Nomaden

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Ralf Langer

Mitglied
Nomaden

Auf! Enthalten wir uns
eines Ortes zu verweilen.
Was ist denn Heimat,
wenn nicht der Raum
zwischen den Schritten.

Nichts liegt uns
Näher als die Ferne,
die wir nicht behaupten,
nicht im Gestern,
nicht im Morgen,
ist unsere Raststatt stets
das Überall,
die Sterne,
und im Feuerschein
ein stummer Blick.

Hier lauschen wir
den Wüsten, Stimmen,
die da klagen:
Das was euch blüht,
der Kelch, ist nicht geh Heim.
Das was ihr seid und werdet,
wird euch eine Leere sein.
 

Ralf Langer

Mitglied
Nomaden

Auf! Enthalten wir uns
eines Ortes zu verweilen.
Was ist denn Heimat,
wenn nicht der Raum
zwischen den Schritten.

Nichts liegt uns wirklich
näher als die Ferne,
die wir nie erreichen,
nicht im Gestern,
nicht im Morgen,
ist unsere Raststatt
stets das Überall,
der Mond, die Sterne,
und im Feuerschein
ein stummer Blick.

Hier lauschen wir
den Wüsten, Stimmen,
die da klagen:
Das was euch blüht,
der Kelch, ist nicht geh Heim.
Das was ihr seid und werdet,
wird euch eine Leere sein.
 

revilo

Mitglied
Hallo Ralf, diese Gedicht ist fast schon sakral........einiges verstehe ich nicht........
" enthalten " wir uns eines Ortes...man kann sich bei etwas enthalten....aber funktioniert diese Ausdruck mit dem Genitiv?????
" ist geh nicht heim " ..........wie ist das zu verstehen?????

" ist unsere Raststatt stets das Überall " ....das ist wirklich klasse...ein reizvoller Gegensatz..........die Heimatdefinition als Raum zwischen 2 Schritten ist sensationell........diese wunderbaren Bilder gehen leider etwas unter.......LG revilo
 

revilo

Mitglied
Was ist denn Heimat
wenn nicht der Raum
zwischen zwei Schritten
nichts liegt uns
näher als die Ferne

unsere Raststatt
ist das Überall

im Feuerschein
ein stummer Blick
 

Ralf Langer

Mitglied
Hallo Oli,
ja sakral, dem will ich nicht widersprechen

da ist er wieder mein sturer funkenschlagender Schädel:

1 Zeile.
Wortspiel

Auf! Entahlten wir uns nicht eines Ortes

metaphorisch verschlüsselt : Aufenthaltsort

3. Strophe

Das was euch blüht,
der Kelch, ist nicht: geh Heim.

Auch hier dachte ich mir einmal : Geh Heim

aber gesprochen geheim, also bekannt...

grüße vom weihnachtsgeschäft zermürbtem Nomaden
Ralf
 

wüstenrose

Mitglied
Hallo Ralf,

gleich beim ersten Lesen sehr beeindruckend, sehr stark wirkende Bilder, auch mir hat es sogleich der Raum zwischen zwei Schritten angetan.

so mal auf die Schnelle:
die Raststatt hat mich etwas irritiert: ich persönlich krieg da einfach die Assoziationen Raststätte (an der A7) bzw. Rastatt (Ort) nicht aus dem Hirn. Stelle Ruhestatt zur Diskussion, ein Wort, das sich so auch im Wörterbuch findet. Raststatt ist klanglich besser, sehe ich ein. Ruhstatt vielleicht?

Nicht geheim hab ich zwar gleich als Wortspiel erkannt, aber gezündet hat's bei mir an dieser Stelle trotzdem nicht!? - - - umso schöner fand ich dann die letzten beiden Zeilen. Würde auch sagen: das abschließende Wortspiel ist so gelungen, so überzeugend in der Wirkung, dem würde ich nicht noch ein anderes Wortspiel an die Seite stellen, welches doch nur abfallen kann und irgendwie bemüht wirkt neben jenem, welches sich jedem Leser erschließen dürfte.

So. Da ich mir erlaube, mich in den von dir beschriebenen Landstrichen heimatlich wohl zu fühlen, werde ich die Zeilen sicher noch öfters lesen, bin gespannt, wie sich der Text entwickelt!

lg wüstenrose
 

Ralf Langer

Mitglied
Hallo wüstenrose,
ich denke mittlerweile das "geh heim" ist zu viel.
ich überlege mir gerade wie ich die lücke schließen
kann.

das "heim" rundet sprachlich das letzte wort "sein"
ab. mit diesem "reim zum schluß klingt es besser denke ich.

werde mal in mich gehen.

Ja, raststatt da bin ich auch schon eingekehrt,
vielleicht besser im plural oder soetwas wie
ruheplatz.
wobei ich persönlich die "rast" besser finde, weil eine rast in meinem kopf kürzer ist als ein ruheplatz.
außerdem steckt noch als wortspiel "rasen", "hasten"
drin...

hm...
ralf
 

Ralf Langer

Mitglied
Nomaden

Auf! Enthalten wir uns
eines Ortes zu verweilen.
Was ist denn Heimat,
wenn nicht der Raum
zwischen den Schritten.

Nichts liegt uns wirklich
näher als die Ferne,
die wir nie erreichen,
nicht im Gestern,
nicht im Morgen,
ist unsere Raststatt
stets das Überall,
der Mond, die Sterne,
und im Feuerschein
ein stummer Blick.

Hier lauschen wir
den Wüsten, Stimmen,
die da klagen:
Das was euch blüht,
der Kelch, ist nicht geh Heim.
Das was ihr seid und werdet,
wird euch eine Leere sein.
 

Ralf Langer

Mitglied
Nomaden

Auf! Enthalten wir uns
eines Ortes zu verweilen.
Was ist denn Heimat,
wenn nicht der Raum
zwischen den Schritten.

Nichts liegt uns wirklich
näher als die Ferne,
die wir nie erreichen,
nicht im Gestern,
nicht im Morgen,
ist unsere Raststatt
stets das Überall,
der Mond, die Sterne,
und im Feuerschein
ein stummer Blick.

Hier lauschen wir
den Wüsten, Stimmen,
die da klagen:
Das was euch blüht,
der Kelch bleibt euch verschlossen.
Das was ihr seid und werdet,
wird euch eine Leere sein.
 

wüstenrose

Mitglied
Hallo Ralf,
hab mich gerne noch ein wenig in deine Zeilen (Abschnitte 2+3) vertieft, vielleicht ist für dich was Brauchbares dabei.

lg wüstenrose



Nichts liegt uns näher
als die Ferne die
wir nie erreichen
nicht im Gestern
nicht im Morgen
ist unser Quartier
stets überall
der Mond die Sterne
und im Feuerschein
ein stummer Blick

Die Wüste
weiß zu schweigen:
Das was euch blüht
bleibt verschlossen
Was ihr seid
wandert weiter




.
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo wüstenrose,

der ertse abschnitt gefällt mir
vielleicht ändere ich ihn ein wenig:

Nichts liegt uns näher
als die Ferne die
wir nie erreichen
nicht im Gestern
nicht im Morgen
ist unser Quartier
stets im überall
des Monds die Sterne
und im Feuerschein
ein stummer Blick

das könnte mir gefallen

werde da noch mal nach haken

lg
Ralf
frohes fest
 



 
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