Nähe? - Nähe

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Vera-Lena

Mitglied
Nähe? - Nähe

Das Heimfinden hast du mir zugesagt,
mein Erbteil mir versprochen,
den Lageplan vorenthalten.

Der Regenbogen bleibt gleichermaßen auf Abstand,
während ich alles durchpflüge, was Weg oder Steg sein könnte.

Allerorten sei dein Name eingeschrieben, sagtest du,

doch kein Wind, kein Feuer, kein Wasser,
kein Sandkorn gibt mir dich preis.


Dein weißes Gewand leuchtet in den Wolken,
mein schwarzes Schattenbild webt es sich ein.

Als ein Kolibri will ich dich suchen dort droben,
hoch auffliegen, bei dir zu sein -

für Sekunden.
 
Hallo Vera- Lena

ein berührendes Gedicht- gefällt mir sehr!

ich lese es (für mich) ein klein wenig anders:


doch kein Wind, kein Feuer, kein Wasser,
kein Sandkorn gibt [strike]mir[/strike] dich preis

Dein weißes Gewand leuchtet in den Wolken,
mein schwarzes Schattenbild webt es sich ein

Als ein Kolibri will ich dich suchen, [strike]dort droben,[/strike]
hoch auffliegen, bei dir [strike]zu[/strike] sein -

für Sekunden.


Viele Grüße
A.D.
 

Vera-Lena

Mitglied
Danke, liebe A.D.,

das passiert mir doch immer wieder, das ich es übersehe,dass da ein paar von den "kleinen Wörtchen" überflüssig sind.

Diese werde ich jetzt aber sofort herausnehmen.

Danke für Deine Antwort und Dein aufmerksames Lesen!

Ich freue mich, dass der Text bei Dir "angekommen" ist.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Nähe? - Nähe

Das Heimfinden hast du mir zugesagt,
mein Erbteil mir versprochen,
den Lageplan vorenthalten.

Der Regenbogen bleibt gleichermaßen auf Abstand,
während ich alles durchpflüge, was Weg oder Steg sein könnte.

Allerorten sei dein Name eingeschrieben, sagtest du,

doch kein Wind, kein Feuer, kein Wasser,
kein Sandkorn gibt dich preis.


Dein weißes Gewand leuchtet in den Wolken,
mein schwarzes Schattenbild webt es sich ein.

Als ein Kolibri will ich dich suchen,
hoch auffliegen, bei dir sein -

für Sekunden.
 
H

Heidrun D.

Gast
Liebe Vera-Lena,

wieder ein sehr schönsprachliches Werk. - Ich lese es als die Beschreibung einer lebenslangen Gottsuche, die ihre Erfüllung finden wird.

Als geflügeltes Wesen, nicht als Engel, sondern als (bescheidener) kleiner Kolibri, willst du die Herrlichkeit schauen - eingefügt werden in das Paradies. Und sei es nur für einen kurzen Augenblick.

Herzliche Grüße
Heidrun
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Rhea, liebe Heidrun, liebe Marie-Luise,

Danke für Eure liebenswerten Rückmeldungen!

Ja, dem lieben Gott quasi mit der Tür ins Haus fallen, so ein Mensch bin ich leider nicht. Es gibt ja solche und hat solche gegeben. Meistens erfährt man erst von ihnen, wenn es sie gegeben hat. Dietrich Bonhoeffer zähle ich beispielsweise dazu.

Da bin ich nun ein kleines Licht und weiß, dass ich viel an mir arbeiten muss, worum ich mich nach meinen Kräften auch bemühe.

Wieso ich trotzdem manchmal diese Augenblicke von Glückseligkeit (im Gegensatz zum Glüchlichsein, dass man nicht weiß weshalb man jetzt so glücklich ist) geschenkt bekomme für Augenblicke, das weiß ich natürlich nicht, aber meine Dankbarkeit, nun ja, der Himmel weiß wie groß meine Dankbarkeit ist.

Auch Euch danke ich, die Ihr mir geantwortet habt und auch allen, die mir diesen Text bewertet haben.

Danke! :)

Liebe Grüße
Vera-Lena

PS.:Mein Sohn fragte mich vor 20 Jahren einmal:"Was glaubst du, wer du bist?" Und ich antwortete: "Der Piepmatz auf dem Finger Gottes". Und er sagte: "Ja, das passt zu dir."

So viel zum Kolibri *lach*
 

HerbertH

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

einzig der Kolibri kam etwas überraschend. Aber das mag wohl daran liegen, dass ich zu sehr im ollen Germany verhaftet bin. Bei Regenbogen denke ich halt nicht gleich an Urwald.

Gerne gelesen, Dein schönes Gedicht über das Suchen und die Hoffnung

lG

Herbert
 
P

Pelikan

Gast
Liebe Vera-Lena, mir gefällt dieses Gedicht schon alleine wegen der Schönheit Deiner Sprache. Zum Kolibri im Zusammenhang mit "hinauf fliegen in göttliche Gefilde"
fällt mir etwas fast schon leicht Sati(e)risches ein:
Der Kolibri fliegt mit einer sehr hohen Frequenz. Mit seinen bweglichen Flügeln kann er sogar rückwärts und seitwärts fliegen. Nun stellt man sich die göttliche Welt doch als ein Platz der absoluten Ausgeglichenheit und Ruhe vor. Und da kommt solch ein fixes Kerlchen an mit...zzzzzzttttzzztt...
und flügelt nervig herum. Könnte da Gott nicht sagen:
Runter auf die Erde, Du bist mir zu unruhig, zu nervig, zu
aufgekratzt. Du bist noch nicht reif für meine ausgeglichene Welt, zu erdig im Sinne von "tätig sein" - Du gehörst noch lange nicht in meine Welt.Fliege rückwärts zurück, werde ruhiger, wandle Dich, dann können wir darüber reden: Über Deinen Umzug in meine Wohnung ;)))))))
mit herzlichen Grüßen, Irene
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Herbert,
danke für Deinen Kommentar!

Den Kolibri habe ich ausgewählt, weil er ein so kleiner Vogel ist. Wenn er sich in der Luft halten will, muss er seine Flügel unglaublich schnell bewegen, so dass man sich eigentlich kaum vorstellen kann, dass er sehr hoch hinauffliegen kann.

Ja, die Hoffnung ist bestimmt da, aber sie ist sehr klein und für viele Dinge im Leben muss man nun mal große Anstrengungen machen.

Immerhin, die Hoffnungist da! :)

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Irene,

so wie Du es beschreibst, habe ich es mit dem Kolibri ja auch gemeint und deswegen kann das Lyri eben immer nur für ein paar Sekunden mit dem Göttlichen (Was immer man darunter jetzt verstehen will) verschmelzen.

Und dass sich das Lyri wandeln muss und zwar ganz gehörig, das steht außer Frage.

Du hast mein Bild auf Deine Weise völlig zutreffend entschlüsselt. :)

Dir ganz liebe Grüße
Vera-Lena
 



 
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