Neues vom Glückskind

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Sonnenkreis

Mitglied
Neues vom Glückskind

Es schaut
der selbstverliebte Reiher
ins Spiegelbild
an seinem Weiher

Er schnappt
gewohnt und professionell
den kleinen goldnen
hat er schnell

Doch diesmal
macht es Unbehagen
es bläst sich
etwas auf im Magen

Der Reiher
sonst gewohnt zu jagen
hängt plötzlich
selbst am Haken

Was macht
das Glückskind
jetzt mit
diesem Siegen

Na ist
doch klar
es läßt den
Weiher-Drachen fliegen
 

Sonnenkreis

Mitglied
Liebe Heidi,

es war mir eine Freude dieses Gedicht zu schreiben.
Und es ist mir eine besondere Freude das es Dir ge-
fällt und Du dieser Freude mit Deinen Worten und
Deiner Bewertung Ausdruck verleihst!

Vielen Dank und

Liebe Grüße
Sonnenkreis
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Wunderbar mitreissend: Der Lyrikfreund reihert mit!

Süsse Grüsse

J.
 

Gerd Geiser

Mitglied
Mitgefangen - Mitgehangen

Es schaut der eitle Reiher
ins Spiegelbild am Weiher.

Er schnappt gewohnt professionell
den kleinen Goldnen. Hat ihn schnell.
Doch diesmal wird ihm unbehaglich,
Fette Beute? - Eher fraglich.

Der Goldfisch hängt am Haken,
der Reiher schwenkt ein Laken.
Der Angler an der Leine zieht,
das Leinentuch gen Himmel fliegt.

Mit Wurm und Fisch und Reiher
(der Angler war ein Bayer)

weiß der Geier...
GG
 

Sonnenkreis

Mitglied
@Gerd Geiser:

Literatur - wie vieles andere beginnt mit
ein wenig Glück schon in der Kinderstube.

Dieses Gedicht hier erinnert vielleicht ein
wenig an die Geschichten von Max und Moritz.
Die sehr viel Spaß hatten - allerdings immer
auf Kosten ihrer Mitmenschen.

Wer die Geschichten damals emotional verstand-
en hat, weiß um den Ausgang. Zum Beispiel das
Glückskind.

Gruß
SK
 

Gerd Geiser

Mitglied
Beneidenswert die, bei denen die Literatur schon in den Kindertagen begann und die imstande sind, den Bogen zu schlagen hin zu ihrem eigenen literarischen Werk. Mir Mangelwesen ist es nicht vergönnt. Im Bemühen, mit den Hacken Funken zu schlagen, drohe ich zu scheitern.

Egal
GG
 

Sonnenkreis

Mitglied
@ GG

Ein Buch das wertvolle Geschichten erzählt kostete
weder damals noch heute die Welt. Neugierde, Aufge-
schlossenheit, Kreativität und empathisches Miteinan-
der waren und sind sogar umsonst, mancherorts leider
auch vergeblich.

Die Eigenschaft nicht besser sein zu müssen und den-
noch seinen Selbstwert zu spüren eine wertvolle Übung.
Für all das und noch viel mehr versucht das Glückskind
auch hier im zweiten Gedicht zu werben.

Was aber stellt ein Glückskind an, wenn ihm lediglich
der Freßtrieb begegnet - und es möglicherweise auch
noch der Kuchen (oder Fisch) sein soll?

Es bucht um. Oder läßt mit Humor etwas fliegen. Und
sei es einen selbstverliebten Weiher-Drachen:)).

Hacken schlagen braucht deshalb niemand, denn es
ist Pazifist. Unorthodox.

Gruß
SK
 

NewDawnK

Mitglied
Sonnenkreis, ich denke auch, Gerd sollte sich ruhig mal eine dicke Scheibe von Dir abschneiden.

„... nicht besser sein zu müssen und dennoch seinen Selbstwert zu spüren eine wertvolle Übung...“
M.a.W. Mut haben zur Unterdurchschnittlichkeit. Ja, genau diese Übung fehlt dem GG zu seinem Dichterglück. Und das würde dann auch zu dem Glück derer beitragen, die momentan viel schlechter beurteilt werden als er, denn die stünden ja dann plötzlich viel besser da als vorher, gelle?

Eine wundersame Glückskindvermehrung auf der LL.... welch großartige Idee!
 

Sonnenkreis

Mitglied
Hi NDK,

eine interessante Sichtweise präsentierst Du. Ja,
so kann man das auch sehen. Für mich ist das
eine Sichtweise von vielen die mir angetragen
wird. Ganz besonders was Qualität und Dichter-
glück betrifft.

Und ich versuche ein wenig es dem Glückskind
gleich zu tun. Nämlich einfach neugierig zu sein
und dabei Freude zu empfinden....

Gruß
SK
 

NewDawnK

Mitglied
Stimmt. Es ist eine interessante Sichtweise. Nur taugt sie nicht viel. Macht der Vergleich mit Anderen Dich etwa glücklich, Sonnenkreis?

Glück ist immer etwas ganz Individuelles. In dem Moment, in dem Du Deine zweifellos gut gemeinten Ratschläge verteilst, läufst Du Gefahr das m.M.n. Wichtigste zu ignorieren: den eigenen Weg zum eigenen Glück kann jeder nur selbst finden. Du bist auf Deinem Weg, so wie ich auf meinem bin. Massentourismus ist nun mal nicht jedermanns Sache.

Schöne Grüße, NDK
 

Sonnenkreis

Mitglied
Hi NDK,

Du schreibst von Deiner Auslegung. Die in Deiner
Erlebniswelt entsteht. Welche wiederum eine von
vielen möglichen Erlebniswelten ist.

Ergänzende Pluralität findet statt, wenn unterschied-
liches Sein Verbindung aufnimmt, ohne das dabei
die eigene Identität aufgeben ("gefressen") werden
muß.

Gruß
SK
 

NewDawnK

Mitglied
Ergänzende Pluralität findet statt, wenn unterschied-
liches Sein Verbindung aufnimmt, ohne das dabei
die eigene Identität aufgeben ("gefressen") werden
muß.


Man sollte zunächst einmal und vor allem die Identität der Anderen respektieren, bevor man sie in seiner Weltanschauung verplant.

Mit anderen Worten: Mir fehlt kein Guru zu meinem Glück. Der Rest wird sich finden.

Schöne Grüße, NDK
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
"Ergänzende Pluralität findet statt, wenn unterschied-
liches Sein Verbindung aufnimmt, ohne das dabei
die eigene Identität aufgeben ("gefressen") werden
muß."

Hast Du eigentlich mal eine politische Karriere in Betracht gezogen? Deutsch ist das nicht. Ein "Sein" kann keine Verbindung aufnehmen, Pluralität ist eine, den Begriff vergewaltigende und hässliche Ableitung von Pluralismus und die Identität ist offensichtlich längst Opfer des kleinen grünen Hirnfresserchens geworden.

Der ganze Satz ist nichts weiter als pseudointellekuteller Bullshit und zwar von einer Güte, die ihresgleichen sucht.

Gratuliere!

Jürgen
 

NewDawnK

Mitglied
@ Sonnenkreis

... und falls Du noch ein paar Anregungen benötigst: Es gibt sehr viele gescheite Menschen, die schon viel Nachdenkenswertes zu diesem Thema geschrieben haben. Niemand von uns ist also gezwungen das Rad neu zu erfinden.

Ein Büchlein, das mir persönlich viel Lesefreude bereitet hat und das, obschon recht naiv geschrieben, vollgepackt ist mit allerlei Glücksweisheiten, ist z.B. dieses:
http://www.perlentaucher.de/buch/18723.html

Alte und neue Gedanken zum Glück findest Du übrigens auch massenweise im Internet.
Hier z.B. aus der Sicht eines von mir geschätzten Philosophen:
http://blogs.pm-magazin.de/PhilosophieBlog/main

... und das sind nur zwei kleine Beispiele.

Viel Glück bei der Weiterbildung!

Schöne Grüße, NDK
 

Gerd Geiser

Mitglied
Machmal denke ich, ich bin im verkehrten Film oder ich habe den Schuss einfach nicht gehört.
Der Ratschlag, Mut zur Unterdurchschnittlichkeit zu haben und mich darin zu üben, fehlt mir nun wahrlich nicht zu meinem Dichterglück. Ist das Real-Satire? Oder fällt Sonnenkreis auf NDKs Polemik rein?
Schalten Sie auch morgen wieder ein, wenn es heißt: Was wäre ich gut, wenn nur die anderen so schlecht wären wie ich.

Ratlos
GG
 

NewDawnK

Mitglied
Wer den Fisch fangen will
braucht Geduld - sehr

wer den Reiher fangen will
braucht Geduld - noch mehr


Sehr interessant, Sonnenkreis. Allein ums Fangen geht's Deinem Glückskind also.
 



 
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