Neugeboren 19

Ruedipferd

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Vor dem alten Gemäuer, das anscheinend dem Abrissplan der Stadt entkommen zu sein schien, sahen wir uns entsetzt an. „Oh, was stinkt das hier. Wollen wir uns das wirklich antun?“, fragte ich Rene. Der zog die Nase ebenfalls kraus. „Wir sind jetzt richtige Strichjungs. Bei Kai hat es angefangen und bei ihm sollte es auch aufhören, oder was meinst du?“, antwortete er. Okay. In Gottes Namen. Ich schob Rene die vergammelte Treppe rauf und musste meinen Würgereiz bekämpfen. Kai öffnete müde und besoffen. Als er uns sah, hellte sich sein Blick sofort auf. Wir erzählten ihm, warum wir gekommen waren. „Setzt euch, trinkt ein Bier mit mir und dann zeigt mir eure Schwänze und Ärsche.“ Er wollte uns bezahlen. Ich überlegte kurz. „Nein, Kai. Heute bekommst du uns zwei ausnahmsweise für die Hälfte. Brauchst es ja nicht Conny zu sagen. Wir wollen nur wie richtige Stricher behandelt werden.“ Er grinste, gab mir dreißig Euro. Die Geschenke durfte er dann selbst auspacken und schrie entzückt auf. „Endlich seid ihr vollständig, nun, es fehlen noch die Eier. Aber das hier sieht schon sehr gut aus.“ Er schlug jedem von uns mit der Hand vorsichtig auf die Backen. „Hosen weg und aufs Bett mit euch beiden. Ich vernasche euch gleich zusammen.“ Professionell nahm ich einen Gummi aus der Tasche und ging brav mit Rene ins angrenzende Schlafzimmer. Unser Freier kam herein und erhielt, was er inzwischen heftigst begehrte. Er stöhnte wohlig auf, als wir alles vollbracht hatten. Ich wollte mich wieder anziehen. Kai wehrte ab. „Liegenbleiben. Ihr seid Stricher und müsst Geld verdienen. Ich rufe ein paar Freunde an.“ Ach du liebe Zeit. Rene rubbelte sich auf dem Bett und kam. Auch ich spürte meine übliche Erregung, wenn ich in meiner Rolle lebte. Es klang also zünftig aus. Wir gehorchten, warteten auf unsere Freier und taten, was sie von uns verlangten. Es waren diesmal nur zwei für jeden. Kai schrieb zwar fleißig SMS, erhielt aber meistens Absagen. Er stöhnte. „Da macht man sich die Mühe, die Leute zu holen und dann haben sie kein Geld oder keinen Bock. Einer sitzt im Knast. Na ja, der kann auch wirklich nicht.“ Er schnaufte. Rene schlug ihm freundschaftlich auf die Schultern. „Macht nichts, Kai, dann hast du ein paar Schüsse mehr. Es ist eh das letzte Mal. Max studiert nächsten Monat und ich will nur noch für Kurt arbeiten, wenn überhaupt, und nur dann, wenn ich Lust habe. Das ist eine andere Welt und ein anderer Verdienst, den auch Conny zu schätzen weiß. Apropos?“ Er lag neben Kai auf dem Bett und klatschte mir auf den Hintern. „Wollen wir langsam unseren Herrn und Meister besuchen?“ Ja, daran dachte ich auch gerade. Es stank fürchterlich bei Kai und ich hatte irgendwie die Nase voll, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich freute mich auf eine schöne Dusche und frische Klamotten. „Japp, lass uns. Kai, alles Gute. Vielleicht sieht man sich mal. Halt die Ohren steif und ihn auch!“, sagte ich. Ich musste mich einfach beeilen und als ich endlich aus der Wohnung ins Freie trat, atmete ich die frische Luft tief ein. Rene erging es nicht anders. „Uff, das brauche ich nicht jeden Tag. Es turnt mich auch lange nicht mehr so an.“ Ich zog die Augenbrauen hoch. Unterwegs meldete sich mein Magen und Rene brauchte ich gar nicht erst anzusprechen. Der nächste Imbiss auf der Reeperbahn gehörte also uns. Einige Mädels, die reinkamen, grüßten. Ich kannte sie vom Sehen. Sie trugen Zivil und tuschelten miteinander in unsere Richtung. „Hallo, ihr Süßen, wer tuschelt, lügt“, flachste ich. Nachdem sie bestellt hatten, nahmen sie uns in Besitz. „Ich bin Franzi und meine Freundin heißt Moni. Eigentlich haben wir frei, aber für euch machen wir auch gerne ein paar Überstunden“, sagte das holde Geschöpf, an meiner Seite, welches nur einfache Jeans und einen viel zu engen Pulli trug und mir ungeschminkt ins Gesicht lachte. „Wir haben auch Feierabend und müssen Conny unseren mageren Verdienst nach Hause bringen, sonst gibt es Hiebe“, meinte Rene. „Aber ein Bier geben wir euch dennoch aus, einfach, weil ihr so umwerfend nett und hübsch seid“, flötete er im Nachgang. Oh, Gott, was konnte der Typ Süßholz raspeln. Aber eigentlich waren die zwei eine schöne Ergänzung zu Kais Gestank und ich fürchtete schon, ich könnte etwas unangenehm riechen. Ich sprach Franzi drauf an. Sie schnupperte an meinen Ohren und biss mir urplötzlich in die Läppchen. „Autsch, du sollst nur riechen, nicht essen!“ „Also, wenn ich einen Kerl prüfe, dann richtig. Und du bist zum Anknabbern süß. Was ist, zur Feier des Tages darfst du zum halben Preis?“ Ich schüttelte traurig den Kopf. „Das hat mit dem Preis gar nichts zu tun, wir sind gerade operiert worden und unseren neuen Schwänzen fehlt noch die Erektionshilfe. Im nächsten Jahr kommen wir gerne auf euer Angebot zurück. Dann bezahlen wir auch voll“, lachte ich und gab ihr einen Kuss. Wir blödelten noch etwas und aßen. Rene nickte mir zu. So leid es mir auch tat, wir mussten uns wirklich jetzt verabschieden. Bussi zum Abschied. Sie lächelten uns nach. Zielstrebig zog mich Rene über den Hinterhof in die Toilettenräume der Bar. Wir mussten beide pinkeln. Ob Mark mal wieder hier gewesen war, fragte ich mich und sprach es laut aus. „Wir können gleich mal fragen.“ Rene öffnete die Tür. Es roch nach Rauch. Das Duschen konnten wir uns eigentlich sparen. Alkohol- und Zigarettengeruch umwehten uns und zogen in die Kleidung und in die Haare ein. Babs wischte an ihrer Bar herum. Das Mädel merkte gar nicht, das sie Kundschaft bekommen hatte. Sie erschrak und blickte auf. „Nein, was habt ihr mich erschreckt, hey, wie geht es euch zweien? Ach, lasst euch drücken.“ Sie knutschte mit Freudentränen in den Augen jeden ab. Zwei Cocktails standen Augenblicke danach vor uns. Wir mussten erzählen. Unser YouTube Kanal hatte zu großer Erheiterung beigetragen. Conny war noch in der Schule. Er bekam auch während der Ferien Nachhilfestunden, um im nächsten Semester in den Hauptschulkursus übernommen werden zu können. Kurt käme später. Ich konnte es nicht lassen und turnte kurz an meiner Stange. Aber, es war zu früh und ging mir gleich auf die Knochen. Das merkte ich selbst, nach wenigen Minuten. „Hat sich Mark eigentlich mal wieder sehen lassen?“, fragte ich Babs. Sie nickte und trank von ihrem Cocktail. „Er hatte sich lange mit Kurt unterhalten. Es ist eine Weile her. Corinne muss ihm den Kopf verdreht haben. Die zwei sind zusammen und Mark bekommt vom Doc eine Drogenersatztherapie. Er wartet auf einen freien Therapieplatz. Auch übt er mit Corinne an der Stange. Es sieht toll aus. Fast noch besser, als bei dir. Er ist ja wirklich Profitänzer und hat als Kind Ballett gehabt.“ Whow. Das hörte sich super an. Dann konnte ich vielleicht noch etwas von Mark lernen! „Kommt er regelmäßig? Ich kann noch nicht tanzen, das macht meine Kondition nicht mit. Aber ich würde ihn liebend gerne sehen“, erwiderte ich gleich und schwelgte in Vorfreude. „Sie sind sicher nachher hier.“ Ich sah auf die Uhr. Es war noch etwas früh. Jedoch, Conny könnte bald da sein. „Was ist, wollen wir unseren Zuhälter zuhause abpassen? Der wird Augen machen, wenn wir ihm unseren Verdienst unter die Nase halten“, meinte ich zu Rene. „Ich fürchte, er wird uns eher den Arsch versohlen, weil es so wenig ist“, flüsterte der und machte Anstalten zu gehen. „Danke, Babsi, schreib an, wir sehen uns nachher.“ Babs schüttelte den Kopf und warf Rene ihren Putzlappen um die Ohren. Draußen wurden wir von einigen Mädels aus dem Laufhaus umringt. Eine war hübscher als die andere und zwei gefielen mir sogar sehr. Sie erinnerten mich an Jenny. Gottseidank wurde noch nichts draus, sonst hätte ich heute bestimmt keine Treuepunkte sammeln können. Automatisch machten wir noch einen Abstecher in die Travestiebar. Dort kannte man uns inzwischen sehr gut. Wir wurden gleich umringt. Jessika, die Herrin des Hauses gab einen Drink aus. „Ach, ihr zwei, wie schön. Euer Video eilt euch voraus. Wie fühlt man(n) sich, mit dem eigenen Schwanz?“ „Es ist ein herrliches Feeling und ich bin jetzt ein ganz anderer Mensch, Jessi. Als ich aus der Narkose aufwachte, musste ich spontan heulen. Da war endgültig zusammengewachsen, was zusammengehörte“, erzählte ich. Sie wusste genau, wovon ich sprach. Ihre Augen sahen mich warmherzig und verständnisvoll an. Man konnte sich bei Jessika zu jeder Zeit geborgen fühlen. „Ich kenne das. Die meisten, die bei mir arbeiten, haben ähnliche Karrieren hinter sich. Viele finden aber auch nur hier die einzige Möglichkeit, ihr eigenes Ich wenigstens stundenweise leben zu dürfen. Sie trauen sich einfach nicht, den letzten Schritt zu wagen und verharren in so einer Art Starre oder Status quo. Ich denke immer, solange sich jemand damit wohl fühlt, ist es auch richtig. Einige sind allerdings bereits ein Fall für den Psychiater und wollen es nicht wahr haben. Ihr beiden habt es wesentlich besser gehabt. Nicht nur, weil es für Männer ohnehin leichter ist. Ihr seid genau wie eure biologischen Geschlechtsgenossen. Kerle gehen ihren Weg geradlinig und machen einfach, was sie wollen. Wir Frauen brauchen viele Umwege, lassen uns ablenken und vor allem viel zu schnell Angst einjagen. Was wir eigentlich gar nicht nötig haben. Das man heute bereits bei den Kindern ansetzen kann, ist ein wirklicher Segen. Kids bekommen dann gar nicht erst so viele Macken, wenn sie wissen, dass sie verstanden werden. Für die meisten ist es auch keine Katastrophe, erst als Erwachsene Hormone und Operationen erhalten zu können. Das wichtigste ist, bereits in der gefühlten Rolle zu leben, ohne die verhasste geschlechtliche Entwicklung durchmachen zu müssen. Das beflügelt und gibt Raum für die Schule. Ich habe selbst während der Pubertät die meiste Zeit damit zugebracht, mich dagegen zu wehren. Fürs Lernen blieb da kaum etwas übrig.“ Sie hatte Recht. Mir taten die Frauen oft sehr leid. Wer erst als Erwachsener in die Therapie kam und sein Coming out haben konnte, musste bis dahin sehr viel Zeit seines Lebens verschenken. Die Stimme war bereits tief, eine Operation an den Stimmbändern immer mit größten Risiken verbunden und die meisten brauchten die Epilation, um ihrem Bartwuchs beizukommen. Meistens verloren die Frauen auch ihren Beruf und ihre bisherigen Familien. Wer großes Glück katte, konnte mit der Ehefrau eine Weile zusammenleben und auch einen Weg finden, die Kinder in die transsexuelle Problematik mit einzubeziehen. Das war aber nur wenigen vorbehalten. Der überwiegende Teil kämpfte nach wie vor gegen Vorurteile, Abwertung, Diskriminierung und Intoleranz. Durch die Verbreitung hasserfüllter populistischer Parolen wurde all das noch gefördert. Wir waren tatsächlich auf einem Weg, der nicht in eine konstruktive Zukunft, sondern geradewegs zurück in die schreckliche Vergangenheit führen konnte, die wir längst schon hinter uns gelassen haben wollten. Schade. Wir können nur das Beste hoffen und selbst durch den eigenen offenen Umgang mit anderen Menschen, seien es Transsexuelle und ihre vielen Varianten, Homosexuelle, Ausländer, Flüchtlinge, was auch immer, eine tolerante freie und kritikfähige Gesellschaft vorleben. „Wir müssen unsere Rechte verteidigen, Jessi, notfalls auch dafür kämpfen. Wir tun es nicht nur für uns. Es ist ein Kampf, von dem alle profitieren, auch Heteros und Rentner, Familien. Arme und reiche. Der Krieg macht keine Unterschiede, totalitäre Regime auch nicht. Da reicht oft nur eine einzige Verleumdung aus, um dein bisheriges Leben zu zerstören. Dagegen ist keiner gefeit. Es kann jeden treffen. Wehret den Anfängen und lernt aus der Geschichte, ist meine Meinung dazu.“ Jessika nahm mich gerührt in ihre kräftigen Arme. Sie hielt das Sektglas hoch, prostete uns mit ihrer markanten tiefen Stimme zu. „Auf Frieden, Freiheit und eine bessere Welt!“ Ja, das hätte ich nicht treffender formulieren können. Rene trank aus, meinte wehmütig, wir müssten jetzt los und bedankte sich mit einem Kuss bei Jessi für die Drinks. Ich nahm mir fest vor, in meinen beiden Leben für meine hohen Ideale und Werte zu werben. Es lohnte sich bestimmt, dachte ich bei mir. Und wenn man etwas aus Überzeugung tat, erst recht. Schweigend ging ich neben meinem Freund und Leidensgenossen zu Connys Wohnung. Wir sahen ihn schon von weitem. Er kam just um die Ecke, als wir in seine Straße einbogen. Aber was war das? Wie sah der denn aus? Unser strenger Zuhälter trug lässig eine Schultasche über seinen Schultern und erschien damit auf den ersten Blick zum Schießen komisch. Oder nur ungewohnt? Das konnte ich im Moment nicht so richtig für mich einordnen. Rene wurde allerdings automatisch zum Spötteln angeregt. Hihi. Handy ‘raus und mehrfach auf den Fotoauslöser gedrückt. So ein Bild musste man einfach festhalten. Das durfte einem nicht entgehen. „Was soll denn das jetzt werden, wenn’s fertig ist? Habt ihr zwei Penner noch nie einen Schüler gesehen?“, schimpfte Conny wütend los. „Doch“, ich konnte das Kichern nicht verhindern und bekam mich kaum unter Kontrolle. „Aber die spielen sich nicht als Zuhälter für unschuldige Strichjungen auf. Wie sollen wir jetzt noch Respekt vor dir haben?“ Rene gluckste ebenfalls. „Und vor so einem habe ich die Hosen heruntergezogen und mich verhauen lassen!“ Connys Blick verdüsterte sich augenblicklich. Er kräuselte gespielt die Stirn, kniff seine Augen zusammen. Oh, war da besser Vorsicht angesagt? So kannte ich ihn gar nicht. „Kommt rein und helft mir bei den Hausaufgaben“, bemerkte er scheinheilig und schob uns in den Hausflur. Oben schmiss er, genau wie ich, wenn ich nach Hause kam, seine Tasche auf den Boden, nahm drei Bier aus dem Kühlschrank und zog uns erst einmal zu sich. „Conny, wie schön dich zu sehen. Ich freue mich so.“ Ich drückte ihn fest an mich. Seine Küsse hatten nichts von der gewohnten Leidenschaft eingebüßt. Auch Rene schmuste ausgiebig mit ihm. „Und, erzählt mal. Alles gut gelaufen? Darf ich mir die Ergebnisse auch anschauen?“ Was für eine Frage? Rene sah mich überrascht an. Irritation! Baff, war gar kein Ausdruck, für das, was wir gerade mit unserem gestrengen Herrn und Meister erlebten. „Conny, bist du krank? Du sprichst so anders, so geschwollen?“, fragte Rene. „Müssen wir uns Sorgen machen“, konterte auch ich und legte meine Hand an seine Stirn. Aber die war kalt. Beruhigt stellte ich mich vor ihn hin, öffnete meine Hose und präsentierte mein bestes Stück. Er drehte ihn zur Seite, nach oben, nach unten und rieb darauf herum. Rene stand, ebenfalls halbnackt, neben mir. „Im nächsten Frühjahr wird die Erektionspumpe eingesetzt. Und danach kann ich tatsächlich immer, im Gegensatz zu euch Biomännern“, erklärte er mit stolzgeschwellter Brust. Conny lächelte etwas säuerlich. Seine Hosen landeten in der Ecke. Wir wussten sofort, was das zu bedeuten hatte. Ich nahm einen Gummi aus dem Päckchen, welches auf dem Tisch lag, küsste meinem Schatz die Eier und half ihm, in Fahrt zu kommen. Obwohl, es war eigentlich fast nicht mehr nötig. Er nahm uns nacheinander. Ich überlegte gerade, wie ich mir nun selbst am besten zur Freude verhelfen konnte, als mich Lude Conny sanft auf die Couch drehte. Rene beugte sich lustvoll seufzend selbst darüber. Entspannung? Weit gefehlt! Zuhälters wahres Gesicht zeigte sich rasch. Die Peitsche unterm Sofa hervorgeholt, sauste sie abwechselnd auf Renes Arsch und danach auf meinen. Allerdings so ungewohnt sanft, das es kitzelte. Wir schrien trotzdem gespielt beide auf, hielten zwischendurch inne, ließen unsere Erregung zu und warteten auf die nächsten Streicheleinheiten. Conny zwinkerte mit den Augen. „Ich bin ganz vorsichtig. Wollt ihr euch jetzt mal wie brave Ponys benehmen?“, herrschte er uns im nächsten Moment an. „Ja“, rief ich und ließ mich in mein Schicksal fallen. Rene stand schnell auf und gab seinen Verdienst ab. Ich gehorchte genauso. Das gehörte sich einfach für einen Strichjungen. Wir konnten und wollten jetzt nicht mehr aus unserer Rolle ‘raus. Ich war müde, wollte nur noch schmusen und genüsslich mein Bier austrinken. „Ach, Conny. Was täte ich ohne deine Peitsche?“, seufzte ich und kuschelte mich brav wie ein Pferdchen an ihn. Gnädig ließ er mich seinen Schwanz liebkosen und ich durfte ihm danach noch ein zweites Bier holen. Rene nahm Connys Schultasche und blätterte in seinen Heften. Er suchte gezielt nach etwas. Sein Gesicht hellte sich plötzlich auf. Die Mathearbeit war nämlich mit einer drei plus zurückgekommen. Rene hielt sie mir entgegen. „Das ist mein Werk. Super. Da hat sich das Üben gelohnt“, meinte er nicht ganz ohne Stolz in der Stimme. „Ich hab mich auch gefreut und wir werden weiter lernen“, meinte Conny zufrieden. „Die Belohnung hast du eben bekommen.“ Rene grinste. „Ja, das spür ich. Lass uns die Korrektur und deine übrigen Hausaufgaben machen. Max ist gut in Englisch und kann noch ein Diktat mit dir schreiben“, schlug er vor. Das ließ sich Conny nicht zweimal sagen. Eine solche Gelegenheit musste er wahrnehmen. Wir übten noch bis viertel nach acht Uhr. Rene lud uns spontan zum Essen ein. Ich freute mich auf Kurt und wollte Corinne beim Tanzen zusehen. Vielleicht kam Mark auch? Ich fragte Conny danach. „Ja, er wollte heute Abend da sein. Er macht tatsächlich eine Therapie und wartet auf einen Platz in der Klinik. Pa hatte sich den Mund fusselig geredet, aber ich glaube, Corinne gab den Ausschlag. Sie hat viel Einfluss auf Mark. Tanzen kann er, wie ein junger Gott. Es sieht auch noch flüssiger aus, als bei dir, Max.“ Das störte mich nicht im Geringsten. „Ich weiß, ich frag ja auch deshalb, denn ich kann mir noch einiges bei ihm abschauen. Er ist ein Profi auf dem Gebiet. Es ist ein Unterschied, ob du nur sportlich bist oder speziellen Ballettunterricht gehabt hast. Was man als Kind lernt, vergisst man nicht.“ Im Imbiss grüßten uns die meisten freundlich. Als wir endlich in die Tanzbar kamen, wartete Kurt schon auf uns. Wir mussten zu ihm ins Büro und uns zeigen. Er strahlte begeistert. „Das sieht super gut aus. Wenn ihr eure Pumpe und eure Eier erst habt, gibt es kaum noch einen Unterschied mehr. Wie lange bleibt ihr?“ Rene antwortete: „Bis Sonntag, jedenfalls Max. Ich arbeite weiter, wie bisher.“ Kurt nickte. „Das wollte ich wissen. Ich habe für morgen etwas Nettes für dich.“ Er gab Rene die üblichen Unterlagen. „Ich kann noch nicht tanzen, Kurt. Ich hab‘s vorhin mal versucht. Da fehlen Kraft und Kondition und wenn es blöd aussieht, tun wir uns und den Gästen keinen Gefallen“, bemerkte ich traurig. Aber ich spürte selbst meine Grenzen und alles andere wäre nicht prickelnd. „Das macht nichts. Schau dir Mark an. Er tanzt wirklich Klasse und ist der perfekte Partner für Corinne. Die beiden sind Profis. Das hat nichts mit dir zu tun, aber man sieht natürlich, dass sie den Beruf gelernt haben. Was ist mit einem Freier morgen? Ich hätte da jemanden im Hotel, der einen lieben Jungen zum Schmusen sucht. Das wäre leicht und schnell verdientes Geld für dich?“ Uff, eigentlich wollte ich ja nicht, aber die Versuchung war groß, zu groß.“ „Okay, gib mir den Umschlag.“ Wir setzten uns in die Schwulenecke und ließen uns etwas zu trinken geben. Conny stellte sich selbst hinter die Theke. Ich sah in mein Couvert. Ein Franzose, der etwas Liebe mit einem jungen Mann suchte, aber gut bezahlte. Nur im Hotel. Treffpunkt um halb zwei Uhr. Das war kein Problem, im Gegenteil. Dann konnte ich ausschlafen. Mark kam plötzlich auf mich zu und umarmte mich. „Hey, schön euch zu sehen. Rene ist ja immer hier, aber du hast mir gefehlt. Komm an die Stange!“ Ich schüttelte enttäuscht den Kopf. „Das geht noch nicht, Mark. Ich bin noch zu schwach. Aber wir tanzen in den nächsten Monaten, versprochen. Ich denke mir auch etwas Besonderes aus. Ich freu mich für dich. Bist du auch mit Corinne zusammen?“ „Ja“, er lächelte selig, „sie ist ein wunderbares Mädchen. Nur durch sie werde ich jetzt wieder clean. Wenn ich einen Platz habe, mache ich meine Therapie und dann Drogen ade!“ „Super. Mach dich fertig, ich will dich beobachten und von dir lernen“, sagte ich. Mein Cocktail schmeckte lecker und nach mehr. Mark hatte tatsächlich sehr viel drauf. Ich stand am Tisch und nahm seine Übungen mit dem Handy auf. So konnte ich zu Hause alles selbst ausprobieren. Nach und nach füllte sich die Bar. Es kamen Heteros, Paare und schwule Männer. Sie setzten sich in die eigens für sie eingerichtete Ecke. Ein blonder junger Mann flirtete ungeniert mit mir. Er war mir auch nicht unsympathisch. Ich setzte mich in Bewegung und kam zu ihm an die Theke. „Was trinkst du?“, fragte er. „Conny, weiß es.“ Ich lächelte. Conny mixte mir sofort meinen Lieblingscocktail. Von allem etwas. Es waren Fruchtsäfte drin, Curacao und Sekt. Das Zeug machte süchtig und ich konnte mich einen ganzen Abend daran aufhängen. Ich setzte mich neben den Jungen, der vielleicht Mitte Zwanzig war. „Du bist nicht das erste Mal hier, aber ich hab dich noch nie gesehen?“ Er sah mich an. „Ich wohne in Bayern und studiere demnächst in München. Rene ist mein Freund und Conny natürlich auch. So alle zwei Monate bin ich für ein weekend hier droben, dann lassen wir es krachen.“ „Das würde ich auch gerne, aber mit dir.“ Er senkte verschämt den Blick. Der Flirt war eindeutig, die Absicht auch. Ich berührte seine Hand. Er umschloss sie gleich. Der Abend war gesichert. Wir tranken und spielten sinnlich mit unseren Händen an den jeweils anderen Körperstellen, wo man(n) es gern hatte. Es fühlte sich einfach nur schön an. „Wo wohnst du?“, fragte ich. Er lächelte, sein Kopf neigte sich sanft an meine Schulter. Zärtlich gab er mir einen Kuss. „Ich habe ein Wohnmobil, es steht auf dem Parkplatz, in einer Querstraße. Wir können etwas ‘rausfahren und irgendwo an der Elbe an einem einsamen Ort die Nacht verbringen. Unsere Nacht!“ „Ich muss morgen früh wieder hier sein.“ Er küsste mich erneut, zog mich an sich. „Das macht nichts, ich bringe dich ungern wieder zurück.“ Diese Beziehung war anders. Ich fühlte mich in magischer Weise zu meinem Gegenüber hingezogen. Freundschaft und Liebe ließen andere Erfahrungen zu, als Sex für Geld. Ich war nicht nur eine Ware, die bezahlt wurde. Wir spürten tiefe Sympathie füreinander. Seine Hand strich nun sanft über die Innenseite meines Oberschenkels. Ein Stück weiter oben wuchs die Erregung. Eine Fantasie nahm Gestalt an. Im ersten Moment bekam ich den Eindruck, mein Schwanz würde sich versteifen, doch das konnte natürlich nicht sein. Trotzdem empfing ich diese merkwürdigen Signale. Am besten, du genießt es, lässt dich fallen, dachte ich bei mir. „Was meinst du, wollen wir ans Falkensteiner Ufer fahren? Ich habe dort meinen Stand und es ist einfach wunderschön da?“, fragte mich eine hoffnungsvoll klingende warme Stimme. Ich nickte. „Einverstanden. Rene, hast du gehört? Ich melde mich ab. Handy ist an. Morgen früh um elf Uhr bei Conny?“ Er war einverstanden. „Viel Spaß, ihr zwei. Überarbeitet euch nicht.“ „Ich heiße übrigens Felix und du?“ „Max!“ „Schöner Name“, sagte er und schob mich aus der Tür. Sein Wohnmobil stand tatsächlich nicht weit entfernt. Er steuerte uns sicher durch den Hamburger Nachtverkehr. So nah war ich während meiner kurzen Besuche hier der Elbe noch gar nicht gekommen. Wir parkten direkt am Wasser. Ich musste einfach noch einmal mit den Füßen am Ufer im kühlen Nass waten, welches erfrischend und zur gleichen Zeit angenehm temperiert meine Beine umspülte. Felix tat es mir gleich. Ein zauberhaftes Werben um Gunst und Liebe setzte ein, wir versanken beide in der Unendlichkeit unserer Gefühle. Irgendwann lagen wir im Auto und schliefen wechselnd miteinander. Ich konnte dabei noch nicht in ihn eindringen. Er merkte es und fragte aber nicht nach. Ich kam durch die Reibung auf seinem prallen Hinterteil, das er mir sexy entgegenstreckte. „Das war schön, hach, so könnte es immer sein“, seufzte Felix und nahm mich fest in die Arme. Seine Finger berührten mich unten am Genital. Er stutzte. Dann sah er die Bescherung. „Was ist das? Bist du gar kein Mann?“ Ich biss derweil zärtlich in sein Ohrläppchen. „Doch, genauso, wie du. Aber ich bin im falschen Geschlecht geboren worden und wurde erst vor zwei Monaten operiert. Ich bin transsexuell.“ „Was ist das?“, fragte er. Ich schluckte. Gab es so etwas? „Ich bin mit einem weiblichen Körper zur Welt gekommen, fühlte mich aber seit ich denken konnte, als Junge. Meine Eltern brachten mich nach Hamburg zum Arzt, als ich Zwölf war. Ich durfte als Junge leben, bekam aber aus rechtlichen Gründen erst mit Siebzehn männliche Hormone und die OP fand vor zwei Monaten mit Achtzehn statt. Hast du noch nie etwas davon gehört?“ Er schüttelte überrascht den Kopf. „Ich weiß, dass es Frauen gibt, die Männer sind und Transvestiten genannt werden, aber mit Männern, die Frauen waren, damit hab ich mich noch nie beschäftigt. Allerdings war ich seit meinem sechzehnten Lebensjahr mit meiner Homosexualität voll und ganz ausgelastet. Meine Eltern fanden das gar nicht gut. Mein Vater sprach tagelang nicht mehr mit mir. Er schämte sich vor der ganzen Familie. Ich hab dann meine Schule im Internat beendet und in Köln weiter studiert. Mit meinen Eltern hab ich seit dem wenig Kontakt.“ Das tat mir sehr leid. Schade, dass es Leute gab, die noch so intolerant durchs Leben gingen. Schließlich handelte es sich um die eigenen Kinder und man lebte ja auch nicht ewig. „Da nehmen sich deine Eltern viel Zeit ihres Lebens selbst weg, die sie nutzbringender mit dir zusammen sein könnten. Denken die gar nicht daran?“ Felix schaute mir traurig in die Augen. „Nein, die sehen nur sich selbst und schwul sein ist für sie halt pfui ba ba.“ Wir unterhielten uns noch sehr lange, bis uns die Augen zufielen. Vogelgezwitscher und ein lautes Schiffshorn rissen mich aus dem Schlaf. Die Sonne schien, ich blickte auf mein Handy. Neun Uhr durch. Ich spürte Hunger. Felix schlummerte noch wie ein Baby neben mir. Das Wohnmobil war sehr geräumig und besaß alles, was man für einen autarken Urlaub benötigte. Ich schob meinen Freund vorsichtig zur Seite und stand auf. Draußen gab es eine Dusche und in der Ferne sah ich auch einen Imbiss. Frische Brötchen, Kaffee? Gut zu wissen. Ich duschte, zog mir meine Kleidung wieder an und setzte mich in Bewegung. Felix, der Glückliche, schlief immer noch, als ich die Brötchen mitsamt Aufschnitt ins Auto brachte. Vom Kaffeeduft wurde er endlich wach. „Hey, was für ein Service. Ich werde dich als Butler einstellen“, lächelte er mich selig an. Ein herrlicher Morgen empfing uns, ich hätte fast schon wieder können, aber ich schwieg sicherheitshalber. Da gab es ja nachher den Franzosen, der natürlich für mich bezahlte. Ich brauchte meine Kraft also noch. „Lass uns die Handynummern tauschen“, bat Felix, und nahm seines schnell zur Hand. Natürlich gab ich ihm meine Nummer und speicherte auch ihn. Vielleicht würden wir uns mal irgendwo irgendwann wiedersehen. „Wenn wir fertig sind, muss ich wieder zur Reeperbahn“, erklärte ich und schmierte mir eines der frisch duftenden Brötchen. „Kein Problem, hast du heute noch Zeit?“ Nein, auf keinen Fall. Ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin bis morgen früh ausgebucht und dann geht’s wieder heim. Die Uni wartet.“ Irgendwie fühlte ich mich auch noch nicht so stark für Sex am laufenden Band, da war zu viel Schwäche in mir. Den Franzosen hatte ich ja nun fest abgemacht. Hoffentlich will der wirklich nur eine ruhige Hotelnummer, dachte ich. Vor uns lag die Elbe. Gemächlich zogen Ozeanriesen an uns vorbei. Der Ausblick entschädigte mich für meinen Arbeitseifer. Trotzdem, eigentlich gab es mit Felix nichts zu bereuen. Ein lieber ruhiger Junge, und sinnlicher Sex. Das gefiel mir. Um elf Uhr stand ich pünktlich vor Connys Wohnung. Ob er zuhause geschlafen hatte? Gleich würde ich es wissen. Ich klingelte. Oh je, Rene öffnete mit verschlafenen Augen die Tür. „Du? Ich denke, du bist uns mit dem Typen untreu geworden. Conny hat geheult vor Eifersucht!“ Um Gottes Willen. Wenn ich etwas genau wusste, dann, das Conny nicht im Geringsten ahnte, wie sein Tränenapparat funktionierte. Bei ihm war alles nur gespielt. „Ich muss um zwei Uhr im Hotel sein. Der Franzose, Pierre, heißt er wohl“, stöhnte ich. „Ich muss auch heute noch arbeiten, aber erst um fünf Uhr. Komm rein Stricher, dein Zuhälter will dir die Leviten lesen. Schließlich bist du privat mit dem Kerl mitgefahren und hast sicher nichts dafür bekommen.“ Ich grinste. „Oh, doch, es war eine schöne Nacht und er stieß gut zu. Allerdings wirklich ohne Geld. Das war mal etwas anderes, nur wir zwei und unsere Liebe.“ Conny hatte bereits zugehört, kniff die Augen zusammen und runzelte die Stirn. Er zog mich zu sich aufs Bett. „Mir kommen gleich die Tränen, Pony Max. Das gibt Hiebe. Ein Pferdchen hat nur für Geld zu arbeiten. Freude gibt es in diesem Geschäft nicht, außer für den Ponybesitzer.“ Ich gab ihm einen Kuss. „Du kriegst alles von Pierre, heute Abend. Damit du nächste Woche etwas zu essen hast. Ich komme nicht so schnell wieder.“ Wir balgten uns noch einen Moment, dann kochte Conny Kaffee und ich lief schnell runter zum Bäcker. Im Brötchenholen hatte ich inzwischen Übung. Um zwei Uhr stand ich frisch gewaschen in der Hotelhalle. Frau Mayer an der Rezeption lächelte süffisant, als sie mich sah. Ich grinste zurück, lehnte mich in einen der Sessel und wartete. Ein junger Mann, um die dreißig Jahre, etwas korpulent, sprach die gute Mayer an. Die zeigte auf mich. Aha, das war also Pierre. Ich begrüßte ihn auf Französisch. Die Übungen mit Maurice zahlten sich aus. Er fragte, ob wir einen Kaffee trinken wollten. Gerne. In der Lobby unterhielten wir uns über Gott und die Welt. Pierre war Weinhändler. Ich dachte, ihn in meinen privaten Rahmen mit aufzunehmen, man konnte nie wissen. „Ich brauche ein wenig, um in Fahrt zu kommen und sehe mir gerne ein paar hübsche Filmchen an“, erzählte er. „Kein Problem, was magst du? Soll ich mich besonders kleiden, willst du in ein SM- Studio, oder in ein Sexkino? Wir können auch draußen in den Park gehen und du nimmst mich in der Toilette. Ich bin ganz für dich und deine Wünsche da.“ Er überlegte. „Domina, wäre nicht schlecht. Ich bin ihr Sklave und bekomme Prügel, während du in Windeln und Babykleidung mit zusammengebundenen Beinen auf dem Boden krabbelst. Sie zieht dir die Hosen runter, gibt dir ein paar Klapse auf den Po, du darfst schreien und streckst deine Arme nach mir aus. Ich bin dein großer Bruder oder dein Onkel. Ich darf dich liebkosen und sie sperrt uns beide in einen Käfig. Dann löscht sie das Licht und du kuschelst dich an mich. Da passiert es dann mit uns. Wenn wir beide fertig sind, kann sie uns rauslassen.“ Gute Idee, hatte ich noch nicht. Und Windeln kannte ich von Rene aus dem Krankenhaus. Aber wen konnten wir nehmen? Sie musste auch frei sein und da hatte ich meine Bedenken. Wahrscheinlich würden wir beide erstmal eine Tracht Prügel über uns ergehen lassen müssen, weil wir so unangemeldet hereingeschneit kamen. Kurt, fiel mir ein. „Hast du schon jemand oder soll ich mich jetzt drum kümmern. Sie muss ja auch so kurzfristig Zeit haben?“, fragte ich. „Mach ruhig, ich kenne mich hier gar nicht gut aus.“ Na prächtig. So liebte ich das Stricherleben der gehobenen Klasse. Ich hatte Kurt am Telefon und klagte ihm unser Leid. Kein Problem. Er kannte genug Damen und wollte sich gleich herumhören. „Wir sind sofort abkömmlich, Kurt. Ich leg auf. Ruf mich zurück.“ „Gleich, Baby, da wäre ich gerne Mäuschen, du in Windeln, hihi.“ Auch das noch. Wer den Schaden hatte, brauchte für den Spott nicht zu sorgen. Das alte Sprichwort bekam gerade neuen Aufwind. Ich lächelte Pierre an. Er hatte das meiste verstanden. Ein paar Minuten später klingelte es. „So, das war gar nicht so leicht. Du hattest Recht. Die Damen sind schon ziemlich ausgebucht, aber ich habe bei Lady Lilou einen Termin um 17:30 Uhr abgemacht. Sie wohnt in der Ludwigstr.15 und erwartet euch. Zieht euch warm an. Sie mag so kurze Dates nicht. Das nächste Mal müsst ihr euch rechtzeitig anmelden, aber das wird sie euch schon selbst klarmachen.“ „Wir haben verstanden. Danke, Kurt. Ich bin dann irgendwann heute Nacht bei dir.“ „Wollen wir uns schnell in deinem Zimmer frisch machen?“ Pierre nickte. Wir fuhren nach oben und duschten gemeinsam. Er fand meinen Schwanz goldig und streichelte ihn immer wieder zärtlich. Allerdings ohne Erfolg. Stehen konnte er ja noch nicht. Wir standen allerdings fünf Minuten zu spät vor Lady Lilous Haustür. Ich hatte mit Dominas überhaupt keine Erfahrungen und versuchte der Dame die Umstände zu erklären. Das war schwierig, denn ihre imposante Erscheinung, ganz in schwarzer enger Ledercorsage, mit gewaltigen Brüsten und Lederstiefeln, löste spontane Gefühle bei mir aus. Nun gut, Kurt hatte uns ja angekündigt. „Als erstes küsst ihr eurer Herrin die Stiefel und bittet um Entschuldigung. Ihr seid zu spät, das mag ich gar nicht.“ Sie hielt jedem von uns zur Bekräftigung ihrer Ansprüche die Peitsche unter das Kinn. Ich gehorchte ebenso wie Pierre. Er musste dann demütig auf dem Boden kniend erklären, was er möchte und sie nannte ihm den Preis, den er sofort im Voraus zu entrichten hatte. Im angrenzenden Umkleideraum zogen wir uns nackt aus. Ich wartete auf dem Boden liegend, in eine Babykuscheldecke eingehüllt, bis Pierre seine Sklavenhose und sein Sklavenhemd trug. Sie legte ihm ein Hundelederhalsband um, führte ihn danach auf allen Vieren in ihren Arbeitsraum und steckte ihn kurzerhand in einen engen Käfig. Ich durfte meine Arme um sie legen und wurde sanft auf einen überdimensionalen Wickeltisch für Erwachsene Babys gehoben. Vorsichtig wurden meine Geschlechtsteile mit feuchten Tüchern gereinigt und sie schmierte mir Creme in den Po. Dann packte sie mich in eine dicke Windel. Darüber kam noch eine und als wenn das nicht ausreichte, zog sie zu guter Letzt eine schwarze Plastikhose darüber. Ein dicker blauer Plastikanzug mit Latzträgern, die nur hinten auf dem Rücken verschließbar waren, schränkte meine Bewegungsfreiheit nun komplett ein. Ich kletterte wieder auf den Boden und durfte dort auch liegen bleiben. An alleiniges Aufstehen und herumwatscheln war angesichts der Fülle meiner Bekleidung nicht mehr zu denken. Diese Rolle erwies sich für mich als gänzlich ungewohnt. Im nächsten Moment kam sie mit einer großen Nuckelflasche zurück und führte sie an meinen Mund. Vorsichtig fing ich an zu saugen, was zu Beginn nicht gleich klappte. Meine „Mami“ ließ aber nicht locker und schob mir mein Fläschchen zwischen die Zähne. Da, jetzt kam etwas sehr Leckeres, das nach Erdbeertee schmeckte. Ich hatte Durst und trank hastig. Sie rieb mir mein Bäuchlein, half mir mich umzudrehen und gab mir einen großen Schnuller in den Mund, den sie hinter dem Kopf mit einem Klettverschluss befestigte. Felix saß während der ganzen Zeit in seinem Käfig und schaute uns zu. Sein Schwanz signalisierte Erregung. Ehe ich mich versah, kniff mir etwas in die Beine. Autsch. Da ging jetzt gar nichts mehr. Ich konnte, wenn überhaupt, nur noch langsam krabbeln. Eine enge Kette umschloss meine Knöchel oberhalb der Ferse. So schaffte man sich also ein Adult Baby, dachte ich. Sie ließ die Tür auf, so dass ich mich frei, haha, bewegen konnte. Felix harrte brav in seinem Käfig aus. Unsere Herrin und Mami verschwand. Wir saßen eine Ewigkeit eingesperrt und gefesselt allein unserem Schicksal überlassen. An Sprechen war für mich nicht zu denken und ich spürte meine Blase. Was tun, dachte ich. Die Windeln fielen mir ein. Das klappte natürlich nicht. Da hatte meine Mutter wochenlang versucht, mich trocken zu bekommen und mir mit allen möglichen Tricks das Pöttchen schmackhaft gemacht und nun sollte ich mit achtzehn Jahren wieder in die Windeln pinkeln! Mein Gehirn signalisierte strikte Ablehnung. Ich dachte panisch daran, was passieren würde, wenn ich mich nicht entleeren konnte. Mir fielen schreckliche Arztberichte ein, die ich gelesen hatte. Der Urin floss dann in die Nieren zurück und verursachte Entzündungen und Vergiftungen. Oh Gott, nie wieder Stricher sein, dachte ich. Noch so ein Freier wie Pierre und ich könnte bereits Rente einreichen. Der Druck in der Blase wurde immer größer. Ich versuchte mich aufzurichten, hielt mich am Tischbein fest, wie ein Kleinkind. „Ach, ach, uff“, ich stöhnte. Dann lief es warm aus meinem Schwanz. Die Windel wurde nass. Ich seufzte selig und erleichtert im wahrsten Sinne des Wortes. Mami kam gerade wieder ins Zimmer. Sie ahnte, was geschehen war. „Hast du Pipi gemacht“, fragte sie liebevoll. Ich nickte mit großen ängstlichen Augen. Sie hielt nämlich immer noch die lange schwarze Peitsche in der Hand. „Fein“, sagte sie und wandte sich Pierre zu. „Und du, musst du auch?“, herrschte sie ihn an. „Oui, Madame“, stammelte Pierre. Sie hielt ihm streng eine Urinflasche hin. „Hier, aber wehe du verschmutzt meinen Fußboden.“ Der Arme versuchte seinen Schwanz in den ziemlich engen Flaschenhals zu zwängen. Ich hoffte inständig, dass er ihn hinterher auch wieder herausbekam. Es dauerte eine Weile bei ihm, denn anders als bei mir, blieb Madame mit hartem Blick daneben. Das muss ein ungeheurer Druck sein, wenn man dringend muss und dabei auch noch unter ständiger Beobachtung steht, dachte ich mitfühlend. Pierre stand die Erleichterung im Gesicht geschrieben, als es endlich vollbracht war. Madame nahm ihm die Flasche ab, füllte den Inhalt in einen Eimer, goss das Ganze mit kaltem Wasser auf und ließ einen Hundenapf damit volllaufen. Sie schob dem entsetzten Pierre den Napf in den Käfig. Danach holte sie eine Packung Hundekekse und legte ihm zwei davon dazu. „Sauf und Friss, Sklave, damit du stark bist, für die Bestrafung, die dich gleich erwartet.“ Ob Pierre sich eine solche Behandlung gewünscht hatte? Ich meldete leise Zweifel an. Er gehorchte zu meiner Überraschung. Vermied es sogar, die Hände zum Essen zu benutzen und nahm die zwei Hundekekse mit dem Mund auf. Danach beugte er sich über seinen Trinknapf und schlürfte daraus. Madame blickte mit eisigen Augen auf ihn hinunter. Sie öffnete den Käfig, legte ihm eine schwere Kette um den Hals und zog ihn derb nach draußen. Pierre quiekte auf, wie ein Ferkel. Dann nahm sie die Peitsche und schlug ihm auf den Hintern. In der Sklavenhose befanden sich kleine spitze Nägel. Es musste wehtun, sich darauf zu setzen oder Schläge zu erhalten. Pierre schrie entsprechend. Unbarmherzig schubste sie ihn zu einem Strafbock und kettete ihn fest. Madame holte aus. Die Peitsche sauste im Takt auf den armen Pierre, der nur noch stöhnte und jammerte. Seine Schreie wurden immer lauter. Ich freute mich insgeheim, ein Baby sein zu dürfen. Gerne wollte ich wieder in die Windeln pieschen, wenn das Mamis Wunsch war. Irgendwann hatte unsere Herrin ein Einsehen. Sie brachte ihren Sklaven in ein anderes Zimmer, kettete ihn dort mit Füßen ans schwarz bezogene Bett und kam zu mir. Ich sollte ihr folgen und beeilte mich, so gut es ging. Krabbeln war ich seit meinem zweiten Lebensjahr nicht mehr gewohnt. Sie half mir aufs Bett, zog mir die dicke Hose aus und auch die Windeln. Wieder wurde ich saubergewischt und dann nahm sie Gleitcreme und spritzte mir das kühle Gel in den Po. Pierre erhielt ein Paket Gummis, das er sofort demütig öffnete. Eine dünne Windel wurde um mich gewickelt und auch meine Beine kamen in eine lange Kette, die mir nur auf dem Bett Bewegungsfreiheit bot. Als Pierre seinen Ständer mit dem Gummi überzogen hatte, löschte sie das Licht und ließ uns im Dunkeln allein. Pierre nahm mir den Schnuller ab und schob seine Hand in meine Windel. Einen Augenblick später fühlte ich etwas anderes stattdessen in meinem Hinterteil und ließ es geschehen. Wir küssten uns voller Leidenschaft. Das war mal etwas ganz Neues gewesen. Hoffentlich durften wir noch eine Weile so zusammen liegen, dachte ich und genoss den Augenblick. Lady Lilou kannte wohl ihre Pappenheimer. Erst nach einer halben Stunde erlöste sie uns schmunzelnd. Pierre gab ihr ein großzügiges Trinkgeld, als wir uns verabschiedeten. „Hat es euch gefallen“, fragte sie routinemäßig. „Oui, Madame. Tout va tres bien. Merci. Au revoir“, antworteten wir beide aus einem Munde. Pierre gab mir einen Umschlag. Ich schaute nicht hinein. Es war Ehrensache, seinen Jungen zu bezahlen. Ich fragte, ob wir ein wenig in die Bar gehen wollten. „Gerne, lass uns etwas trinken. Wir müssen uns erholen. Sie hat ordentlich zugehauen und ich hätte wirklich auch gerne ein Foto von meinem süßen Babyjungen gehabt.“ Ich schüttelte den Kopf. „Ne, ne, das wäre nicht gut. Dann könnten mich alle meine Freunde aufziehen und wer weiß, auf welche dummen Ideen meine Mutter und meine Freundin dann kommen“, meinte ich glucksend. Aber es hatte mir sehr gefallen, das konnte ich nicht leugnen. Die Bar hatte noch nicht geöffnet. Wir betraten sie durch den Hintereingang. Mark übte gerade an der Stange und zog augenblicklich Pierres Aufmerksamkeit auf sich. Ich erklärte ihm, was Mark tat und das ich damit angefangen hatte. Leider fühlte ich mich noch nicht stark genug für einen Auftritt. Pierre bedauerte es sehr und hing mit seinem Blick an Mark. Wir bestellten bei Babs Getränke. Kurt erkundigte sich nach Pierres Zufriedenheit und erhielt wie üblich, nur positive Rückmeldung. Ich musste erzählen, was wir bei Madame Lilou erlebt hatten. Aber ich berichtete nicht alle Einzelheiten. Babsi würde sicher einiges ausposaunen und wenn Conny von Baby Max erfuhr, wollte ich mir das Gejohle gar nicht ausmalen. Ich hätte keine ruhige Minute mehr. Wie dem auch sei, irgendetwas war doch durchgesickert.
 



 
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