Nuancen

Nuancen


Beinahe fremd
doch so vertraut
kaum spürbar
Fingerspitzen fahren
die Säule meiner Wirbel
rauf und runter
Paternoster
Wohltat
inmitten von
Geschäftigkeit
Nuancen
menschlicher
Berührungspunkte

Seltsam schmeckt
das Glücksgefühl
Wie der Druck
der Samtpfote
einer Katze
die auf meinem Fuße steht
wenn sie Freilauf will
Oder das Gewicht
eines Schreis
der meint
er sei ein Lied
auf meinen Stimmbändern
bevor er springt.




März 2006-05-05
© Elke Nachtigall

Ene geniale Schreibweise, die sich auf das Wesentliche konzentriert.

...und dann kam sie und sie kam und kam und hörte nicht auf zu schreien...

unheimlich gut... danke!

Hallo Uve,

es freut mich, dass Dir die Schreibweise gefällt. Tatsächlich habe ich den "Originaltext" erheblich beschnitten, weil er mir zuviel Prosa und zuwenig Lyrik war.

Danke für´s Lesen und Anerkennen.

Viele Grüße
Elke

Hallo Daniel,

Dein Kommentar hat meine Grinsemuskeln auf Trab gebracht, ob des Staunens darüber, welche unterschiedlichen Assoziationen so ein paar Worte hervorrufen können. Freut mich, dass sie Dir gefallen!

Grüße von

Elke

gelungene nuancen. wunderschöne poesie.

bon.

Hallo Elke,
eine wunderbare poetische Massage hast Du da beschrieben. Ich hoffe, meine Anmerkungen dazu schmälern nicht den Genuss.
"Seltsam schmeckt / das Glücksgefühl / wie der Druck / der Samtpfote ..." Kann ein Gefühl, ausgelöst von einer Berührung schmecken und dann noch seltsam?
Dagegen ist folgende Passage
"Oder das Gewicht / eines Schreis / der meint / er sei ein Lied / auf meinen Stimmbändern / bevor er springt." gerade zu ein lyrisches Meisterwerk.
Würde mich freuen, wenn Du mit meinen Anmerkungen was anfangen kannst.
LG
Manfred

Hallo bonanza, Danke für Deine anerkennenden Worte. Freut mich, dass es Dich anspricht.



Hallo Perry, Danke auch Dir, für den Kommentar und das Gefallenfinden am Gedicht. Natürlich kann ich mit Deinen Anmerkungen etwas anfangen ich werde Dir erklären, wie das bei mir so ist, mit dem tatsächlich seltsamen Geschmack des Glücksgefühls. Es schmeckt metallisch und erzeugt ein ganz feines, wie schwach elektrisches Surren auf der Zunge. Kennst Du das auch oder anders oder gar nicht?
Vielleicht sind auch meine Sinne irgendwie verdreht, aber ich lebe gerne so damit, eben individuell.
Einen schönen Abend


Elke

Hallo Elke,
doch ja diesen metallischen Geschmack hatte ich auch schon auf der Zunge. Warum schreibst Du nicht "metallisch legte sich das Glück auf meine Zunge" oder so ähnlich.
LG
Manfred

Hallo Perry,

über "so ähnlich" werde ich noch etwas nachdenken.

Grüße
Elke