Ohnmacht

3,60 Stern(e) 7 Bewertungen

Lena Luna

Mitglied
Du bist mein Vater, Onkel, Lehrer
vielleicht mein Priester in der Not,
du sagst:
zu dir soll´n meine Hände geh´n
und auch mein Mund, so rot.
Für mich scheidest du Himmel und die Hölle
und setzt Vertrauen als das Band,
das meine Seele dann noch tiefer zieht
in deine Lasterschluchten.
Und ich bin stumm und
schamerfüllt,
mein Schluchzen hört doch keiner...
ach wär ich tot...

(fragmentarische Antwort der Opfer)
 

Lena Luna

Mitglied
Du bist mein Vater, Onkel, Lehrer,
vielleicht mein Priester in der Not,
du sagst:
zu dir soll´n meine Hände geh´n
und auch mein Mund, so rot.
Für mich scheidest du Himmel und die Hölle
und setzt Vertrauen als das Band,
das meine Seele dann noch tiefer zieht
in deine Lasterschluchten.
Und ich bin stumm und
schamerfüllt,
mein Schluchzen hört doch keiner...
ach wär ich tot...

(fragmentarische Antwort der Opfer)
 

Rhea_Gift

Mitglied
Hi,

das fängt gut an - kippt am Ende aber zu sehr ins prosaische, am Schluss würde ich noch einmal feilen...
vielleicht:

...
das meine Seele dann noch tiefer zieht
in deine Lasterschluchten.
Stumm, voll Scham gedenke ich
der Himmelspforten
die du einst versprochen
kann nicht glauben
dass sie öffnen - für mich
für dich
die Hölle vor Augen taumele
ich
in nichtigem Leben
mit Nichts in Aussicht
außer dir
und dem Kreuz
an das du mich nagelst
ohne Scheu
mit vor Begierde zitternden Händen
ich werde es tragen müssen
bis zum Ende -
wohin, das weiß ich nicht.

Dich aber will ich brennen sehen.


>> so oder so ähnlich... was meinste?

LG, Rhea
 

Lena Luna

Mitglied
hi Rhea,
danke für deine konstruktiven Gedanken. Ich wollte eigentlich nicht so explizit die Blickrichtung wieder in die christliche Ecke schieben, eher es offen lassen, in welche Höllen das Opfer fällt. Das Ende ist als Ausdruck dieser Verzweiflung und Hilflosigkeit zu verstehen, vielleicht zu platt, aber vielleicht auch in seiner ( sprachlosen) Einfachheit deswegen auch stimmig...
Gruß
Lena
 

Rhea_Gift

Mitglied
Mein Ende war auch gar nicht so christlich gemeint - was ich bei deinem Himmel/Hölle/Lasterbild eben auch nicht nur christlich wahrgenommen habe - ein Kreuz tragen ja eine Redewendung, die nicht nur christlich ist, wie auch das Paradies (also die Himmelspforten)... daher fand ich den Fortlauf ganz passend - lässt sich sicher anders machen, war ja nur ne Idee... ein schlichtes Ende ist auch gut, aber es muss dabei ja nicht prosaisch werden?

vielleicht:

das meine Seele dann noch tiefer zieht
in deine Lasterschluchten.
Stumm, schamerfüllt
steht mein Leib an ihrem Abgrund
eine Träne fällt
ohne Echo schlägt sie auf
die Tiefe ruft mich -
fallen will auch ich
unbemerkt?

>> denn Sinn deiner zeilen mal etwas verlyrikt ;) Was meinste?

LG, Rhea
 
G

gitano

Gast
Hallo, liebe Lena!
Nachfolgend einen Vorschlag, etwas dichter gesetzt, weg vom prosaischem Stil...Zum Thema selbst mag ich hier nix mehr sagen, bitte entschuldige. Ich hoffe mein Vorschlag spricht für sich:
Du bist mein Vater, Onkel, Lehrer,
vielleicht mein Priester
in der Not,
sagest du:
zu dir soll´n meine Hände geh´n
und auch mein Mund, so rot.
hast mir den Himmel in Höllen
geschnitten
das blaue Band, in ein Netz
das meine Seele dann noch tiefer zog
und zieht noch immer, jetzt,
in deine Lasterschluchten.
wo mein Schluchzen starb.

Liebe Grüße
gitano
 

Lena Luna

Mitglied
Du bist mein Vater, Onkel, Lehrer,
vielleicht mein Priester in der Not,
du sagst:
zu dir soll´n meine Hände geh´n
und auch mein Mund, so rot.
Hast mir den Himmel
in Höllen geschnitten
und mein Vertrauen
verdreht zum schwarzen Band,
das meine Seele tief
und tiefer zieht
in deine Lasterschluchten.

Ein dumpfer Abgrund,
immer noch,
in dem mein Schluchzen
ungehört
verstummt

(fragmentarische Antwort der Opfer)
 

Lena Luna

Mitglied
danke euch sehr für die Ideen, Rhea und Gitano,ich habe es versucht, in meine Worte umzusetzen, jetzt hoffe ich, klingt es besser :)
Lena
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo lena,
ein kompliment fuer die hervorragende arbeit an diesem stueck.
trotz des ' gefaehrlichen'themas mit den vielen stolpersteinen ist dir nun ein intensiver blick auf misshandlungsopfer gelungen.
lg
ralf
 

Lena Luna

Mitglied
ohh vielen Dank, bin ganz gerührt, diese Lob zu erhalten... ja ich weiß, dass ich ein heißes Eisen angefasst habe, es liegt mir am Herzen
Lena
 



 
Oben Unten