Nobelpreisträger

Stefan Nick

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29 Kommas, oder Grass bei der Arbeit

Der ältere Herr schreibt, während er sich–und das vermute ich nur, genüsslich eine Pfeife mit jenem wohlriechenden Taback aus Holland stopft, ohne seine Gedanken vom Eigentlichen abschweifen zu lassen, wohldurchdachte Geschichten nieder, die zu verstehen einfacher wären, hätte man selbst jene Erfahrungen gemacht, die er, der ältere Herr, Zweifels ohne gemacht hat, wenngleich ihm das Verschlüsseln des Erlebten in Metapher-Orgien, und auch das vermute ich nur, dabei wichtiger zu sein scheint, als die allgemeine Verständlichkeit dessen, was er schreibt, ganz zu schweigen von den Gefühlen, die ihn dazu angetrieben haben, überhaupt etwas zu schreiben, denn Gefühle direkt zu zeigen und diese dann ohne Umschweife niederzuschreiben, gerade das ist -und das vermute ich erneut, nicht die Art eines älteren Herren, der seine Pfeife ausklopft, indem er sie mit der rechten Hand dicht über den Aschenbecher hält und ihren Rand leicht gegen den Innenrand des Aschenbechers schlägt, so dass die Aschenreste herausrieseln ohne das der mit Büchern und bekritzelten Blättern überfüllte Schreibtisch schmutzig wird, wobei er des öfteren verweilt, um sich das Innere der Pfeife anzusehen, zwecks Aufspürens eventueller Tabacks oder Aschenreste, die er dann in der eben beschriebenen Weise fachmännisch entsorgt, während ihm dabei eine gewisse Genugtuung anzumerken ist, von der man nicht weiß, ob sie von dem soeben fertiggestellten Skript oder von der soeben fertiggerauchten Pfeife herrührt. Ältere Herren, und das vermute ich nur, können manchmal sehr umständlich sein.
 

zero

Mitglied
Schon wieder ich...

Ich kann's mir nicht verkneifen; aber das war eine der genialsten Satiren, die ich hier bis jetzt gelesen habe. Hoffentlich wird's nicht wegen dem Titel übersehen!
 



 
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