Oma Wimmelhausen

1,60 Stern(e) 5 Bewertungen
Oma Wimmelhausen

Meine Oma Wimmelhausen, brachte mich als Kind zum Grausen.
Einmal, in den Ferien, wollt ich gerne zu ihr hin, wollte bei ihr hausen,
Mama aber warnte mich, du mit deinen Flausen, bleibe lieber hier mein Kind,
denn die Oma glaube mir, geht ruckzuck auf die Nerven dir
und schnell willst du zurück geschwind.

Kinder wissen alles besser, möchten alles ausprobieren,
wollte meine Großmama selber mal studieren.
Packte also meine Sachen, um den Urlaub dort zu machen,
zog in Haus und Garten ein, fand`s als Stadtkind super fein.
Ja, dachte ich bei mir, hier lässt sich`s trefflich toben und auch johlen,
gleich morgen nach dem Frühstück, werd ich die Nachbarskinder holen.
Eine Hütte woll`n wir bauen, in dem dicken Fliederstrauch,
die uns vor Agenten schützt und ganz im Vertrau`n, vor den Indianern auch.

Aber schon der nächste Morgen bereitete mir große Sorgen.
Musste Haferflockensuppe schlecken, durfte mich nicht doll verdrecken,
brav und still sein war Oma Luises Devise,
vom wegen spielen mit anderen auf der Wiese.
Pustekuchen, hab mich hier wohl geirrt dachte ich arg verwirrt.
Im Garten die Erdebeeren sauber machen, für diesen alten Drachen
statt spielen, toben und von der Schule erholen, das konnte sie mit mir nicht machen.
Gemein ein Kind so auszunutzen, müsste ich demnächst das Haus auch putzen?

Stinkig war ich, richtig sauer legte ich mich grinsend, hinterhältig auf die Lauer.
Warte nur du Kinderschreck, in null Komma nix bin ich hier wieder weg.
Schon kam Luise um die Mauer hinter der ich ganz still kauer,
ich streck mein Bein und schrei ganz laut: „Hey, Oma, es ist nie zu spät,
ab, die Rabatten warten.“
In hohem Bogen flog sie nun in ihr Lieblingsblumenbeet,
und ich aus ihrem Garten.
 



 
Oben Unten