Mutter Natur

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Anonym

Gast
Deine Worte sind zu grell -
dein Herz zu dunkel;
deine Liebe zu nichtig.

Der Faden der dich hält ist zu dünn -
eine Puppe, gespielt von der Hand des Teufels.
Deine Verse sind zu lang;
zu uneindeutig, zu schwer.

Deine Texte sind zu farblos,
deine Lieder zu trotzig.
Deine Finger zu schnell,
dein Haar zu strohig.

Was bist du für ein Vogel? Der nicht singen kann. Der nicht fliegen kann. Ohne Federkleid.

Ich kann es dir zeigen; wie ein Lied gespielt wird.
Ich kann es dir machen; dein Federkleid.
Ich kann dir alles geben.

Denn ich bin Mutter Natur. Götter streifen mich und beschützen mich. Sie zeigen dir und mir den Weg. Ich folge ihnen und du musst mir folgen.

Ich bin des Vaters Sohn.
Ich trage dich in mir, wie du mich in dir getragen hast.
Zu wenig Wörter sagst du zu mir und ich verstehe sie nicht.
Verstehst du? Die Worte deines Denkens erreichen mich nicht.
Der Vogel werde ich immer sein, genauso wie ich ein Wurm oder ein Wal sein werde.
Mutter, verbiete es mir nicht. Lass mich sein wer immer ich sein will.


Sohnemann, du trauriger Spatz.
Du kannst es nicht - sein was du sein willst.
Du bist zu jung,
zu uneinsichtlich.
Bitte, verstehe doch.

Vater, beschütze mich.
Du, Mutter, die Hand Gottes,
verstehe MICH!
Ich bin älter als ein Mensch es je sein wird.
Bitte. Zu grausam bist du.
 



 
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