Nachtspaziergang

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Mogli

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Nachtspaziergang


Verzaubert sind die Bäume
im Laternenschein,
verzaubert scheint mir alles,
wenn ich des Nachts allein.

Die Blätter singen leise
und spielen mit dem Wind,
es raschelt und es flüstert,
als ob dort Geister sind.

Es zwitschert kurz ein Vogel
in seinem Vogeltraum,
die Augen einer Katze
leuchten durch den Zaun

Was ich am Tage höre,
schweigt jetzt in der Nacht,
doch bringt sie neue Lieder
für den, der schlaflos wacht.

Ich geh entlang der Straße
versunken vor mich hin,
und was am Tage wichtig,
verliert jetzt seinen Sinn.

Doch wenn der neue Morgen
durch den Himmel bricht,
verschwinden alle Schatten
im hellen Tageslicht.

Die Stille wird entzaubert,
kein Flüstern mehr im Baum,
verschwunden sind die Geister,
verschwunden ist der Traum.
 

Walther

Mitglied
hallo Mogli,

dem Willkommen will ich mich anschließen. Das ist ein sehr gut gelungenes Erstlingswerk, das nur hier einen kleinen Stolperer hat, den ich gleich ausgebaut habe:
Es zwitschert kurz ein Vogel
xXxXxXx
in seinem Vogeltraum,
xXxXxX
die Augen einer Katze
xXxXxXx
[red]schaun glitzernd[/red] durch den Zaun
xXxXxX
So paßt das Metrum wieder.

Frohes Dichten und Werken auf der grünen Lupendichterwiese!

LG W.
 

Mogli

Mitglied
Vielen Dank für den Willkommensgruß.
Stimmt, bei dem Satz mit der Katze fehlt eine Silbe und mit diesem Lösungsvorschlag wäre ich wieder im Takt, aber: Darf man das? Zum Beispiel Worte wie: gesehn, satt gesehen oder in diesem Fall, schaun statt schauen? Bei meinem Nahkampf mit den Silben habe ich mir schon oft überelgt, ob es vom Grundsätzlichen her legitm ist, in Gedichten diese Wörter "abzukürzen".
Danke und liebe Grüße von Mogli
 

Walther

Mitglied
Ist es,

lb. Mogli,

ist es, und die Wissenschaft hat dafür sogar einen Begriff. Sie nennt das "Elision". Hat das was, dieses Wort, nicht? :)

Es gibt allerdings Puristen, die darüber stolpern und dann rummosern. Solange das in einem Gedicht nicht überhand nimmt, ist es aber in den Augen der meisten Rumschreiber äh Dichter OK.

Hoffe, Dir damit geholfen zu haben.

LG W.
 



 
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