möglich, dass sie sich verrechnet, dass der Mann alles anderen Erben hinterlässt oder dass sie ihn jahrelang pflegen muss oder beides. Mir hat es gefallen.
Viele Grüße
poetix
 
L

lilaluna

Gast
Hallo Rhondaly,

mit einigem Vergnügen hab ich Deinen kurzen Text gelesen; er enthält ein paar wirklich nette Gesichtspunkte – die Spinnenbeine des Protagonisten, den Gelsenkirchener Barock und die Bahnverbindung in die Metropole. Und natürlich den putzigen Versuch des Gerontos, mit der Klampfe und „Sweet Little Sixteen“ bei dem Mädel zu punkten.

Damit wären wir beim kritischen Teil angelangt. Wenn meine Rechnung stimmt, dann ist die Protagonistin zum Zeitpunkt ihrer Entblößung 23 Jahre alt. Ein Mädchen dieses Alters kennt – falls die Geschichte in diesem Jahrhundert spielen sollte – weder Herrn Höllerich noch Chuck Berry. Es würde sich in aller Regel einem Oldie wie dem beschriebenen – nur für ein nicht einsehbares Gartengrundstück, einen Whirlpool, ein „sehr geräumiges“ Haus und die allenfallsige Aussicht, mal auf eine Currywurst eingeladen zu werden – niemals so mir nichts, dir nichts hingeben. Es sei denn, sie würde „professionell“ denken.

Das tut Deine Protagonistin aber nicht. Es wird dem Leser nicht nachvollziehbar, warum das Mädchen sich mit dem Typen einlassen sollte. Ist sie von einem Gebrechen belastet, das ihr vermeintlich keine andere Wahl lässt? Ist „Stefan“ so etwas wie eine verlorengegangene und neu gesuchte Vaterfigur? Oder hat er etwas Besonderes an sich, das ihn attraktiv machen könnte? Der Geschichte fehlt der eigentliche Clou: Was bringt ein Mädchen dazu, sich in das geschilderte, immobil wie menschlich gleich dürftige Ambiente zu legen wie in einen Sarg, und zwar gleich für die nächsten 25 Jahre?

Der Titel „Money, Honey“ hängt also leider ein bisschen in der Luft. Mag sein, dass manche unattraktiven und schlecht oder gar nicht ausgebildetem Mädchen in den frühen 50ern des vorigen Jahrhunderts (oder davor) noch so dachten – heute tun sie’s im Normalfalle nicht mehr. Und wenn, dann müsste etwas ganz anderes winken als ein Spießer wie der hier vorgestellte.

Du solltest dem Leser glaubhaft machen, warum das Mädchen sich mit dem Spediteur hinlegt. Mit 23 ist man nämlich, wofern nichts Besonderes vorliegt, ziemlich romantisch veranlagt. Du hast das Potential, das Deine Geschichte enthielte, leider noch gar nicht ausgenutzt. Tu es!

Liebe Grüße

lilaluna
 
Hallo lilaluna,

gut getroffen! Hier sind meine Antworten:
Ein Mädchen dieses Alters kennt – falls die Geschichte in diesem Jahrhundert spielen sollte – weder Herrn Höllerich noch Chuck Berry
Er hat ihr vorher stolz von diesen Größen seiner Jugendzeit erzählt. Sie kann die Geschichten dann auch nicht so recht zuordnen; daher: weiß der Geier.

… vermeintlich keine andere Wahl lässt? Ist „Stefan“ so etwas wie eine verlorengegangene und neu gesuchte Vaterfigur? Oder hat er etwas Besonderes an sich, das ihn attraktiv machen könnte?
Ja. Und nein. It`s up to you. Ich lasse in der Geschichte Spielraum. Dann kann jede/r Leser/in sich sein/ihr eigenes Bild malen.

Danke fürs Lesen und liebe Grüße. Rhondaly.
 
L

lilaluna

Gast
Hallo Rhondaly,

mit
Er hat ihr vorher stolz von diesen Größen seiner Jugendzeit erzählt. Sie kann die Geschichten dann auch nicht so recht zuordnen; daher: weiß der Geier.
kommst du nicht weiter. Davon steht in Deiner Geschichte nichts. Tipp: plausibilisieren!

Ja. Und nein. It`s up to you. Ich lasse in der Geschichte Spielraum. Dann kann jede/r Leser/in sich sein/ihr eigenes Bild malen.
Sorry, aber auch damit kommst du nicht weiter. Der Typ hat nicht einmal im Ansatz etwas von einer Vaterfigur oder gar Sex-Appeal. Du stellst ganz klar den von mir als nicht glaubhaft bezeichneten, materiellen Ansatz in den Vordergrund (Überschrift!).

So what?

Liebe Grüße

lilaluna
 

Vera S

Mitglied
Liebe Rhondaly, wie gut, dass nicht alle Beweggründe für das Eingehen von Beziehungen katalogisiert und einheitlich sind. Deshalb gefällt mir deine Geschichte ausserordentlich (entschuldige, die spanische Tastatur gibt mir kein sz!). Er hat etwas Schmieriges, aber er ist auf rührend mit seiner Klampfe. Sie hat etwas Nuttiges, ist aber auch rührend, weil sich dahinter die Abgründe auftun, die sie dorthin geführt haben mögen, so berechnend ein mögliches Nest für die Zukunft zu suchen.
Er glaubt vielleicht tatsächlich, dass diese hübsche kleine Frau ihn liebt...
Wunderbar!
 



 
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