Nordnacht

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Mara Krovecs

Mitglied
Nordnacht


Unter Mondsterne getaucht
fließen Formen über
Pol-Atem streicht über die Gräser
im bleichen Sand –

aus Steinhäuten wachsen
Stämme und Blätter
bis ein Flintwald Schatten
über Krebsschalen und Muscheln wirft


*

mit wellendem Haar
erhebt sich Freya aus dem Säuseln
spiegelnder Silbergischt
im Klingen schwarzblauer Seelen
steigt die Göttin aus dem Sandbett
singt wehmütig in das Nachtlied
ewig flimmernder Lichter


*

zwischen den Steinen schlafen Liebende
bis der große Wagen Freyas
in die Himmelsgärten fährt
mit dem Schrei der Eule
beginnen die Uhren
aus Bernsteinen und Donnerkeilen
zu schwellen – die Zeiger laufen seitwärts
Mitternacht ist längst vorbei.
 



 
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