Niemand sonst

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memo

Mitglied
Der See war schwarz. Ich hörte die Stimmen des nahen Gasthauses. Dort stand die Laterne. Doch ihr Licht drang nicht zu mir. Ich wartete. Niemand kam um mich zu holen. Ich war zu feige, obwohl ich nicht zurückgehen wollte. Nie wieder. Ich hörte ihr lachen und das Klirren der Gläser.
Er konnte kaum mehr stehen. Als er die Hand der fremden Frau am Tisch hielt, stand ich auf. Ich zitterte etwas und wusste nicht wohin. Es gab nur ihn. Es war, als würde ich mich auflösen.
Ich stand am See und blickte in diese Leere. Ich konnte die kleinen Wellen nicht erkennen. Ich spürte nur die Kälte, die vom Wasser aufstieg und durch die Fasern meines Kleides kroch.
Jeden Freitag kam ich mit dem Zug um mich quälen zu lassen.
Ich war mir sicher, er wusste was richtig war. Wenn er nüchtern vor mir saß, war er plötzlich dieser ruhige, liebenswürdige Mensch. Alles musste meine Schuld sein.
Doch wenn er mich umarmte und küsste, mich aufsog wie eine Droge und er mir sagte, wie schön ich sei und wie klug und so ganz anders als all die Frauen vor mir, dann glaubte ich ihm.
Ich weiß nicht ob er mich liebte. Im Krankenhaus hat er meine Hand gehalten. Niemand sonst war da.
 

Retep

Mitglied
Hallo memo, schlage eine kleine Überarbeitung vor:


Der See war schwarz. Ich hörte die Stimmen des nahen Gasthauses. [blue]Ich hörte Stimmen aus dem nahen Gasthaus.[/blue]Dort stand die [blue]eine[/blue] Laterne. Doch ihr Licht drang nicht zu mir. Ich wartete. Niemand kam[blue],[/blue]um mich zu holen. Ich war zu feige, obwohl ich nicht zurückgehen wollte. Nie wieder. Ich hörte ihr lachen [blue]Lachen[/blue] und das Klirren der Gläser.
Er konnte kaum mehr stehen. Als er die Hand der fremden Frau am Tisch hielt, stand ich auf. [blue]Wie konnte sie sehen, dass er die Hand der Frau hielt? Sie stand auf, saß sie vorher? [/blue]Ich zitterte etwas und wusste nicht wohin. Es gab nur ihn. Es war, als würde ich mich auflösen.
Ich stand am See und blickte in diese Leere. Ich konnte die kleinen Wellen nicht erkennen. [blue]Woher wusste sie, dass da kleine Wellen waren)[/blue]Ich spürte nur die Kälte, die vom Wasser aufstieg und durch die Fasern meines Kleides kroch.
Jeden Freitag kam ich mit dem Zug[blue],[/blue] um mich quälen zu lassen. (glaube ich kaum, die Frau hatte Hoffnung!)
Ich war mir sicher, er wusste[blue],[/blue] was richtig war. Wenn er nüchtern vor mir saß, war er plötzlich dieser ruhige, liebenswürdige Mensch. Alles musste meine Schuld sein.
Doch wenn er mich umarmte und küsste, mich aufsog wie eine Droge und er mir sagte, wie schön ich sei und wie klug und so ganz anders als all die Frauen vor mir, dann glaubte ich ihm.
Ich weiß nicht[blue],[/blue] ob er mich liebte. Im Krankenhaus hat er meine Hand gehalten. Niemand sonst war da.


Gruß

Retep
 

memo

Mitglied
Vielen Dank für deine konstruktiven Ausführungen.
Ich freue mich, dass du dich mit meinem Text beschäftigt hast.
Alles Liebe
memo
 

memo

Mitglied
Der See war schwarz. Ich hörte Stimmen des nahen Gasthauses. Dort stand eine Laterne. Doch ihr Licht drang nicht zu mir. Ich wartete. Niemand kam, um mich zu holen. Ich war zu feige, obwohl ich nicht zurückgehen wollte. Nie wieder. Ich hörte ihr Lachen und das Klirren der Gläser.
Er konnte kaum mehr stehen. Als er die Hand der fremden Frau am Tisch hielt, stand ich auf. Ich zitterte etwas und wusste nicht wohin. Es gab nur ihn. Es war, als würde ich mich auflösen.
Ich stand am See und blickte in diese Leere. Ich spürte nur die Kälte, die vom Wasser aufstieg und durch die Fasern meines Kleides kroch.
Jeden Freitag kam ich mit dem Zug, um mich quälen zu lassen.
Ich war mir sicher, er wusste was richtig war. Wenn er nüchtern vor mir saß, war er plötzlich dieser ruhige, liebenswürdige Mensch. Alles musste meine Schuld sein.
Doch wenn er mich umarmte und küsste, mich aufsog wie eine Droge und er mir sagte, wie schön ich sei und wie klug und so ganz anders als all die Frauen vor mir, dann glaubte ich ihm.
Ich weiß nicht ob er mich liebte. Im Krankenhaus hat er meine Hand gehalten. Niemand sonst war da.
 
H

Hakan Tezkan

Gast
was zündet, ist der schluss, der trifft mich, der rest wirkt manchmal gekünstelt, zum beispiel der vergleich des prots mit einer droge, die lyr.du in sich aufsaugt. ansonsten solide, manchmal blitzt es dann wieder auf, in fremden händen, in alkoholspuren, aber es bleibt nicht. es fehlt irgendwie noch etwas, irgendeine struktur, oder: mehr struktur. mehr von einer fließenden handlung, und weniger von gedankenplittern, die aber für sich wieder gut das zerrissen sein wiederspiegeln. naja, es bleibt dabei: ich fühle deinen text an, ganz packen konnte er mich nicht.

hakan
 

memo

Mitglied
Deine Kritik hat mir geholfen, meinen Text neutraler zu sehen und dadurch die Schwachstellen zu erkennen. Das hilft mir weiter. Danke fürs Lesen.
memo
 

memo

Mitglied
Der See war schwarz. Ich hörte Stimmen des nahen Gasthauses. Dort stand eine Laterne. Doch ihr Licht drang nicht zu mir. Ich wartete. Niemand kam, um mich zu holen. Ich war zu feige, obwohl ich nicht zurückgehen wollte. Nie wieder. Ich hörte ihr Lachen und das Klirren der Gläser.
Er konnte kaum mehr stehen. Als er die Hand der fremden Frau am Tisch hielt, stand ich auf. Ich zitterte etwas und wusste nicht wohin. Es gab nur ihn. Es war, als würde ich mich auflösen.
Ich stand am See und blickte in diese Leere. Ich spürte nur die Kälte, die vom Wasser aufstieg und durch die Fasern meines Kleides kroch.
Jeden Freitag kam ich mit dem Zug, um mich quälen zu lassen.
Ich war mir sicher, er wusste was richtig war. Wenn er nüchtern vor mir saß, war er plötzlich dieser ruhige, liebenswürdige Mensch. Alles musste meine Schuld sein.
Doch wenn er mich umarmte und küsste, er mir sagte, wie schön ich sei und wie klug und so ganz anders als all die Frauen vor mir, dann glaubte ich ihm.
Ich weiß nicht ob er mich liebte. Im Krankenhaus hat er meine Hand gehalten. Niemand sonst war da.
 



 
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