Nacht

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Celestine

Mitglied
Wenn die Nacht den dunklen Mantel
sanft über die Gedanken legt,
dann beginnt der stille Wandel,
und du spürst, dein Herz, es lebt.

Längst vergangen jene Tage
als das Kind im hohen Gras
friedlich schlummernd, sanft im Traume,
all die Sorgen dort vergaß.

Und es kommen die Momente
wieder vor aus dunkler Kammer
- Ach, wie würdest du so gerne,
nun entrinnen deinem Jammer.

Durch das fahle Kerzenlicht
siehst du dort an dieser Wand
jenes unvergessliche Gesicht
nach diesem streckest du die Hand

Doch du greifst dort nur das Leere,
ist´s doch nur gedachtes Hirngespinst
und begreifst, dass du im Meere
nichts als eine Träne bist.

Lass uns nun und sei´s im Geiste,
doch noch einmal wieder sehn,
denn der, der dachte dass er bleibe,
den zieht es fort, er muss nun gehn.

Wenn die Nacht den dunklen Mantel
Sanft über die Gedanken legt,
dann beginnt der stille Wandel,
und du spürst, dein Herz, es bebt...
 
A

Abendsternchen

Gast
Liebe Celestine,

Traurigkeit schwingt mit in Deinem Gedicht, das flüssig und mit Freude zu lesen ist.

Lass uns nun und sei´s im Geiste,
uns noch einmal wieder sehn,
denn der, der dachte dass er bleib(t)e, (ohne "t")
den zieht es fort, er muss nun gehn.

hier würde ich das 2. "uns" (Zeile2) vielleicht durch ein "doch" ersetzen, sonst folgt die Wiederholung zu rasch.

Eines bin ich mir nicht ganz sicher...
trauert man hier um ein verlorenes Kind? Oder um einen Menschen, der ging, obwohl man hoffte, er würde bleiben?
Wenn es nämlich (auch in oben zitierter Strophe) ein und derselbe ist, nach dem hier zurückgeblickt wird, dann müsstest Du vielleicht die selbe Person verwenden:

"Lass uns..." -- > "der der dachte, dass ER bleibe"
will man hier jenen Menschen wiedersehen, der ging? Oder einen anderen?

Ansonsten.. wirklich traurig-schön.
liebe Grüße
vom
Abendsternchen
 

Celestine

Mitglied
Liebes Abendsternchen,

ich freue mich sehr, dass dir mein trauriges Gedicht gefällt. Vielleicht schreibe ich ja irgendwann einmal ein heiteres...
Jedenfalls danke ich dir für deine Verbesserungsvorschläge, sie tun dem Gedicht gut :) habe sie entsprechend umgesetzt.

herzliche Grüße von

Celestine
 
Q

Quidam

Gast
Unverkennbar, welcher Handschrift du hier nacheiferst..:)

Und ich muss sagen: Du bist ein gelehriger Schüler - ich denke auch, dass das der Meister E. bestätigen würde...

Ein klasse Gedicht.. ich fühl mich beschwingt, wie eben auch von den Werken unseres beiden Freundes.
Einzig eine Strophe scheint mir inhaltlich nicht stimmig zu sein:
Längst vergangen jene Tage
als das Kind im hohen Gras
sorglos schlafend, schön im Traume,
all die Sorgen dort vergaß.
Das sorglose Kind kann wohl all die Sorgen dort nicht vergessen, da es ja keine hat, die es vergessen könnte..*zwinker*

*winke*
quid
 



 
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