Nachtsegler

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Joh

Mitglied
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Nachtsegler


Wolken mit dunkel geblähten Segeln
ziehen tief über den Horizont
von der Untergehenden angesengt.

Nacht löscht ihre Feuer
als ich meine Schwingen ausbreite
und ihnen dicht über den Wellen folge.
Ich heuerte auf einem der Nachtsegler an
lasse mich zu Morpheus Ländern tragen
wandere fraglos im zeitlos Absurden
werde verwandelt
und bleibe doch ich.

Morgengrau trägt mich sanft ans Ufer zurück
nehme das Strandgut an mich und verwahre es
bevor der Tag es verdunsten läßt.


Johanna Pless
1.2008


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Liebe Johanna,
das meine ich jetzt wirklich nicht anzüglich: Aber mit dir würde ich gern einmal nachtsegeln.
Wunderschön, dein Gedicht. Nur die Zeile "ziehen tief über den Horizont" klingt ein wenig nach Schlager. Kannst du sie nicht einfach weglassen?
Herzliche Grüße
Karl
 

Perry

Mitglied
Hallo Johanna,
mir gefällt die dunkle Traumstimmung gut. Mit den Bildern habe ich allerdings z.T. Probleme.
"Wolken ... angesengt" -> geht rein physikalisch nicht.
"Nacht löscht ihr(e) Feuer" -> der Untergehenden?
"Strandgut ... verdunsten läßt" -> imaginäres Strandgut?
Da es sich um Traumbilder handelt, ist natürlich alles vorstellbar. Aber ich denke, dazu ist der Text ansonsten zu real geschrieben.
LG
Manfred
 

Joh

Mitglied
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Nachtsegler


Wolken mit dunkel geblähten Segeln
von der Untergehenden angesengt.

Nacht löscht ihr Feuer
als ich meine Schwingen ausbreite
und ihnen dicht über den Wellen folge.
Ich heuerte auf einem der Nachtsegler an
lasse mich zu Morpheus Ländern tragen
wandere fraglos im zeitlos Absurden
werde verwandelt
und bleibe doch ich.

Morgengrau trägt mich sanft ans Ufer zurück
nehme das Strandgut an mich und verwahre es
bevor der Tag es verdunsten läßt.


Johanna Pless
1.2008


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Joh

Mitglied
Hallo Karl,

diese Art von Nachtsegeltörn unternehme ich gern mit Dir (schmunzel), vielen Dank für Dein Lob!

Die Zeile hat mich auch etwas irritiert, Dein Tip war sehr gut, sie ist schon weg.

LG Johanna



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Hallo Manfred,

na ja, ganz so wissenschaftlich sollte man dieses Gedicht nicht angehen, da stimmt so Einiges nicht, ich kann nämlich gar nicht fliegen (Lach).

Die angesengten Wolken finde ich als Bild des lodernden Abendrotes eigentlich sehr treffen, und damit erklärt sich eigentlich auch die Untergehende (Sonne). Mit dem Strandgut habe ich die Traumfragmente bezeichnet, die manchmal nur noch als Gefühl oder als kleine Sequenzen beim Aufwachen vom Traum zurückbleiben. Schade, ich finde den Text gar nicht so real, aber vielleicht kommt das aus der Schreibstimmung heraus, die den Texten für mich immer noch anhaftet, wenn ich sie später lese.


LG Johanna
 
B

Beba

Gast
Ein Gedicht, bei dem der Rhythmus in meinen Augen ganz besonders gut zum Text passt. Man kann irgendwie mitschweben. Und deine Methaphern erzeugen schöne, interessante Bilder.

Ciao,
Bernd
 



 
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