Oh Himmel!

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Vera-Lena

Mitglied
Oh Himmel!

Der Himmel hat die feuchten Küsse
im Silberwehn herabgesandt,
damit ich endlich glauben müsse,
er webe mir ein Liebesband.

Er lässt mich fremd sein in den Straßen,
nichts hat mehr Umriss noch Gestalt.
Wo eben noch die Raben saßen,
wird auch der Baum schon überwallt.

Das weiße Dämmern schlingt die Arme
um mich, zieht mich an seine Brust,
umhüllt und neckt mit nassem Charme
und wirbt um meine Liebeslust.

Doch kann ich nicht aus meinen Maßen
heraus, um nebulös zu sein.
Oh Himmel, hör jetzt auf zu spaßen,
bring heim mich und nicht querfeldein!
 

noel

Mitglied
die absurde wendung gegen die lust, die wendung zum verstand ist vorTrefflich
verwortet. nur in der unten zitierten zeile,
stolperte ich aus dem lächellesefluß

er webt mir zu ein Liebesband.
vielLeicht --> er webe mir ein liebesband

bg
noel
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe noel,

genau die Überlegung hatte ich mir auch gemacht, dass da der Konjunktiv stehen müsste. Warum ich es dann doch nicht geändert habe, weiß ich gar nicht mehr. Also werde ich es jetzt ändern.

Ich freue mich auch, dass Du den Hintergrund sofort entschlüsseln konntest.

Danke für Deine Antwort, Interpretation und den Hinweis! :)

Liebe Grüße von Vera-Lena
 

Sonnenkreis

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

ein Text der mich mal wieder schmunzeln läßt.

Dein Gedicht in anderen Worten:

Die Liebe als eine Gleichung mit vielen Unbe-
kannten. Wer sich nicht darauf einläßt, bleibt
im kleinen Einmaleins zurück?

Ein Schmunzeln auch für den Charme, mit dem Du
hier dazu einlädst sich ein wenig mehr aus sich
selber heraus zu wagen?

Dir von Herzen;))

Liebe Grüße
Sonnenkreis
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Sonnenkreis,

ja zur Hälfte kann man die Liebe nicht haben, das stimmt schon, da muss man dann alles annehmen, was mit dazugehört.

Es freut mich, dass dieser Text Dein Sonnenstrahlen ein bißchen mehr mal eben zum Aufleuchten gebracht hat.

Danke für Deine erfrischende Antwort! :)

Was das Wagnis betrifft, dem Herzen blind zu vertrauen, dazu gehört schon Mut. Aber die meisten Menschen besitzen ja diese Qualität.

Ganz liebe Grüße von Vera-Lena
 
R

rmdp

Gast
v-e das hast du wunderbar und zärtlich geschrieben...eine ode auf den winter der eigentlich in wärmeren gegenden überstanden werden sollte. sehr exquisit.

dein ralfi
 
R

rmdp

Gast
ps:

das himmelchen sollte dich wärmend wo anders verwöhnen...palma...florida...california...sahara...

dein werk..."erwärmend" in all seiner expression was die veränderung der jahreszeiten uns so jämmerlich auferlegt

nochmals
dein ralfi
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Ralf,

danke für Deine erfreute Rückmeldung!

Da hast Du doch etwas entdeckt, was ich da auch mit hineinpacken wollte, nämlich die liebevollen Absichten, die der Himmel auch mit diesem Wetter, das uns so unangenehm erscheinen will, verfolgen könnte. Es wird schon einen Sinn haben, denke ich mir, wenn es eine so hohe Luftfeuchtigkeit im Herbst gibt. Ich weiß zwar nicht wozu genau diese benötigt wird, aber wenn der Naturhaushalt funktioniert, ist es immer zum Besten des Menschen. Und so habe ich hinter dem Nebel den schenkenden, liebenden Himmel wahrgenommen. Unter anderem war auch dieser Aspekt mir sehr wichtig.

Ich bleibe dieses Jahr auch zum Jahreswechsel in Deutschland und ich denke, dass es mir dabei gut gehen wird.

Auch Dir eine gute Zeit! :)
Liebe Grüße von Vera-Lena
 
R

rmdp

Gast
liebe Vera-Lena:

letzteres wünsche ich dir vom ganzen herzen. und nochmals: dein talent hat uns wunderbare zeilen geschenkt.

dein ralfi
 



 
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