Hallo Lapis,
mein Favorit:
die zweite u n d unbedingt: die dritte Strophe!
Die erste, ich schließe mich Holger an, nicht wegen des Partizips an sich, das liebe ich nämlich!, aber weil ich vor Deiner Erklärung nicht verstand, dass "streuen" sich auf die Stadt beziehen soll. Für mich liest es sich so, als ob alles vom Laternenlicht abhängt: es leckt die Straße, es streift, es streut - und es passte nicht.
Allerdings ist mir bei "die Stadt streut" unwohl, denn für mich erfordert das Verb streuen fast immer ein Objekt. Und das fehlt. Deshalb stolpere ich hier.
Muss das Licht denn lecken und streifen. (Licht das leckt, auch in Lichtzungen leckt, ist mir schön öfter begegnet,
ich würde das "streifen" favorisieren.)
Die Frage am Ende stört mich nicht. Ich würde aber entdramatisieren, Helligkeit, Glimmen - diese Wahrnehmung geschieht ja per se über die Augen. Anregung, z. B. du fängst / schwaches Glimmen auf / wie ein Tier
Als Frage könnte ich mir auch ein umgangssprachlicheres: "Ist da einer?" vorstellen.
Schnelle Gedanken (Mittagspause) noch: Eine einzige Zeile lässt ahnen, dass die Nacht im Lyrischen Ich ausgelöst ist durch das Fehlen eines Du: wärmt nur zu zweit.
Das Gedicht wäre aber auch ohne diese Zeile ein "dunkles", Einsamkeit schilderndes.
Die "zerstörte" Ruhe - wo doch zuvor nur geflüstert wird und leises Unbehagen und Kälte vorherrschen, ist es nicht eine "ge"störte Rühe? Unter zer-stören würde ich mir lautere, direktere Vorgänge vorstellen.
In der vierten Strophe frag ich mal anregend: muss das "nur" sein für die Aussage? Mir persönlich (Geschmackssache, ich weiß) ist es entbehrlich. Und es bietet sich - wenn man mag - ein Doppelsinn tansportierender Umbruch an:
Die zerstörte Ruhe
quält die müden Räume,
fremd lassen sie dich
gewähren.
Tschau!
Jongleur, sich auch auf freundliche Nächte und Nachtgedichte freuend