Morgen

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t.a.j.

Mitglied
Dein Leib auf meinem Laken,
deine Luft in meiner Lunge
Treibe träge träumend tagelang
an Ufern weißer Gischt entlang

Dein Haar auf meinen Händen,
dein Haupt auf meinem Herz
Sinne spärlich schweigender Sekunden,
im Traum von neuem dich erkunden

Deine Angst in meinen Augen,
dein Aroma wird mein Atem
Liege lange lustvoll lauschend,
dein Atem geht so zärtlich rauschend

Deine Brust auf meinem Bauch,
dein Bein um meins geschlungen,
feucht in Finsternis verborgen
wo ich tief in dich gedrungen.
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo t.a.j.,

Willkommen in der Lupe!

Hast einen besonders guten Einstand vorgelegt. Interessante Reime und eine ruhige Melodie - gefällt mir sehr!

Nur die Angst verstehe ich im Text nicht.

cu
lap
 
K

kaffeehausintellektuelle

Gast
hallo t.a.j.

ich find das gedicht auch wunderschön. ich liebe alliterationen und die deinen sind schön gewählt.

dein hals in meinen händen macht mir ein bissl angst. will da einer den anderen erwürgen? an meinen händen vielleicht? weiß nicht.

einzig die die sinne spärlicher sekunden und das erkundend stören mich

das "sinne", das kommt bei mir nicht so an, ich weiß nicht, was du damit sagen willst. welche sinne?
...
im traum von neuem dich erkunden (da ersparst du dir das d)

in der letzten strophe hast du plötzlich nicht
a b c c sondern a b c b .
ist das absicht?

die k.
 

t.a.j.

Mitglied
danke erstmal :)

Der Reimwechsel in der letzen Strophe ist Absicht, ich finde es gibt Struktur und betont dass das Gedicht zuende ist.

im traum...

Ich denke eigentlich auch dass "erkunden" besser währe als "erkundend" aber irgendwie passt es mir inhaltlich dann nicht mehr, da er ja während er diesen spärlichen Sekunden nachsinnt sie im Traum von Neuem erkundet... naja, ein schönes Dilemma ;)

dein Hals

Auf die Assoziation bin ich, so offensichtlich sie eigentlich ist, noch nicht gekommen, danke für den Hinweis, das sollte ich wirklich etwas anders formuleren.
"an" gefällt mir schonmal sehr gut.

"Nur die Angst verstehe ich im Text nicht"

Sex und Liebe hängt oft mit Angst zusammen, verletzt zu werden, benutzt zu werden, manchmal die reine Angst vor Körperlichkeit. Es ist seltsam wie manch einer mit diesen Ängsten umgeht, aber letztlich sind sie wohl nicht selten.

Aber letztendlich kannst du es getrost wörtlich nehmen wenn du willst, ihre Angst vor dem Akt, Unsicherheit, die er sieht, spürt, die sich in seinen Augen spiegelt.
 



 
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