Müllers Balkon
Ein Dramolett.
MÜLLER: Kannst, Eva, du sie sehn, die taube Meute?
[ 7]Dort unten stehn sie. Wer hat sie gerufen?
[ 7]Die Botschaft war doch deutlich: Arme Schweine,
[ 7]Ihr glaubt - und unser Geld hat Konjunktur.
[ 7]Hörst du sie rufen, die doch nichts verstehen
[ 7]Vom Mechanismus, der aus Blut Rendite,
[ 7]Aus Schweiß Profit, aus Angst macht Kapital?
[ 7]Ich seh dich lachen, Evchen. Seh dich gerne lachen.
[ 7]Du lachst zurecht heut. Lachen wir sie aus.
[ 7]Sie können unsern Spott ja nicht begreifen -
[ 7]Auf die Distanz erscheinen wir verschwommen
[ 7]Und in der Höhe nicht zu fassen; niemand
[ 7]Von denen sieht hier mehr als den Balkon.
EVA: Du siehst mich lachen. Lachen ist mein Leben.
MÜLLER: So tritt doch näher, lehn dich an die Brüstung.
[ 7]Daß deine Weibserscheinung ihnen Futter gibt.
[ 7]Sie sollen ahnen, was aus ihrer Arbeit
[ 7]Entspringt auf unserm exquisiten Lager:
[ 7]An Lebensfreude, Evchen.
EVA: ------------------------------------Und an Geilheit.
[ 7]Der Anzug steht dir gut; ganz ein Geschäftsmann,
[ 7]Seriös und doch sarkastisch wie der Zeitgeist,
[ 7]Gibst ihnen du, was sie im Spiegel gerne sähn.
[ 7]Die Hoffnungslosigkeit ist demokratisch
[ 7]Versammelt in den Höfen unsres Staats.
MÜLLER: So sei Hofdame denn. Ich zeige ihnen
[ 7]Den Stinkefinger doppelt. - Sieh, sie jauchzen
[ 7]Vor Glück laut auf, die widerlichen Schweine.
EVA: Sing ihnen doch die Ode an die Freude.
[ 7]Schön locker. Locker, Sack.
MÜLLER: ---------------------------------In welchem Kreis
[ 7]Der Hölle wolln wir uns vergnügen morgen?
Ein Dramolett.
MÜLLER: Kannst, Eva, du sie sehn, die taube Meute?
[ 7]Dort unten stehn sie. Wer hat sie gerufen?
[ 7]Die Botschaft war doch deutlich: Arme Schweine,
[ 7]Ihr glaubt - und unser Geld hat Konjunktur.
[ 7]Hörst du sie rufen, die doch nichts verstehen
[ 7]Vom Mechanismus, der aus Blut Rendite,
[ 7]Aus Schweiß Profit, aus Angst macht Kapital?
[ 7]Ich seh dich lachen, Evchen. Seh dich gerne lachen.
[ 7]Du lachst zurecht heut. Lachen wir sie aus.
[ 7]Sie können unsern Spott ja nicht begreifen -
[ 7]Auf die Distanz erscheinen wir verschwommen
[ 7]Und in der Höhe nicht zu fassen; niemand
[ 7]Von denen sieht hier mehr als den Balkon.
EVA: Du siehst mich lachen. Lachen ist mein Leben.
MÜLLER: So tritt doch näher, lehn dich an die Brüstung.
[ 7]Daß deine Weibserscheinung ihnen Futter gibt.
[ 7]Sie sollen ahnen, was aus ihrer Arbeit
[ 7]Entspringt auf unserm exquisiten Lager:
[ 7]An Lebensfreude, Evchen.
EVA: ------------------------------------Und an Geilheit.
[ 7]Der Anzug steht dir gut; ganz ein Geschäftsmann,
[ 7]Seriös und doch sarkastisch wie der Zeitgeist,
[ 7]Gibst ihnen du, was sie im Spiegel gerne sähn.
[ 7]Die Hoffnungslosigkeit ist demokratisch
[ 7]Versammelt in den Höfen unsres Staats.
MÜLLER: So sei Hofdame denn. Ich zeige ihnen
[ 7]Den Stinkefinger doppelt. - Sieh, sie jauchzen
[ 7]Vor Glück laut auf, die widerlichen Schweine.
EVA: Sing ihnen doch die Ode an die Freude.
[ 7]Schön locker. Locker, Sack.
MÜLLER: ---------------------------------In welchem Kreis
[ 7]Der Hölle wolln wir uns vergnügen morgen?