Neugier als Retter der Seele

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Anonym

Gast
Neugier lag unter dem öden Baum, leidlich und klagend hingen dessen Äste hinab fast bis auf den kargen Boden. Eine einzige schüchterne Knospe strecke sich in die Ungewissheit jener Stunde. Eine leise Stimme kam an ihr Ohr und Neugier schaute sich um bis sie ein unscheinbares gebrechliches Wesen im blauen Gewand gekleidet neben den morschen Wurzeln entdeckte. „Schau mich nicht so verwundert an, du Taugenichts, während du deine Augen verschlossen hast, hatte ich meine liebe Not nun bist du mein letzter Halt.“ „Wer bist du denn, dass du mir Vorhaltungen machst und wie sollte gerade ich dir nun behilflich sein?“ entgegnet Neugier dem wunderlichen Winzling. „Ich bin Zuversicht und mit mir sind Wünsche und Träume, doch sie schämen sich ihrer Nichtigkeit und kommen nicht heraus. Verzeih mir, aber du allein kannst uns noch retten!“ Traurig blicken die kleinen Augen sie an und die Stimme des Blauen ist pipsig doch schwer, als würde in ihr alle Last liegen. „Schau den Baum unter dem du ruhst einst war er schön und stark aber sein Gärtner hat ihn verlassen. Der Lebensmut ist gegangen und so schwindet mit ihm alles Sein. Wende deinen Blick in alle Richtungen und du wirst in allen Fernen eine stetig wachsende Mauer sehen, sie raubt uns die Luft“. Neugier erhebt sich schwer aus seinem Ruhebett, den Horizont zeichnen graue Bänder bis weit in den Himmel hinauf. Dann erspäht sie ein Grüppchen Belustigter und will zu ihnen eilen, doch ein Flehen bringt sie zum Einhalten. Zwei kunterbunte Knirpse springen hinter dem Baum hervor „Geh nicht, bitte! Sie sind nicht so, wie sie von hier erscheinen“. Neugier betrachtet die beiden „Ihr seit den wohl Wünsche und Träume nicht war? Aber wofür habt ihr euch geschämt?“ „Unsere Größe allein ist uns peinlich genug, liebe Neugier“ „Und was ist mit den Fremden dort?“ „Das sind Wut, Kummer, Enttäuschung und Einsamkeit, was uns schwächt lässt sie gedeihen“. Zuversicht meldet sich wieder zu Wort „Wir haben keine Zeit für lange Erklärungen, du musst gehen und die Mauer zerstören bevor es zu spät ist“ „Ich allein?“ „Nein, wenn du erstmal ein Stück heraus gebrochen hast, so wirst du Helfer finden und gemeinsam lassen wir sie schwinden“ ein Blitzen leuchtet in den Augen und von einem Moment zum anderen scheint er verjüngt. Gern hätte Neugier so viele Fragen gestellt, aber es trieb sie nun zu der Mauer, die sie nie zuvor erblickt hatte und an deren andere Seite sie sich nicht zu erinnern vermochte. Die Neugier begann an der Mauer zu kratzen und zu klopfen, was war es nur was so antrieb, wer warum nur war der Weg versperrt und was mochte auf der anderen Seite sein. Die Arbeit war mühsam und als ein kleines Mädchen auf sie zusprang, stoppte sie ihr Tun. Das kleine Mädchen begann sie auszulachen, wie so nur darauf komme die Mauer einreißen zu können, niemals würde sie es schaffen und für wenn sich überhaupt alte. Die Neugier sackte zusammen und verharrte so einen Moment, hatte die Entmutigung sie überzeugt? Wie ein kleines Kind begann sie gegen die Mauer zu treten und zu schlagen und rief dabei „Ich will aber, ich will, ich will wissen was, wieso, wo, wer, wie, warum und noch viel mehr!“ Unter ihrem Wollen bebte die Mauer und Stücke brachen heraus und um so großer das Loch wurde umso größer wurde das Blumenmeer, das sich in die öde Landschaft zu erstrecken begann. Die Pflanzen wuchsen an den Mauern hinauf und sprengten sie in abertausende kleiner Teile. Als sich die Neugier umschaute würde sie von der Liebe umarmt und sie konnte sehen wie die Zuversicht zu einem Jungen hübschen Mann gehüllt in feinste blaue Seide heranwuchs und Wünsche und Träume die schönsten Farben des Regenbogens in der frischen Brise spielen ließen. Und aus der Ferne sahen sie gemeinsam in grün gekleidet den Lebensmut heran sausen und mit jedem seiner schritt zog die Blumenpracht weiter ins Land ein.
 

Cosi

Mitglied
Die Idee und die Umsetzung finde ich gelungen,die Geschichte gefällt mir. Lediglich diese Stelle finde ich, obwohl ich sehr für solcher Art Stories empfänglich bin, ein wenig arg schmalzig. Aber das ist wohl Geschmackssache.*lächel*

"sehen wie die Zuversicht zu einem Jungen hübschen Mann gehüllt in feinste blaue Seide heranwuchs und Wünsche und Träume die schönsten Farben des Regenbogens in der frischen Brise spielen ließen"

Ich bin kein Rechtschreib- Grammatikexperte, aber ich glaube da hat sich ein kleiner Fehlerteufel eingeschlichen ...

"Das kleine Mädchen begann sie auszulachen, wie so nur darauf komme die Mauer einreißen zu können, niemals würde sie es schaffen und für wen sich überhaupt halte."

Aber wie gesagt, ist nur meine Meinung und dem Gesamteindruck, dass es eine sehr schöne Geschichte ist, kann das keinen wirklichen Abbruch tun!

Einen lieben Gruss in den Abend Cosi
 



 
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