Nicht ganz bei Trost

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Gerd Geiser

Mitglied
Nicht ganz bei Troste ist
der Exhibitionist.

Exhibitioniert er sich,
ist dies wenig fürsorglich,
denn es führt bei Dämmerung
gemeinhin zu Beklemmerung.

Werner W. aus Wuppertal
war ´son Fall, und jedes Mal
war´s für ihn das Allergrößte,
wenn er sich spontan entblößte.

Hatte nie Gewissensbisse,
suchte sich stets die Kulisse
für sein Treiben, fand den Rahmen
meist im Park und schreckte Damen.

Bis er eines Tages dann
dem Unfug nichts mehr abgewann.

Wilma und Hermine Meier
waren auf dem Weg zum Weiher,
trauten ihren Augen nicht,
Werner sprang ins Abendlicht.

Hatte sich heran geschlichen,
stand jetzt da wie ausgeblichen,
und der Frauen erster Blick
fiel auf Werners bestes Stück.

"Wilma, sag, ist das ein Glied?" -
"Wo?" - "Da vorn, am Störenfried." -
"Vom Prinzip her könnt´ es sein,
and´rerseits - es ist zu klein."
 
N

nachtlichter

Gast
Untröstlich

ist der arme Kerl zusätzlich.
Stark, das Werk, Gerd Geiser!


Liebe Grüße


nachtlichter
 

Petra

Mitglied
Die Waffen der Frauen eben! Oder: wandelnde Gerechtigkeit! ;)



Ich finde das sehr gelungen! Rein technisch, im Humor und von der Idee und ihrer Umsetzung her!

PS Mir tut Herr Werner W. aus Wuppertal übrigens auch leid!
 

Gerd Geiser

Mitglied
Decken wir den Mantel des Schweigens über Werners bestes Stück. Vielleicht findet sich gar jemand, der sein Mäntelchen der Fürsorge über ihn hängt. Belästigt hat er niemanden, denn die Betroffenen zeigten Interesse, Verwunderung und Mitleid.

Danke fürs Kommentieren.
GG
 



 
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