Hallo label,
vielen Dank für deine Zeilen.
Ich werde versuchen, Deine Fragen zu beantworten.
Da ich kein professioneller Autor bin, plane ich nicht, was ich schreibe, es kommt irgendwie zu mir, das nur vorab:
Das LyrIch ist noch nicht am Ende, wenn es also eine Bilanz hält, dann nur eine Zwischenbilanz, aber so kann man es nennen.
von wem getroffen?
Vom Schicksal, vom Leben, jeder Treffer eine gestörte Hoffnung, eine Wunde, bestenfalls Narbe in der Haut der Illusionen...
Worauf Hoffen?
auf Unversehrtheit, Unverletzbarkeit, auf die Möglichkeit, frei und offen und gebend sein zu können ohne verletzt werden zu können...also Jesus und Superman in Personalunion, zumindest was ihre Fähigkeiten angeht, unletzbar waren beide ja nun auch nicht...
Verneinend einsehen?
Ja, ein Widerspruch, das Lyrich will die Wahrheit nicht anerkennen, dass man selbst etwas tun muß, sieht sich selbst aber völlig hilflos dastehen, da ihm ohne Hände und Füße die Exekutive fehlt und verachtet sich selbst als Schwein im Sinne von jemandem, der etwas will, was ihm nicht zusteht, es aber durch das Wort Schwein verharmlost... er will, dass seine Probleme gelöst werden, er schafft es nicht, sie selbst zu lösen und er will es auch gar nicht selber tun, bockig, wie er ist...
LyrIch macht sich was vor etc.?
Ja, er träumt und hofft auf Unverletzlichkeit, siehe oben bei Hoffen...
Ideale verwerfen?
Ja, durch den Frust der ständigen Verletzungen gibt er verbittert seine Ideale auf, er wollte helfen, heilen, retten, lieben, alles in selbstloser Art, wenn er unverletzbar würde, doch es geschieht nicht...
Feuer? Höllenfeuer??
Oh Nein, tief im Innern weiß er von Anfang an, dass sein Hoffen unerfüllbar ist, für ihn ist aber das normale Leben das brüllende Feuer, dass ihn ständig verletzt...
Le-eu, ei-ein?
Das sind sie Oberflächlichkeiten in den Beziehungen unter denen er leidet, da niemand konkretes hören will, sondern nur Durchhalteparolen schmettert und in dem er es fast anklagend selbst ausspricht, kommen ihm Zweifel und am Ende stottert er des Löwen Tapferkeit und Stärke und merkt, das er sie nicht hat... (Ich hätte die "wörtliche Rede" beachten sollen)
Zeitenwechsel, Widerspruch?
Ab jetzt ist er in Realzeit, vorher erzählte er.Durch die Erkenntnis der eigenen Feigheit, der Unfähigkeit, sich zu öffnen, ist er es leid geworden, es immer und immer wieder zu versuchen,er gibt es auf, aber nicht das Leben an sich, sondern Beziehungen, Liebe, Freundschaft
Er will in seine Einsamkeit mitnehmen, was ihm wichtig ist, matrielles und geistiges und alles seelige, denn was ihn erwartet, weiß er noch nicht und was später nach dem Tod geschieht schon gar nicht, er wappnet sich und will in Einsamkeit versuchen, seine Wunden auszuheilen, seine ständigen Enttäuschungen, Verletzungen, die nicht mit Liebe, sondern nur mit Oberflächlichkeit verbunden wurden...
Die letzte Strophe:
Beim Aufbruch merkt er, wie viele Erlebnisse und anderes er doch bei sich hat und wundert sich, dass es fast zu viel zum Tragen ist. Das drückt Hoffnung aus, dass es auch Gutes gab, das ist sein Hintertürchen, dass ihm den Weg zurück aus der Einsamkeit ermöglichen kann.
Der Wagen ist ein Symbol für Freiheit, für eine Fluchtmöglichkeit, eine Veränderung, doch leider doppelt sinnlos, da weder Antrieb noch Energie vorhanden ist und er weiß es, will aber die Illusion versuchen und diese Illusion, die er sucht, ist nicht Freiheit, sondern Ruhe, innerer Friede und das es auch dies nicht gibt weiß er schon, er macht diesen Versuch nicht zum ersten Mal, er weiß, dass er allein auch nicht klar kommt und sich wieder ins Leben stürzen muß und trotzdem fährt er trotzig gegen der Ruhe friedlich Wand, die ihm nur sagt: Geh wieder zum Leben zurück und versuche es noch einmal...
Ich hoffe, ich konnte es so transparenter machen...
Liebe Grüße
Eric