Morgens angetroffen

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Walther

Mitglied
Morgens angetroffen


Ich treffe mich mit mir und schau’ mich an:
Der Spiegel zeigt’s. Doch was will er mir sagen?
Ich reib’ die Augen, stell mir einn paar Fragen.
Sie klingen falsch. Na und! Ich wasch mich dann.

Doch die Krawatte will so recht nicht taugen.
Der weiße Kragen steht rechts himmelan.
Der Anzug ist verstaubt. Nichts wohlgetan,
Nicht wohlgeraten. Ganz schnell abzusaugen,

Gilt es den Staub der Zeit, mit ihm die Schuppen,
Die sich als echtes Ärgernis entpuppen,
Denn, kaum entfernt, fall’n sie aus grauem Haar,

In kleinen, mittleren und großen Schleiern,
Auf müde Schultern: Hör auf rumzueiern,
Sag ich laut zu dem Bild, das ich mal war.
 

viktor

Mitglied
ach walther,
wer von uns kennt nicht diese begegnungen der unheimlichen art!?
eigentlich ein sauernstes thema, dass man aus dem grunde auch nur humorvoll anpacken kann!
und das ist dir hier famos gelungen !
liebe grüße
viktor
 
Hallo Walther,

Spieglein, Spieglein, sag mir doch,
bin ich wohl der Walther noch?

Alt werden möchte jeder, doch nie alt aussehen.

Gruß,
Marie-Luise

Ps. In der ersten Strophe, dritte Zeile hat sich ein unbrauchbares ''n'' verirrt.
 

Hieronymus

Mitglied
Hallo Walther,

ich schließe mich den Vorrednern an.
Wie wäre es damit, in der letzten Zeile umzustellen:

"Sag laut ich zu dem Bild, das ich mal war."

Dann fällt "laut" auf eine betonte Silbe, und es gibt zwei "ich": ein betontes und ein unbetontes.

LG Hieronymus
 

Walther

Mitglied
Morgens angetroffen


Ich treffe mich mit mir und schau’ mich an:
Der Spiegel zeigt’s. Doch was will er mir sagen?
Ich reib’ die Augen, stell mir ein paar Fragen.
Sie klingen falsch. Na und! Ich wasch mich dann.

Doch die Krawatte will so recht nicht taugen.
Der weiße Kragen steht rechts himmelan.
Der Anzug ist verstaubt. Nichts wohlgetan,
Nicht wohlgeraten. Ganz schnell abzusaugen,

Gilt es den Staub der Zeit, mit ihm die Schuppen,
Die sich als echtes Ärgernis entpuppen,
Denn, kaum entfernt, fall’n sie aus grauem Haar,

In kleinen, mittleren und großen Schleiern,
Auf müde Schultern: Hör auf rumzueiern!
Laut sag ich's zu dem Bild, das ich mal war.
 

Walther

Mitglied
Hi Viktor,

danke, daß Du den unbemerkten Abschied dieses Sonetts verhindert hast. :) Und für Deinen Eintrag!

Hallo Marie-Louise,

und schon ist der Fehler ausgebaut, der mir einfach nicht mehr aufgefallen ist. Danke!!!

Hi Hiernonymus,

Deinen Vorschlag habe ich oben etwas angewandelt aufgegriffen. So klingt es wirklich besser!

Lieber Gruß Euch Drei!

W.
 



 
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