Nach zwanzigtausend Tagen

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Vera-Lena

Mitglied
Nach zwanzigtausend Tagen

Als ein Tau
möchte ich vergehen
auf deinen Lippen,
wenn der Morgen
das Frührot
über die Gipfel schickt.

Du öffnest die Augen.
Die Stunden
sind längst
in ihr hektisches Sein
davongeeilt;
wir hinken ihnen nach,
uns gegenseitig stützend.

Als ein Tau
möchte ich vergehen
auf deinen Lippen,
sagst du,
und die alte Formel
gewinnt an Kraft,
als sei sie ein Neues,
nie Gesprochenes,
zerschneidet die Angst,
dass wir einander
verlieren könnten.
 

Walther

Mitglied
Lb. Vera-Lena,

es ist schön, daß Du uns wieder Deine Botschaften schickst. Ich habe sie ein wenig vermißt. Dieser Text ist eine wunderbare Darlegung der Liebe.

Vielen Dank dafür und mehr davon!

LG W.
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Walther,

danke für Deinen freundlichen Kommentar und Deine Bewertung. Ich freue mich sehr darüber.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Marie-Luise,

das kommt dabei heraus, wenn man immer wieder korrigiert. Ich hatte zuerst "als ein Tautropfen" dort zu stehen, was mir aber nicht gefiel. Den Tropfen habe ich dann rausgenommen. Dass "Tau" auch ein Schiffsseil bedeutet, wusste ich natürlich, aber der Inhalt ist so eindeutig, dass ich den Artikel stehen gelassen habe.

Aber wenn ich es jetzt recht bedenke, muss er dort eigentlich nicht stehen.

Ich danke Dir herzlich für Dein aufmerksames Lesen und nehme Deinen Vorschlag gerne an.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Nach zwanzigtausend Tagen

Als Tau
möchte ich vergehen
auf deinen Lippen,
wenn der Morgen
das Frührot
über die Gipfel schickt.

Du öffnest die Augen.
Die Stunden
sind längst
in ihr hektisches Sein
davongeeilt;
wir hinken ihnen nach,
uns gegenseitig stützend.

Als Tau
möchte ich vergehen
auf deinen Lippen,
sagst du,
und die alte Formel
gewinnt an Kraft,
als sei sie ein Neues,
nie Gesprochenes,
zerschneidet die Angst,
dass wir einander
verlieren könnten.
 
M

mirami

Gast
"Als Tau möchte ich vergehen auf deinen Lippen"

liebe vera-lena... das find ich geniale worte, ausgesprochene worte ruhen kurz und vergehen dann auf unsren lippen. wie mogentau.... ich liebe diesen satz von dir!

mirami
 
B

Beba

Gast
Lb. Vera-Lena,

Als Tau
möchte ich vergehen
auf deinen Lippen,
wenn der Morgen
das Frührot
über die Gipfel schickt.
welch starker Beginn eines Gedichts. Und zum Glück geht es dann so weiter.

Gefällt mir sehr gut, dein Text.

LG
Beba
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe mirami,

Deine Interptretation gefällt mir gut. Ich hatte mir diesen Satz noch ein wenig anders vorgestellt, aber so, wie Du es schreibst, kann man es ja auch lesen:

Das würde dann bedeuten, dass der Geliebte den Namen des Lyri ausspricht, der dann wie Tau vergeht auf seinen Lippen.

Der Name allein kann ja immer auch schon eine Liebeserklärung sein, wenn er entsprechend ausgesprochen wird.

Ich freue mich auch, dass Dir der Text gefällt.

Danke für Deine Antwort und Bewertung.

Dir einen schönen Sonntag! :)

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Beba,

ach, dsas freut mich, dass auch Dir dieser Text gefällt.

Danke für Deinen Kommentar und Deine Bewertung!

Auch Dir einen schhönen Sonntag! :)

Liebe Grüße
Vera-Lena
 



 
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