Nur ein Spiel

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Carina

Mitglied
Armin und Carina kuscheln sich auf dem Sofa aneinander. Sein bester Freund Ulf kommt, bepackt mit einer Flasche Wasser und einer Packung Orangensaft, aus der Küche. Er stellt Gläser vor die Gäste und schenkt ein. Sybille, seine Frau, hat den einjährigen Sohn auf dem Arm, der ausdauernd in Richtung Carina strebt. Ulf hat sich neben Sybille gesetzt; er schaut sie kurz von der Seite an, lächelt.
Die Mutter erzählt von den letzten Monaten mit dem Baby und der schweren Geburt, während der Kleine Carina ausführlich ansieht. Er ist mit blauen Augen davongekommen. Dickarmig umschlingt Sybille ihn; aus Besorgnis, wie sie sagt. So ist er in besten Händen. Die niedrige Tischkante hier im Wohnzimmer ist ja direkt gefährlich und das Kind fällt doch ständig hin, weil es gerade dabei ist, laufen zu lernen. Deshalb wird es nun auch schon so früh müde.
Alle vier diskutieren jetzt die kindliche Sprachentwicklung; schließlich fallen dem Kleinen die chagallblauen Augen zu, von denen der Papa, der ihn darauf zu Bett bringt, auch zwei hat.
Als Ulf wieder da ist, schlägt Sybille Gesellschaftsspiele vor.

Stunden vergehen bei Monopoly. Kurz vor Mitternacht verfallen sie auf halbpsychologische Frage-Antwort-Spielchen.
Ulf hat die Karte genommen, die auf dem Verhaltensfragen-Stapel zuoberst gelegen hat, liest sie und befreit das Gebiss von den Lippen.
„Lies vor. Wir wollen es alle vier wissen.“ Sybille beugt sich zu ihm hin um mitzulesen, indes ihr Busen zu seinen Beinen hin strebt und sie auch fast erreicht.
Ihr Blick verblasst. „Ach ne. Nimm die nächste.“
Sie murmelt etwas, das wie „Ehekrach“ klingt.
Armin fragt, welche Frage dran gewesen sei. „Sag schon. Wir wollen mitlachen“.
Aus dem Gesicht des Angesprochenen heraus, das jetzt helle rote Flecken zeigt, sagt es: „Uninteressant. Ach Mensch. Warum muss immer ich anfangen.“
Und er greift sich die nächste Karte, indem er die eben vorgelesene an irgendeiner Stelle in den Verhaltensstapel steckt.
Armin sieht zu Carina und zieht eine Augenbraue hoch. Sie lächelt ein süffisantes Lächeln, das sie gleich wieder neutralisiert, denn jetzt beschaut die Mutter die Gäste. Erst den einen, dann die andere.
Der sybillinische Blick wird weggenommen und auf Ulf gelegt: „Lies vor. Was ist es denn diesmal?“
„Halten Sie sich für nachtragend? A ja. Das ist gut. Dann schätzt mich mal ein, die Skala geht von 0 bis 10. Ihr wisst ja, nachher decken wir auf, und so viele Zahlen, wie ihr von meiner eigenen Einschätzung entfernt seid, müsst ihr Spielfelder gehen...“

In Mantel und Schal steht Carina mit Sybille an der Haustür und wartet auf Armin, der sich drin von seinem Freund verabschiedet.
„Meldet euch mal wieder“ kommt es von Sybille.
Carina sagt etwas Passendes und hört sich dann nach der Karte fragen, die Sybille vorhin nicht beantwortet haben wollte.
„Ach-“, bemüht die sich, amüsiert zu klingen. „Da ging es darum, wie er auf ein eindeutiges Angebot reagieren würde. Niemand müsste davon erfahren. Es wäre eine einmalige Sache“
Carina ordnet den Mund zu einem Lächeln, um anzuzeigen, dass sie die Frage nicht ernstnähme: „Albern.“
„Hm. Und so tief muss man nicht schürfen.“ meint Sybille, indem sie den Kopf abwendet, wie um nach den Männern zu sehen.
 
Hallo Carina,

Zitat:
Ulf hat die Karte genommen, die auf dem Verhaltensfragen-Stapel zuoberst gelegen hat, liest sie und befreit das Gebiss von den Lippen.

Den Satz fand ich ein wenig unverständlich.

Ansonsten war es ein wenig verwirrend mit den vier Personen, bis ich mir ungefähr merken konnte, wer denn wer ist, war die Geschichte vorbei.

Da wäre ein wenig mehr Farbe und Leben angebracht gewesen. Und was der Kleine in der Geschichte zu suchen hat, war mir auch nicht klar.

Bis bald,
Michael
 



 
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