Noir York City Blues Mk II

4,00 Stern(e) 2 Bewertungen

[aZrael]

Mitglied
Hallo liebe Mitlupianer!

Nachdem ich einige konstruktive Kommentare zu meinem ersten Werk bekomen hatte und inzwischen mein Studium mir auch wieder etwas Zeit ließ, meine Tastatur zu qählen *g*, folgt hier nun die überarbeitete Gschichte um Max.

mfg, aZrael


Noir York City Blues

"It's like waking up at night.
left no choice than
putting a gun to your head
and pulling the trigger"



Die filterlose Lucky brannte im Aschenbecher vor sich hin. Er bemerkte es nicht.
Seine Aufmerksamkeit galt dem Bourbone vor ihm. Das dritte Glas heute abend.
"Detective Payne? Detective-"
"Halt die Klappe, Sam. Ich bin nicht im Dienst. Nie wieder!"
Der Barkeeper sah ratlos drein. Als Payne heute abend auf einen Drink herein gekommen war, hatte er übler ausgesehen als sonst üblich: Ein Klammerpflaster über seiner rechte Augenbraue, eine Naht an der Schläfe. Ein Arm im Gips. Und sein Gang war von einem deutlichen Humpeln gezeichnet.
Er hatte nichts mehr gesagt, nachdem er seinen ersten Drink geordert hatte. Ein Blick zu Sam hatte gereicht, damit dieser sein Glas immer wieder auffüllte.
Nun stand Sam ratlos hinter der Theke, den Telefonhörer in der Hand.
"Es ist das Department. Sie sagen, es handle sich um-"
"Ich sagte, es interessiert mich NICHT!"
Er unterstrich seinen Satz mit dem Whiskeyglas, das er mit dem gesunden Arm hinter die Theke warf.
"Verdammt, was soll das?"
Ein merkwürdiges Gefühl, leicht und kalt, stieg in Sam auf. Payne war ein Held in NY. Er hatte sich mit den schlimmsten Gangs der Stadt angelegt- und gewonnen. Drei Jahre war das jetzt her. Der Rachefeldzug eines einzigen Mannes gegen Gewalt, Drogen und Korruption. Eines einsamen Mannes.
Aber das gab ihm kein recht, sich so aufzuführen.
"Weißt du, es ist mir echt egal, wie du drauf bist. Du kannst dich gerne selbst mit deinen Leuten herumschlagen!"
Er stellte das Telefon auf den Tresen und legte Max den Hörer hin.
Und wartete auf einen weiteren Gewaltausbruch.
Der nicht kam.
Max hatte sich beruhigt. Er nahm den Hörer: "Payne. ... Ja ... Wann wird das sein? ... Nein, ich möchte nicht, dass- ... Ja. Ich werde mich darum kümmern"
Sam sah ihn neugierig an, als er auflegte.
"Tut mir leid wegen dem Glas. Die Woche war übel, übel, lang und hart."
Sein Blick wanderte durch den Raum der kleinen Bar.
"Jetzt... muss ich schon wieder jemanden begraben."
"Wer ist... ich meine... mein Beileid"
Ein bedrücktes Schweigen breitete sich aus, während Sam die anderen Kunden bediente.
Mechanisch schenkte er Drinks aus, kassierte, gab Wechselgeld zurück.
Das Max Witwer war, wusste er. Irgendwann im letzten Jahr war er zu einem seiner Stammgäste geworden. Blieb länger. Redete mit ihm. Er wusste, dass er seine Frau und seine Tochter verloren hatte.
Münzen klimperten auf die Theke, als Max seine Drinks bezahlte.
"Behalt den Rest. Bis bald"
"Bis bald"
Aber Sam hatte das Gefühl, ihn nicht mehr so schnell wieder zu sehen.
Vielleicht niemals wieder.

Der diensthabende Seargent nickte nur, als Payne die Polizeiwache betrat, achtlos an ihm vorbei lief und in den Zimmerfluchten verschwand.
Mit einem scharfen Klicken entriegelte Max die Tür zur Asservatenkammer. Mord grinste ihn von den Wänden an, Abhängigkeit schaute aus den Regalen hervor. Die gesammelten Waffen schienen ihn anzustarren... oder auszulachen?
Seine Hände glitten suchend durch ein Board. Das Plastik des Beutels knitterte leise, als er es schließlich fand.
Die Waffe glitzerte tiefschwarz unter dem kalten Neonlicht. Was wie unregelmäßiger Lack aussah, war ihr Blut. Er schob sich den Beutel unter die Lederjacke und verließ die Asservatenkammer. Die Tür ließ er unverriegelt ins Schloss fallen.

Mit hallenden Schritten stieg er ins Untergeschoss hinab. Die ausgetretene Metalltreppe schien ihm wie der Schlund der Hölle, mit einer Dunkelheit an ihrem Ende, die ihn verschlingen würde.
Der Gerichtsmediziner sah von seiner Zeitung auf, als er die Pathologie betrat.
"Guten Abend, Detective. Hat die Abteilung sie verständigt?"
"Ja, hat sie. Danke. Ich weiß, dass das nicht selbstverständlich ist, aber..." Der Satz blieb abgebrochen im Raum hängen. Die Stille wurde nur vom Rauschen der Kühlanlage und dem Knittern der Zeitung unterbrochen, die der Pathologe pedantisch zusammen legte.
"Ich weiß. Sie haben schon weiß Gott genug erlebt. Aber wann können wir es uns schon aussuchen."
Keiner der beiden konnte darauf eine Antwort geben. Aber das war auch nicht nötig.
"Ich möchte sie gerne noch einmal sehen. Wo..."
"Reihe 2, Schiene 5"
"Danke"
Die Zeitung raschelte, als sich der Pathologe wieder in den Sportteil vertiefte.

Kaltes Neonlicht schnitt tiefe Schatten in sein Gesicht, als er die Kühlkammer betrat. Einen Augenblick lang schien er Atem zu fassen, sich bereit zu machen. Einen kurzen Augenblick lang waren seine Lieder geschlossen.
Dann trat er an die Kühlzeile heran und zog mit einem entschlossenen Ruck die Bahre aus der Wand.
Mit einem trockenen Klacken rastete der Mechanismus ein.
Da lag sie.
Ein Gesicht in Primärfarben gehalten: weise Wangen, von schwarzem Haar eingerahmt. Und rote Lippen, die er so kurz nur berühren durfte. Und die trotz der unmenschlichen Kälte hier unten, die Leben per se zu negieren schien, noch immer
Seine Hand stahl sich in ihr Haar. Ohne sein Zutun streichelte er ihre Stirn, von der Kälte nicht zurück schreckend.
Er öffnete den Reißverschluss seiner Jacke. Holte den Plastikbeutel mit der Waffe hervor. Und erbrach mit einem Knacken die Versiegelung.
Kühl und hart lag die Pistole in seiner Hand. Unregelmäßigkeiten konnte er am Griff ertasten. Ihr Blut, zu unregelmäßigen Mustern erstarrt. Erstarrt.
Mit einem satten Klacklaut ließ er das Magazin herausfallen. Dann begann er mechanisch, es mit den Kugeln aus seiner Jackentasche nachzuladen. Jede einzelne Patrone dehnte die Zeit weiter, die ihn von ihr trennte. Dann schob er es wieder in den Griff.
Lud durch. Gut.
Er setzte sich zu ihr. Nahm ihren Kopf in den Schoß und begann ihr all das zu erzählen, das er ihr vorher nicht sagen konnte.
Fast zehn Minuten hielt er seinen einsamen Monolog an ihrer leeren Hülle. Zum Abschluss küsste er sie auf die kalte Stirn.
Dann nahm er den Pistolenlauf in den Mund und drückte ab.
Ohne Zweifel oder Reue.
 

Zinndorfer

Mitglied
Hallo aZrael, ich bin mir zwar nicht sicher, ob du im richtigen Forum mit dem Text bist, aber er ist genregemäß gut gemacht und bedient das Wording und die Anforderungen an prägnante Dialoge und einsame Steppenwolfgestalten meiner Ansicht bruchlos. Leider wimmelt der Text noch voller Fehler und für einige Absätze habe ich sie hervorgehoben.Einige Absätze würde ich noch zusammenziehen. Gruß Zinndorfer


Noir York City Blues

"It's like waking up at night.
left no choice than
putting a gun to your head
and pulling the trigger"


Die filterlose Lucky brannte im Aschenbecher vor sich hin. Er bemerkte es nicht.
Seine Aufmerksamkeit galt dem [red]Bourbone [/red]vor ihm. Das dritte Glas heute [red]abend[/red].
"Detective Payne? [red]Detective-"[/red]
"Halt die Klappe, Sam. Ich bin nicht im Dienst. Nie wieder!"
Der Barkeeper sah ratlos drein. Als Payne heute [red]abend [/red]auf einen Drink herein gekommen war, hatte er übler ausgesehen als sonst üblich: Ein Klammerpflaster über seiner [red]rechte [/red]Augenbraue, eine Naht an der Schläfe. Ein Arm im Gips. Und er [blue]humpelte.[/blue]
Er hatte nichts mehr gesagt, nachdem er seinen ersten Drink geordert hatte. Ein Blick zu Sam hatte gereicht, damit dieser sein Glas immer wieder auffüllte.
Nun stand Sam ratlos hinter der Theke, den Telefonhörer in der Hand.
"Es ist das Department. Sie sagen, es handle sich [red]um-"[/red]"Ich sagte, es interessiert mich NICHT!"
Er unterstrich seinen Satz mit dem Whiskeyglas, das er mit dem gesunden Arm hinter die Theke warf.
"Verdammt, was soll das?"
Ein merkwürdiges Gefühl, leicht und kalt, stieg in Sam auf. Payne war ein Held in NY. Er hatte sich mit den schlimmsten Gangs der Stadt [red]angelegt-[/red] und gewonnen. Drei Jahre war das jetzt her. Der Rachefeldzug eines einzigen Mannes gegen Gewalt, Drogen und Korruption. Eines einsamen Mannes.
Aber das gab ihm kein [red]recht[/red], sich so aufzuführen.
"Weißt du, es ist mir echt egal, wie du drauf bist. Du kannst dich gerne selbst mit deinen Leuten herumschlagen!"
Er stellte das Telefon auf den Tresen und legte Max den Hörer hin.
Und wartete auf einen weiteren Gewaltausbruch.
Der nicht kam.
Max hatte sich beruhigt. Er nahm den Hörer: "Payne. ... Ja ... Wann wird das sein? ... Nein, ich möchte nicht, dass- ... Ja. Ich werde mich darum kümmern"
Sam sah ihn neugierig an, als er auflegte.
"Tut mir leid wegen dem Glas. Die Woche war übel, übel, lang und hart."
Sein Blick wanderte durch den Raum der kleinen Bar.
"[red]Jetzt... [/red]muss ich schon wieder jemanden begraben."
"Wer ist... ich meine... mein Beileid"
Ein bedrücktes Schweigen breitete sich aus, während Sam die anderen Kunden bediente.
Mechanisch schenkte er Drinks aus, kassierte, gab Wechselgeld zurück.
[red]Das [/red]Max Witwer war, wusste er. Irgendwann im letzten Jahr war er zu einem seiner Stammgäste geworden. Blieb länger. Redete mit ihm. Er wusste, dass er seine Frau und seine Tochter verloren hatte.
Münzen klimperten auf die Theke, als Max seine Drinks bezahlte.
"Behalt den Rest. Bis bald"
"Bis bald"
Aber Sam hatte das Gefühl, ihn nicht mehr so schnell wieder zu sehen.
Vielleicht niemals wieder.
 

[aZrael]

Mitglied
*soiphz*

Vielen Dank für deine konstruktive MItarbeit. Jetzt habe ich das schon durch den Rechtschreibfilter laufen lassen- und es gelingt mir einfach nicht, alle zu eliminieren... manchmal fühle ich mich wirklich als Legastheniker. Und es freut mich sehr, dass dir mein kurzes Stück Text gefallen hat =)

mit freundlichen Grüßen,
aZrael
 

Pali

Mitglied
Ich hab's ja schon letztes Mal für gut befunden; da ändert sich auch jetzt nichts daran (und über die Herkunft deiner Figuren schweig ich jetzt auch mal ganz diskret...;))

Ich würde dennoch gerne mal was hier von dir lesen, was einen ähnlichen Ton anschlägt, aber vollständig auf deiner eigenen Phantasie fußt.


Nebenbei: Gute Signatur.
 

[aZrael]

Mitglied
Hallo Pali!

Danke für das freundliche Lob am Text. Ich wollte diesmal einfach noch die unsauberen stellen abschmiergeln, die sich bei der Erstveröffentlichung fanden.... und ja, da ich in 6 Wochen wieder Semsterferien habe, dürfte es bald auch mal wieder was neues aus meine Feder geben =)
Zu den Figuren; dazu lass mich jetzt einfach mal Brecht zitieren: "Es geht nicht ums erfinden, sondern finden".
Aber ich weiß natürlich gaaanz genau, was du meinst.

Liebe Grüße,
aZrae

ps.: Ja, ich mag auch meine Signatur ;)
 

Pali

Mitglied
Ich hätte ja jetzt eher drauf getippt, dass du noch mal Oscar Wilde zitierst:

"Talent leiht aus, aber Genie klaut."
;)


So, aber damit das ganze doch noch ein bisschen Textarbeit erhält, hier ein nützlicher Verbesserungsvorschlag:

Bourbone = [red]Bourbon[/red]

Der "Bourbon" ist der amerikanische Single Malt Whiskey, den du meinst; ein "Bourbone" ist ein Abkömmling einer französischen Adelsfamilie. So kann man's sich gut merken. ;)
 

[aZrael]

Mitglied
*doppelsoiphz*

So langsam macht mir meine Rechtschreibschwäche wirklich Sorgen- es ist schon was anderes, ob der Protagonist einen Singel Malt Whiskey zu sich nimmt oder den Angehörigen eines französischen Adelshauses... =)
Vielen Dank für die Lektorenarbeit!

mfg, aZrael

ps.: warum bewertet eigentlich niemand meine texte? :(
 

Gandl

Mitglied
Hi aZrael,

„Er setzte sich zu ihr. Nahm ihren Kopf in den Schoß und begann ihr all das zu erzählen, das er ihr vorher nicht sagen konnte.“ – schade, dass du es uns nicht erzählst, was er ihr erzählt. Oder vorher im Text andeutest. Dieser lapidare Satz lässt mich unbefriedigt zurück.
„ ...dem Knittern der Zeitung unterbrochen, die der Pathologe pedantisch zusammen legte.“ – „Die Zeitung raschelte, als sich der Pathologe wieder in den Sportteil vertiefte“ ... ist sie nun zusammengelegt worden, oder nicht? Klar, kann er weiterlesen – aber da muss in der Zwischenzeit was passieren mit dem Pathologen.
Glaubst du wirklich, dass ein Pathologe einen Detective selbst die Kühlregale öffnen lässt? ... hmm ...
„Dann begann er mechanisch, es mit den Kugeln aus seiner Jackentasche nachzuladen. Jede einzelne Patrone dehnte die Zeit weiter, die ihn von ihr trennte. Dann schob er es wieder in den Griff.“ – warum er das macht, das gesamte Magazin durch eigene Kugeln zu ersetzen ... hm ... will er nicht schnell zu ihr? Er weiß doch, dass er sich nur eine Kugel in den Kopf jagen muss ...
Kann es sein, dass du den Text zu schnell geschrieben hast? Ich denke, du solltest Payne mehr „Fleisch“ geben ...
Und dem Leser dann damit auch mehr ...
Gruß
Gandl

@ Pali: Single Malt Whis[red]ky[/red] kommt aus Schottland und ist etwas gaaanz anderes als Bourbon
 

Persil

Mitglied
Die Geschichte gefällt mir, und ich kann mir denken, was er zu ihr gesagt hat ;)
Aber das mit dem Magazin finde ich auch seltsam, schließlich muss er doch nur ein neues einlegen - wenn überhaupt.
Zu der Zeitung: Vielleicht hat er ja nur umgeblättert, oder die Zeitung zusammengefaltet, damit sie nicht soviel Platz wegnimmt ;)

Aber: Gut gut geschrieben :) Weiter so!

-Persil
 

Gandl

Mitglied
@ Persil: hm ... ich mach sowas ja sonst nicht, auf Komms der Komms antworten aber in dem Falle ist es eine erweiterte Textarbeit: Ich lese im Text gar nichts, wo meine Gedanken andocken könnten. Mir ist das, was er ihr erzählen könnte absolut im Dunklen verborgen. Ich könnte rumspekulieren, ja. Aber das ist doch nicht Sinn und Zweck der Geschichte, oder? Ich las den Halbsatz und dachte: Da will sich jemand schnell vom Acker machen, weil er die Figur der Frau und der Paynes nichts gegeben hat und er merkt jetzt, das rächt sich. Ein Mann, der scheinbar so unendlich erschüttert ist, dass er sich umbringt, sagt der wirklich solche Wischiwaschi-Sätze als er den Anruf kriegt? Oder ist er so abgebrüht? Aber ich will das alles lesen!
Gruß
Gandl
 

Persil

Mitglied
@Gandl: Ich habe ja nicht behauptet, dass ich es aus dem Text gelesen habe. Ja, mit dem Selbstmord finde ich es ein bisschen zu übertrieben, da ja wirklich nichts im Text steht. Das fehlt. Da gebe ich dir recht.

-Persil
 

[aZrael]

Mitglied
*uff*

Uff, ich glaube, da habt ihr mir gerade meine Scheuklappen aufgezeigt. Denn im Prinzip ist meine Geschichte lediglich eine WEITERführung eines Storybogens. Die Geschichte, die hinter der gesamten Motivation des Protagonisten steckt, wird in zwei epischen Spielen erzählt. ... Von daher tut es mir leid, wenn ich, mit diesem Wissen im Hinterkopf, das in jenen aufgeziegt wir, den Figuren zu wenig Fleisch gegeben habe.

Okay, jetzt zu den einzelnen Kritikpunkten.

OKay, die Zeitung raschelt, als er sie zusammen legt. Damit hat er seine Aufmerksamkeit Max gewidmet. Sie raschelt erneut, als er sie wieder auseinander faltet und sich wieder in ihr vertieft. Also *Raschel* zusammengefalltet und *Raschel* wieder ausgebreitet.

Das mit dem Magazin habe ich aus zwei Gründen mitaufgenommen: zum einem wurde es mit bei einer Erstveröffentlichung geraten- zum anderen wollte ich einen Moment des Innehaltens geben. Die Zeit, die es braucht, das Magazin GANZ zu füllen ist nunmal länger, als nur eine Kugel reinzudrücken. Von daher hat er so nohc einen kontemplativen Moment, um quasi noch seine Gedanken zu sortieren. Ich denke jedoch nicht, dass er bewußt alle Kugeln in das Magazin lädt sondern dass das eher mechanisch und auf der Schiene der Reflexe abläuft.

Aber vielen vielen Dank für eure kritische Textarbeit an meiner kleinen Geschichte! :)

Liebe Grüße aus Karlsruhe,
aZrael
 

[aZrael]

Mitglied
lokalisiert

Und hier die Übersetzung für die Nicht-Badner *gruß an pet0r* :)

Noir York Cidy Blues



"Id's lik waking ub ad nighd.
lefd no choice than
budding a gun do your head
and bulling the drigger"


Die filderlose Luggy brannde im Aschenbechr vor si hin. Er bemerkde s nedd.
Sai Aufmerksamkeid gald dem Bourbo vor ihm. Des dridde Glas heide Abend.
"Dedecdive Payne? Dedecdive-"
"Hald d Klabb, Sam. Ich bin nedd im Diensch. Nie wiedr, hajo, so isch des!"
Dr Barkeebr sah radlos droi. Als Payne heide Abend auf oin Drink heroi komme war, heddde r üblr ausgesehe als sonsch üblich: oi Klammerbflaschdr übr sainr rechde Augenbraue, oi Nahd an dr Schläf. Oi Arm im Gibs. Und sai Gang war vo oim deidlichet Humbeln gzeichned.
Er heddde nix mehr gsagd, nachdem r sai erschde Drink gorderd heddde. Oi Bligg z Sam heddde gereichd, damid von dene soi Glas immr wiedr auffüllde.
Nun schdand Sam radlos hindr dr Thek, den Telefonhörr in dr Hand.
"Es isch des Debardmend. Sie sage, s handle si um-"
"Ich sagde, s inderessierd mi NICHT, hajo, so isch des!"
Er underschdrich sai Sadz mid dem Whiskeyglas, des r hindr d Thek warf.
"Verdammd, was soll des? "
Sam bekam s mid dr Angsch. Payne war oi Held in NY. Er heddde si mid den schlimmschde Gangs dr Schdadd oglegd- und gwonne. Drei Jahre war des jedzd hr. Dr Rachefeldzug von a oizige Manns ge Gewald, Droge und Korrubzion.
Abr des gab ihm koi Rechd, si so aufzführe.
"Weißd du, s isch mir echd egal, wie du duuff bisch. Du kannsch di gerne selbsch mid dai Leide herumschlage, hajo, so isch des!"
Er schdellde des Telefo auf den Trese und legde Max den Hörr hin.
Und wardede auf oin weidere Gewaldausbruch.
Dr nedd kam.
Max heddde si beruhigd. Er nahm den Hörr.
"Payne. ... Ja ... Wann wird des sai? ... Noi, i möchde nedd, dess s dord gschiehd. ... Ja. Ich werd mi darum kümmern"
Sam sah ihn neigierich an, als r auflegde.
"Tud mir leid wege dem Glas. Die Woche war übl, übl und hard."
Sai Bligg wanderde durch den Raum dr kloin Bar.
"Jedzd... muss i scho wiedr jemande begrabe, den i liab."
"Wr isch... i mai... mai Beileid"
Oi bedrüggds Schweige breidede si aus, als Sam d andere Kunde bediende.
Mechanisch schenkde r Drinks aus, kassierde, gab Wechselgeld zurügg.
Des Max Widwr war, wusschde r. Irgendwann im ledzde Jahr war r z oim sai Schdammgäschde gworde. Bliab längr. Redede mid ihm. Er wusschde, dess r sai Frau und sai Tochdr verlore heddde.
Münze klimberde auf d Thek, als Max sai Drinks bezahlde.
"Behald den Resch. Bis Bald"
"Bis Bald"
Abr Sam heddde des Gefühl, ihn nemme so schnell wiedr z sehe.
Vielleichd niemals wiedr.

Dr dienschdhendd Seargend niggde nur, als Payne d Polizeiwache bedrad. Chief Bravuara war no immr krank gschriaben- ihn heddde s no schlimmr als Max erwischd, so weid des überhaubd möglich war.
Mid oim scharfe Kligge endriegelde r d Tür zur Asservadenkammr. Mord grinschde ihn vo den Wände an, Abhängigkeid schaude aus den Regale hervor. Die gsammelde Waffe schiene ihn anzschdarre... odr auszulache?
Sai Händ glidde suchend durch oi Board. Des Plaschdik vom Beidels knidderde leise, als r s schließlich fand.
Die Waff glidzerde diefschwarz undr dem kalde Neonlichd. Was wie unregelmäßigr Lagg aussah, war ihr Blud. Er schob si den Beidl undr d Lederjoogge und verließ d Asservadenkammr. Die Tür ließ r unverriegeld ins Schloss falle.

Mid hallende Schridde schdieg r ins Undergeschoss naa. Die ausgedredene Medalldrebb schie ihm wie dr Schlund dr Hölle, mid oir Dunkelheid an ihrem End, d ihn verschlinge würd.
Pedr Shebbard sah vo sainr Zeidung auf, als r d Pathologie bedrad.
"Guade Abend, Dedecdive. Had d Abdeilung sie verschdändigd?"
"Ja, hedd sie. Dank. Ich weiß, dess des nedd selbschdverschdändlich isch, abr..." Dr Sadz bliab abgebrochet im Raum hänge. Die Schdille wurd nur vom Rausche dr Kühlanlag und dem Knidderet dr Zeidung underbrochet, d Shebbard bedandisch zsamme legde.
"ich weiß. Sie hend scho weiß Godd genug erlebd. Wann könne mir uns scho die aussuche, d mir liabe?"
Koir dr beide konnde dauuff oi Andword gebe. Abr des war au nedd nödich.
"Ich möchde sie gerne no oimol sehe. Wo?..."
"Reihe 2, Schiene 5"
"Danke"
Die Zeidung raschelde, als si dr Patholog wiedr in den Schborddeil verdiefde.
Kalds Neonlichd schnidd dief Scheddde in sai Gesichd, als r d Kühlkammr bedrad. Oie Augenbligg lang schie r Adem z fasse, si bereid z mache. Oie kurze Augenbligg lang ware sai Liedr gschlosse.
Dann drad r an d Kühlzeile heran und zog mid oim endschlossene Rugg d Bahre aus dr Wand.
Mid oim droggene Klagge raschdede dr Mechanismus oi.
Da lag sie.
Oi Gesichd in Primärfarbe gehalden: weise Wogn, vo schwarzem Haar oigrahmd. Und rode Libbe, d r so kurz nur heddde berühre durfde.
Sai Hand schdahl si in ihr Haar. Ohne sai Zudun schdreichelde sie ihre Schdirn, vo dr Kälde nedd zurügg schreggend.
Gleichzeidich öffnede r den Reißverschluss sainr Jagge. Holde den Plaschdikbeidl mid dr Waff hervor. Und erbrach mid oim Knagge d Versiegelung.
Kühl und hard lag d Pischdole in sainr Hand. Unregelmäßigkeide konnde r am Griff erdaschde. Ihr Blud, z unregelmäßige Muschderet erschdarrd. Erschdarrd.
Er sedzde si z ihr. Nahm ihre Kobf in den Schoß und begann ihr all des z erzähle, des r ihr vorhr nedd sage konnde.

Fasch zehn Minuade hield r sai oisame Monolog mid ihrr leere Hülle. Zum Abschluss küsschde r sie auf d kalde Schdirn.
Dann sedzde r si d Mündung unders Kinn und drüggde ab.
Ohne Zweifl odr Reie.
 

Pali

Mitglied
Ursprünglich veröffentlicht von Gandl

@ Pali: Single Malt Whis[red]ky[/red] kommt aus Schottland und ist etwas gaaanz anderes als Bourbon
Ich fühle mich erniedrigt und beschämt. Ich werd mich jetzt in die Ecke stellen und mein Ego aufsammeln.

@Az

Und jetzt das Ganze noch mal in Schwäbisch, bidde.
 



 
Oben Unten