Nachtgespräche

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anbas

Mitglied
Nachtgespräche

Es war sehr früh, noch tiefste Nacht,
doch hat es sich gelohnt
- ich hab mich auf den Weg gemacht
und traf den Mann im Mond!

Wir diskutierten allerlei,
vergaßen fast die Zeit.
Dann war die Nacht schon fast vorbei,
das tat mir wirklich leid.

Der Mond hat mich nach Haus gebracht,
das macht er immer gern.
Dort werd' ich aufmerksam bewacht
von einem guten Stern.

Die Milchstraße war sternenleer,
wir kamen gut voran.
Nur ein Komet fuhr vor uns her,
das staubte dann und wann.

Und bald werd' ich ihn wieder seh'n,
den weisen Mann im Mond.
Ich muss dafür zwar früh aufsteh'n,
doch weiß ich, dass sich's lohnt.

Ihr glaubt mir nicht - das war mir klar.
Ihr denkt, ich rede Scheiß.
Doch alles ist tatsächlich wahr,
was ich Euch gern beweis'.

Vom Mann im Mond des Schwagers Sohn
und dessen bester Freund
war mit bei dieser Diskussion
- das hab' ich nicht geträumt.

Ihn führe ich als Zeugen an
und stelle ihn Euch vor:
Es ist, was man kaum glauben kann,
mein kleiner Mann im Ohr!
 
A

AchterZwerg

Gast
Sehr hübsche Idee, Andreas!
An einer Stelle fällst du aus dem Jambunösen raus, was an sich nicht weiter schlimm ist, weil die Milchstraße nun einmal Milchstraße heißt. Aber dort gibt es noch die "Sterne"-Wiederholung ...
Meine spontane Idee (zusätzlicher kleiner Gag):
Die Straßenmilch war ... leer
Nun Du! ;)
 

anbas

Mitglied
Nun also ich ;)...


Hallo Heidrun,

vielen Dankl für Deine Anmerkungen. Selbstverständlich hast Du mit Deinem Hinweis recht. Dein Änderungsvorschlag passt allerdings nicht so ganz ins Gesamtbild, da ich sonst keine Wortspiele/-verdrehungen dieser Art hier verwende.
Beim lauten Vorlesen stelle ich außerdem immer wieder fest, dass sich diese Stelle gut überlesen lässt, wenn man sie eher etwas unbetont liest. Aus diesem Grunde kann kann das Gedicht trotz dieses kleinen Makels nach meinem Dafürhalten durchaus so bleiben wie es ist (außer, es läuft mir noch eine Idee über den Weg, die mich total überzeugt).

Liebe Grüße

Andreas
 

Carina M.

Mitglied
Wirklich witzig. :)

Lieber Andreas,
ein flotter Text, gefällt mir sehr gut.

Ich habe manchmal einen Ohrwurm in den Lauschern, ob das schlimm ist?

Schmunzelgrüße von Carina
 

anbas

Mitglied
Ich habe manchmal einen Ohrwurm in den Lauschern, ob das schlimm ist?
I wo - da hat nur Dein kleiner Mann im Ohr seine Anlage zu laut und auf "repeat" gestellt. Sprich mal mit ihm, wenn's zu sehr nervt ;).

Liebe Grüße

Andreas
 

Kaleidoskop

Mitglied
Hallo Anbas,

eine nette Gute-Nacht-Geschichte. Der Schluß ist sehr süß.
Aber mittendrin sind die Verse 5 und 6, in denen die Kürzungen sich nur so häufen, was sprachlich gar nicht schön klingt und auch das Kraftwort passt nicht in die sonst naiv erzählte Geschichte. Rein inhaltlich könnte das Gedicht ohne diese Verse auskommen.

lg,
kalei
 

Carina M.

Mitglied
Ob das aber wirklich hilft? :)

Der Mann im Ohr hat in der Nacht
mich um meinen Schlaf gebracht
der Mann im Mond hat nur gelacht
und hat tüchtig mitgemacht
Ich hörte es er spielte mir
Mondscheinsonaten am Klavier

So außem Lameng:)

Trotz all des Nebels im Bergischen, einen hübschen Tag für dich.
Carina
 

anbas

Mitglied
Hallo Kalei,

vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.

Was den 5. Vers betrifft, so kann ich mir die Streichung vorstellen, will den Gedanken aber noch etwas sacken lassen. Der 6. Vers ist dagegen der Übergang zu den Schlussversen, ihn möchte ich auf jeden Fall behalten. Deine Kritik hinsichtlich des Kraftwortes kann ich zum Teil nachvollziehen. Andererseits hängt es hier auch davon ab, wie man es sagt. Ich kenne es durchaus, dass man es auch etwas liebevoller benutzt, so im Sinne von "Hey, jetzt red' mal keinen Scheiß!" - Aber ich werde drüber nachdenken.

Liebe Grüße

Andreas
 



 
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