Nicht zweimal dein Gesicht

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sammy

Mitglied
Pars pro toto

Liebe Suzie,

dein Gedicht beeindruckt und verwirrt mich.
Mich irritieren allein die narbigen Schultern, ich muss da unwillkürlich an Akne-Pickelnarben denken. Meinst du das?
Die zentrale Aussage „Nicht zweimal dein Gesicht
verlieren“ verstehe ich nicht wirklich. Mein erster Gedanke: Der Verlust einer geliebten Person. Pars pro toto. Dann aber denke ich auch an die Redewendung „sein Gesicht verlieren.“ Meinst du das? Ja, oder?

Liebe Grüße
Sammy
 

Suzie

Mitglied
hey sammy
es geht um beides... um den "Verlust des Gesichtes"- sprich der Fassade und um den erneuten ("zweifachen") Verlust eines Menschen... einerseits möchte ich diese Person nicht noch einmal gehen lassen müssen (daher zwar Sehnsucht, aber Beherrschung und Vernunft) und andererseits weiß ich auch, dass diese Person bemüht ist, mich auf Distanz zu halten, da er meinetwegen seine Fassung schon einmal verlor...
naja und die narbigen Schultern... nein, keine Aknenarben... Bißspuren *g*
schön, dass es dir gefällt :)
liebe Grüße von Suzie
 

sammy

Mitglied
Man hat nicht die Kontrolle über alles

Liebe Suzie,

ich freue mich, dass ich beides in deinem Text erkannt habe.
Ja, ich verstehe den Konflikt… Ich denke, wenn jemand gehen will oder muss, dann geht er. Man hat nicht die Kontrolle über alles. Man denkt, dass man sie hat, aber man hat sie nicht wirklich…Wenn er/sie gehen will, dann geht er/sie…

Liebe Grüße
Sammy
 

Suzie

Mitglied
hm... weißt du, das ist ja grad die sache... "er" ist ja nie gegangen und lässt es bis heute nicht wirklich zu, dass ich es tue... ich "habe" ihn auch nicht... ach das ist schwierig, zu erklären... ich glaube, ich habe schon zuviel von dem ganzen kram abgelassen (siehe die letzten "Anna-2"- Texte *lol*)
Suzie ;)
 
T

theubner

Gast
nun...

...DAS gefällt mir – und ist auch sonst gelungen...

...ich finde sowohl das gefühl als auch die bilder, form und sprache sind stimmig...

...einzig warum im und spiegel gesonderte zeilen einnehmen ist mir unklar – aber dies ist nun wirklich nicht gravierend...

...pyn...theubner...
 

sammy

Mitglied
Es war und ist nie klar

Suzie, ich beginne zu verstehen. Du hast ihn nicht, hattest ihn wohl auch nie richtig, er kam und ging, wie es ihm passte. Es war und ist nie klar, ja?
Dein Gedicht spiegelt diese Situation jedenfalls sehr schön wider. Auch jetzt bei erneutem Lesen gefällt es mir nach wie vor sehr. Vor allem das "ein Blütenherz
aus Glas" ist wundervoll. Ich wünschte, ich könnte auch so schreiben.

Liebe Grüße
Suzie
 

Suzie

Mitglied
hallo theubner
danke für das schöne Lob :)
"Im" und "Spiegel" nehmen gesonderte Positionen ein, weil sie das Gedicht langsam eröffnen sollen; gemächlich gehauchte Worte :)

@sammy
ja, so ungefähr ist es... er war jemand, der mich dazu brachte, meine sonst so gefestigte Beherrschung zu verlieren; zu schreien, zu heulen, zu wüten, ihn zu treten und zu würgen... und genau den selben Effekt erzielte ich bei ihm... er hat immer gesagt, er hält es nicht aus, mich zu umarmen, deshalb schlägt er sich lieber mit mir. Er kam und ging, wann er wollte- ich aber auch. Aber im Grunde war es so... je mehr er mich zu sich heranzog, desto weiter stieß er mich nachher von sich weg...
naja, ich hör mal besser auf *lol* ;)
 

sammy

Mitglied
Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

Liebe Suzie,

das kommt mir bekannt vor. Ich komme gerade auch aus einer entsprechenden Beziehung: Beißen, Schlagen, Boxen, Sich-gegenseitig-Beleidigen und Sich-wieder-versöhnen. Regelmässig die Fassung verlieren, sich schwören, dies war das letzte Mal und dann geht es endlos weiter. Oder auch nicht...
Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

Liebe Grüße
Sammy
 



 
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