Mord im Wort

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R

Rose

Gast
Hallo Walther,

dein super gereimtes Gedicht gefällt mir.

Blumige Grüße
Rose
 

Label

Mitglied
Lieber Walther

das ist richtig gut

ein "seelischer" Vorgang erfasst, auf den Punkt gebracht und in klaren und doch poetischen Worten flott verreimt

da gibt es gar nichts zu meckern, schade aber auch ;)

Lieber Gruß
Label
 
Lieber Walther,
ich nehme an, dass du den seelischen Schmerz meinst, der wie Werkzeugstahl erhärtet irgendwo ruht.
Plötzlich macht er sich wieder bemerkbar und will Rache.
Ich kenne das.
Dein Gedicht gefällt mir sehr.

Viele Grüße
Marie-Luise
 

Walther

Mitglied
Lb. Rose,

danke für Dein Kompliment. Man muß ständig an den Texten feilen, sonst bleibt man stehen.

LG W.

Lb. Label,

schade, daß Du nichts zum Kritteln gefunden hast. :) Jetzt habe ich keine Idee, wie ich das hier besser machen könnte. :D

Danke und lG. W.

Lb. Marie-Luise,

den Schmerz über erlittenes Unrecht verbirgt man gerne (in der Seele). Daher ist es, wie zurecht von Dir herausgelesen, der Seelenschmerz, um den es mir geht.

Danke für Deinen Eintrag. Es freut mich, ein bekanntes Gefühl aufgegriffen zu haben. Das gelingt ja durchaus nicht immer.

LG W.
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Walther,

...da hätte ich eigentlich "umordnen" und "Raumordnungsplan" erwartet. ;-)

J.
 
Lb W.,

treffend verdichtet.

Ich sehe den stahlharten Zombie vor mir, wie er berechnend in seiner Gruft ruht und sich die für seinen Wirt denkbar ungünstigste Gelegenheit aussucht, um mit der Klinge im Anschlag zu meucheln.

Dennoch möchte ich auch zu bedenken geben, dass sich die Auswirkungen einer erlittenen Verletzung im Dunkel des Schweigens gern potenzieren. Der eingedrungene Keim fällt auf dankbaren Nährboden, fühlt sich wohl, zeugt unzählige Nachkommen, die ihren Ehrgeiz daran setzen, gesunde Seelenlandschaften zu zerstören, bis nur noch ein Gefühl fröhlich gedeiht, bis es unvermutet ausbricht - kranker HASS. Diese Entwicklung vermisse ich in deinem Werk.

G Bf, heute sorgfältig
 

Walther

Mitglied
Lb. JoteS,

hast Du in irgendeinem Raum Ordnung? :D

LG W.

Lb. Gerhard,

das riecht nach Fortsetzung. Ich dachte, biste mal kurz, ist's besser. Is nich. Doch wieder lang und länger (und bang und bänger ob der geschilderten Innenansichten).

Ich werde dieses Sujet später aufgreifen (der Autor als Politiker oder staatl. geprüfter Sülzwurster).

Danke für Lob, Wertung und Anregung.

LG W.
 

Trasla

Mitglied
Das gefällt mir gut!

Dazu eine Frage:
Ich bin nicht sicher, ob ich das "Mord im Wort" richtig verstanden habe. Meine Assoziation wäre, dass ein Wort, das einem gesagt wird, Auslöser, Erwecker für den verborgenen Schmerz ist, der dann zuschlägt.
Also etwas, das zu uns gesprochen wird und durch eine Assoziation die alten Narben in Aufbruchstimmung versetzt. Ist das so gemeint?

Und ich tue mich ein wenig schwer mit dem Wort "Werkzeugstahl", dass mag sich für mich nicht so ganz konkret einfügen, vielleicht aber auch einfach, weil esmir nichts sagt. Ist das besonders harter Stahl? Ist das ein begriff, der auch außerhalb der Industrie geläufig ist?

Lieben Gruß,
Trasla
 

Walther

Mitglied
Hi Trasla,

danke für Deinen Eintrag. Gerne beantworte ich Deine Fragen:

(1) Werkzeugstahl
Werkzeugstahl ist eine Eisenlegierung, der weitere Metalle beigegeben werden, um die Eigenschaften des Eisens, das ja eigentlich eher weich und sehr korrisionsanfällig ist, zu verbessern. Werkzeuge müssen hohe Standzeiten haben, also viel mechanische Beanspruchung lange aushalten.

Darüber hinaus wird der Stahl durch Bearbeitung veredelt. Einer dieser Veredlungsschritt nennt man "Härten". Was das genau ist, sagt Dir Google. :)

(2) Mord im Wort
Nicht nur Blicke können "töten", auch Worte können das. Lyrik ist Sprache in Bildern. So ist das, was ich schreibe (das machen eigentlich alle Lyriker so, Du auch), immer im übertragen Sinn zu verstehen. Verdichtung erfordert "starken" Bilder. Dieses ist ein starkes Bild, man muß sich aber darauf einlassen.

Ich hoffe, Dir damit geholfen zu haben, und danke für Deine Überlegungen.

LG W.
 

Walther

Mitglied
Lb. Baki,

stimmt. Leider sind sie das allzuoft.

LG W.

Lb. rogathe,

die Formulierung "Mord im Wort" enthält Deine Aussage und ist zugleich mehrschichtiger und breiter. Daher möchte ich es bei diesem Bild, das nicht nur m.E. dem Text den entscheidenden Spin gibt, belassen.

Danke für Dein Verständnis!

LG W.
 

Walther

Mitglied
Mord im Wort


Der Schmerz erstarrt gern beim Verbergen
Und härtet aus, wird Werkzeugstahl.
Er ruht in dunklen Seelensärgen.
Ein Wiedergänger, hässlich, fahl:

So kommt er plötzlich über einen,
Zur falschen Zeit, am falschen Ort.
Er will verletzen, nicht vereinen:
Ihm steht nach Rache, Mord im Wort.
 

Trasla

Mitglied
Vielen Dank für deine Erklärung!

Mir würde "fester Stahl" oder soetwas statt Werkzeugstahl glaube ich eine Spur besser gefallen, das würde mich nicht dazu bringen über etwas nachzudenken, was mit dem eigentlichen Inhalt kaum etwas zu tun hat.

Aber ich schätze mal, das ist eine persönliche Sache.
So oder so: Tolles Werk!
 

Walther

Mitglied
Lb. Revilo,

danke für lobende Worte und Wertung. Ich bin ein großer Ringelnatz-Fan. Daher ehrt das sehr, aber von seinem Sprachvermögen trennen mich Welten. Seine ironische Melancholie ist einfach unerreichbar.

LG W.
 



 
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