Neujahr 2009

Walther

Mitglied
Neujahr 2009


Ich geh mit dir durch diesen Nebel,
Die Tropfen nässen unsre Haut,
Und selbst das Atmen rasselt laut.
Die Kälte stellt die Wetterhebel,

Man sieht fast nichts. Das Blitzeis taut.
Ich wünsche uns ein Schneegestöber.
Der Schnee, gepudert oben, unten gröber:
Die Welt in Weiß, wohin man schaut.

Stattdessen grau in grau und Wind:
Er bringt uns nahe und zusammen,
Wie wir es oft gewesen sind,

Als unsre Liebe stand in Flammen.
Vergeht das Feuer zu geschwind?
Ich will den Wind nicht mehr verdammen.
 
H

Heidrun D.

Gast
Lieber Walther,

ein schönes Reife-Liebe-Sonett, tatsächlich pudrig ...

Und in dieser anheimelnden Sanftheit stört mich ein Wort, das ich auch als Kontrastprogramm nicht gelten lassen möchte ;) und zwar "rasseln".

Schau, der Nebel ist doch etwas eher Schweigendes und wenn LyrI nicht gerade offene TB hat, wird sein Atem deswegen nicht gleich rasseln (vielleicht: klingt mir laut?) ...

Herzliche Grüße
Heidrun
 

Walther

Mitglied
Hallo Heidrun,

danke für den Eintrag. Genau diesen Gegensatz wollte ich provozieren. Selbst das Atmen wird in diesem Nebel laut. Zumal es sehr kalt ist.

Man könnte das "rasselt" durch ein "flüstert" ersetzen.

Das Bild möchte ich gerne bewahren, da es genau so war. Ich schreibe Gedichte meistens mit Erinnerungen im Kopf, und die Natut gibt oft die Anstöße dazu.

LG W.
 
H

Heidrun D.

Gast
Ok. Aber wäre es dann nicht besser das "selbst" zu ersetzen? Weil das ja eigentlich bedeutet, dass a l l e s laut ist, selbst das Atmen ...

LG
Heidrun

Und unser Atmen rasselt laut ...
 

Walther

Mitglied
Hallo Heidrun!

Man könnte "und selbst" durch "sogar" ersetzen. Das wäre stärker. Ich hab's oben mal getan.

Danke für den Hinweis.

Bester Gruß und nachträglich ein Gutes Neues Jahr

W.
 

Walther

Mitglied
Neujahr 2009


Ich geh mit dir durch diesen Nebel,
Die Tropfen nässen unsre Haut,
Sogar das Atmen rasselt laut.
Die Kälte stellt die Wetterhebel,

Man sieht fast nichts. Das Blitzeis taut.
Ich wünsche uns ein Schneegestöber.
Der Schnee, gepudert oben, unten gröber:
Die Welt in Weiß, wohin man schaut.

Stattdessen grau in grau und Wind:
Er bringt uns nahe und zusammen,
Wie wir es oft gewesen sind,

Als unsre Liebe stand in Flammen.
Vergeht das Feuer zu geschwind?
Ich will den Wind nicht mehr verdammen.
 



 
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