Mythologie (vorgestern, gestern, heute, morgen, übermorgen)

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Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Mythologie

1
Vorgestern waren die mächtigen Götter
von vorgestern unfehlbar.
Gestern wurden die unfehlbaren Götter
von vorgestern gestürzt von den
unfehlbaren Göttern von Gestern.
Gestern waren die Götter von vorgestern
Verbrecher.

2
Gestern waren die mächtigen Götter
von gestern unfehlbar.
Heute wurden die unfehlbaren Götter
von gestern gestürzt von den
unfehlbaren Göttern von heute.
Heute sind die Götter von gestern
Verbrecher.

3
Die heutigen Götter sind unfehlbar.

4
Morgen waren die mächtigen Götter
von morgen unfehlbar.
Übermorgen wurden die mächtigen
Götter von morgen gestürzt
von den unfehlbaren Göttern von
übermorgen.
Übermorgen waren die Götter von morgen
Verbrecher.

5
So stürzten die Götter von vorgestern,
gestern, morgen und übermorgen.
Zum Glück haben wir die Götter von heute.
 

Sensiro

Mitglied
Kaum ein anderes Wesen ist so eingebildet wie ein Gott. Voller Überzeugung von sich selbst und Arroganz.
Doch noch erbärmlicher sind die, die die Götter anbeten und an íhre Unfehlbarkeit glauben. Doch offensichtlich brauchen diese Menschen das Gefühl, daß es da ein unerreichbares Wesen gibt, das allwissend und gerecht ist und sich um sie kümmert.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Genau.
Und oft sind die Götter selbst ernannt. Und die, die sie anbeten, halten sich gewöhnlich selbst für solche. Jedenfalls glauben gewöhnlich die Götter selbst am meisten an ihre Unfehlbarkeit. Und staunen immer wieder über den Sturz, sofern sie ihn erleben, wenn auch nur in Südamerika, oder im Bundestag...
Und über die Reaktion derer, die sie einst anbeteten.
Immer wieder. Immer wieder. Ja.
Menschen wie Götter


Grüße von Bernd
 



 
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