Morgenengel

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H

HFleiss

Gast
Lieber Perry, auf den ersten Blick ist das ein durchaus poetisches Gedicht. Beim zweiten stutze ich: Warum so unkonkret "Tagesvögel"? Noch mehr stutze ich über die Nebelkrähe, sie ist das Symbol des Spätherbstes und des Winters und hat, wenn ich aus dem Fenster sehe, so gar nichts mit dem Morgen zu tun. Was mich außerdem stutzen macht: Du besingst den Morgen, überschlägst den ganzen Sommer und denkst gleich weiter - bis zum Herbst. Den Herbst des Lebens kann ich irgendwie nicht ausmachen. Da hat dein lyrisches Ich aber einen großen Schritt gemacht.

Liebe Grüße
Hanna
 

Perry

Mitglied
Hallo Hanna,
dein Interesse an meinen Zeilen freut mich.
Sie sind übrigens weniger als Jahreszeitenlyrik gedacht, obwohl die Nebelkrähe hier schon für den Herbst/Tod steht.
Angelegt ist der Text als Symbolgedicht, das zwischen Geburt (stillender Engel) und wartendem Tod (Nebelkrähe) sowie im ersten Vers zwischen Traumwelt (Schaum der Nacht) und Realität (Konzert der Tagesvögel) bzw. im zweiten Vers zwischen Suchen (Aussaat) und Erkennen (reife Körner) pendelt.
Selbstverständlich kann jeder Leser darin aber auch seine eigenen Interpretationen finden.
Danke und LG
Perry
 



 
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