Schattenfängerin
Mitglied
Der Nachthimmel war wolkenverhangen. Nach diesem heißen Tag genoss ich die Kühle der Nacht. Durchatmen, die Geräusche und die Gerüche der nächtlichen Stadt mit allen Sinnen in mich aufnehmen war mein Verlangen. Konzentriert beobachtete ich die Gegend. Nur noch einzelne Fahrzeuge waren unterwegs. Ein Mann auf einem Fahrrad kreuzte meinen Weg, er sang nicht schön aber laut und sein Fahrrad schwankte. Vermutlich hatte er einen netten Abend hinter sich. An der nächsten Straßenecke bog er ab und ich konnte ihn nicht mehr sehen. Ein Auto fuhr mit hoher Geschwindigkeit in die gleiche Richtung, die Scheinwerfer blendeten mich und ich zog es vor in der Dunkelheit zu verschwinden. In einer einsamen Gasse angekommen hörte ich dich plötzlich. Das ängstliche huschen deiner Schritte zog mich magisch an. Wo wolltest du hin? Was hattest du vor? Ich folgte dir, lautlos natürlich. Obwohl ich dich noch nicht sehen konnte nahm ich deine Gegenwart fast körperlich wahr. Dein Duft war herb und süß zugleich, die Gasse wurde davon durchströmt. Ich wußte genau dass ich dir sehr nahe war. Stumm verharrte ich und lauschte auf deine Schritte, gleich würden wir uns begegnen. Meine Spannung und Vorfreude wurde unerträglich..gleich..! Ich würde dich festhalten und ein bisschen mit dir spielen. Deine Panik genießen, wenn du bemerkst dass du mir nicht entkommen kannst. Zum guten Schluß würde ich dich töten.
Verzeihung, ich kann nicht anders, denn du bist eine Maus und ich bin nun mal eine Katze.
Verzeihung, ich kann nicht anders, denn du bist eine Maus und ich bin nun mal eine Katze.