Neues aus der Botanik

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Neues aus der Botanik

Auf dem letzten Kongress der Erdflora in Florida, Palm Beach, stellten die Orchideen, sich als Krone der gesamten Flora betrachtend, den Antrag auf eine ihre Existenz sichernde Neufassung der Artenhierarchie.
Sie begründeten ihren Antrag damit, dass sie als epiphytisch wachsende Art auf die Hilfe und Säfte von Wirtspflanzen angewiesen seien und sie dieses Privileg auch für alle Zukunft gesichert haben wollten.

Ihr Antrag wurde wohlwollend angenommen.

Sofort meldete sich die Sonnenblume und trägt vor, dass sie der strahlenden Sonne gleich bisher alles Erdenkliche für den Erhalt der Privilegien der Orchideen getan habe und deshalb sofort nach diesen im System eingeordnet werden müsse und zwar für alle Zeit. Sie brauche aber Mitstreiter, um ihre Arbeit auch erfolgreich weiter führen zu können.

So seien für die Verteidigung der Privilegien der Epiphyten geeignete Fachkräfte dringend erforderlich.

Wie im Chor meldeten sich spontan die Knallerbse, der Rittersporn und der Granatapfel zu Wort, um das Amt der Verteidigung sofort zu übernehmen. Man entschied sich für die Knallerbse.

Schwieriger wurde es für die finanziellen Belange einen geeigneten Bewerber zu finden. Sowohl Goldrute, Pfennigkraut und Hirtentäschel schienen geeignet zu sein.
Man entschied sich aber nach heftiger Diskussion auf Springkraut, um das Geld wie dereinst der Ablassprediger Tetzel in den Kasten springen zu sehen und es klingen zu hören.

So wurden nach und nach Schafgarbe für das ländliche Ambiente, Arnika für die Gesundheit und Körperpflege, Fleißiges Lieschen für die Wirtschaft, Schlafmohn für die innere Sicherheit,Pfaffenhütchen für die selige Erbauung und Löwenmaul für den geforderten Sprecher der Auserwählten benannt.

Man wollte schon auseinander gehen, als jemand fragte, wer denn nun nicht nur für die Verwaltung, sondern auch für die Arbeit, die ja auch gemacht werden muss, verantwortlich sei.

Da war man sich schnell einig, das könnten nur die Zitronenbäume mit den vielen erntereifen Zitronen sein, deren nie versiegenden Säfte für den Erhalt der Flora und ihrer Privilegien als unverzichtbar angesehen werden.

Sehr zufrieden mit diesem Ergebnis ging man auseinander und trollte sich von dannen.

Heidenau, den 27. 07. 2016
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Sehr zufrieden mit diesem Ergebnis habe ich es auf meine Emfehlungsliste gesetzt.
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Liebe rogathe,

auch die Bäume bäumten sich auf, sie wollten auch mit dabei sein.
So ist es aber im wahren Leben, nicht alle dürfen mitmachen. Nicht ärgern.

LG Helmut
 

rogathe

Mitglied
Ich ärgere mich keineswegs, bin nur darüber verwundert, dass diejenigen Pflanzen, die die Grundlage der Ernährung bilden, nicht erwähnt werden.
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Liebe rogathe,

meine kleine Abhandlung soll als Synonym für gesellschaftliche Prozesse verstanden werden. es soll keine Pflanzenlehre sein.
Vielleicht verstehen wir uns dann besser.

LG Helmut
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Ich glaube schon, dass ich den Text noch verbessern könnte.
Vielleicht sollte ich den Zitronen Mitspracherechte zugestehen. Das würde sich gut anhören.

LG Helmut
 



 
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