Katrin Volkmann
Mitglied
A (gähnt lautstark): Kann nich mal eener die Uhr treten? Noch zwee Stunden, ick werd` varückt. (wischt sich über die Augen) Vorhin hab ick schon Karten jespielt?
B (stellt gerade sein Bier ab; Beine gekreuzt, in Jeans und Lederblouson): Alleene?
A (stützt den Kopf in die Hand): Nö, mitnm Jast. Muss man schon Karten lejen mit seem eenzijen Kunden, sonst bleebt der och noch wech.
B (nickt): Is nich ville los, montags, wa?
A (schüttelt den Kopf): Montags is nie ville los. Sonntags ooch nich. Eigentlich jar nich mehr. (richtet sich auf, nimmt die Arme vom Tresen und guckt mit großen Augen) Aber jestern ward widder janz anders. Zwee, dree Jäste wanda. Jab auch schon Taje mit vieren (stützt die Ellenborgen wieder auf den Tresen).
B (nickt) : Höhepunkt, wa? (nimmt einen Schluck von seinem Bier, streichelt den Zentimeter zwischen Nase und Oberlippe, korrigiert die Beinkreuzung von rechts nach links, seufzt, dreht sich weg und guckt aus dem Fenster. Schweigen.)
B (dreht sich mit ganzem Körper zum Fenster): Ejj, kieck ma, da draußen, da is Jabi. (hebt den Arm und wedelt mit der Hand) Hallo, winke, winke!
A (richtet sich wieder auf, reckt den Hals): Wat`n für ne Jabi?
B (dreht sich zu ihm um, macht ein wichtiges Doppelkinn): Na, unsre Jabi. Die jackelt jetzt bestimmt zur Arbeet.
A (verzieht das Gesicht): Unsre Jabi? Die vonne letzten Rolf-Party?
B (guckt immer noch mit diesem wichtigen Doppelkinn): Jenau, die! Unsre Jabi!
A (macht jetzt auch ein Doppelkinn): Die arbetet doch jarnich?
B (Doppelkinn verschwindet in zwei Handflächen; stützt nun seinerseits die Arme auf den Tresen): Nee? Ick denke, die is ...
A (streckt auch den Nacken): Die hat schon vorn paar Taje uffjehört.
B (räuspern, Bierschluck) Aahh! Bin ick wohl nich informiert.
A (räumt unterhalb des Tresen umher): Musste ma öfter kommen, wa. Ick informier dir schon. Aber hier kommt keener mehr. (Hält inne, hebt die Hand zu den Augen, reibt) Ooch, wat jucken mir die Oogen. Ick bin dit frühe uffstehn einfach nich jewöhnt. Früher hab ick die Nächte abjerissn. Arbeetsmäßich. Aber dit frühe uffstehn is zu ville. (Wendet sich ohne Übergang und Mühe mir zu) Müssen Sie ooch früh uffstehn, Frollein?
C: Ich bin generell Frühaufsteher.
A: Vastehe! Und wat heeßt früh for Ihnen, Frollein?
C: Sieben Uhr.
A: Hmmm. Und wenn se nich müssen?
C: Ich gehe abends um halb elf zu Bett und bin zwangsläufig um sieben Uhr wach. Ob ich muss oder nicht.
B (nickt A zu): Jenau acht Stunden, vascheeste, mehr broocht der Mensch nich.
A (beachtet ihn nicht): Ham se ooch schon mal ne Nacht durchjemacht? Arbeetsmäßich, meen ick.
C: Früher habe ich in vier Schichten gearbeitet.
A: Is nich wa!
C: Aber das ist alles schon so lange her.
B: Wat hamse denn jemacht?
C: Heizer.
A + B (gucken mich beide an): Heezer??
A: Inne DDR?
B: Altballiner Jeschichten!
C: In Rostock. Aber, wie gesagt, das ist alles schon Jahre her.
A: Wem sagn sit.
B: Nüscht is mehr wie eenst.
A: Früherwarsowiesoallitbessa.
B: Früher hattn we ooch een Kaiser.
C: Früher war ich siebzehn.
A+B (heben die Gläser), C (die Kaffeetasse): Prost.
B (stellt gerade sein Bier ab; Beine gekreuzt, in Jeans und Lederblouson): Alleene?
A (stützt den Kopf in die Hand): Nö, mitnm Jast. Muss man schon Karten lejen mit seem eenzijen Kunden, sonst bleebt der och noch wech.
B (nickt): Is nich ville los, montags, wa?
A (schüttelt den Kopf): Montags is nie ville los. Sonntags ooch nich. Eigentlich jar nich mehr. (richtet sich auf, nimmt die Arme vom Tresen und guckt mit großen Augen) Aber jestern ward widder janz anders. Zwee, dree Jäste wanda. Jab auch schon Taje mit vieren (stützt die Ellenborgen wieder auf den Tresen).
B (nickt) : Höhepunkt, wa? (nimmt einen Schluck von seinem Bier, streichelt den Zentimeter zwischen Nase und Oberlippe, korrigiert die Beinkreuzung von rechts nach links, seufzt, dreht sich weg und guckt aus dem Fenster. Schweigen.)
B (dreht sich mit ganzem Körper zum Fenster): Ejj, kieck ma, da draußen, da is Jabi. (hebt den Arm und wedelt mit der Hand) Hallo, winke, winke!
A (richtet sich wieder auf, reckt den Hals): Wat`n für ne Jabi?
B (dreht sich zu ihm um, macht ein wichtiges Doppelkinn): Na, unsre Jabi. Die jackelt jetzt bestimmt zur Arbeet.
A (verzieht das Gesicht): Unsre Jabi? Die vonne letzten Rolf-Party?
B (guckt immer noch mit diesem wichtigen Doppelkinn): Jenau, die! Unsre Jabi!
A (macht jetzt auch ein Doppelkinn): Die arbetet doch jarnich?
B (Doppelkinn verschwindet in zwei Handflächen; stützt nun seinerseits die Arme auf den Tresen): Nee? Ick denke, die is ...
A (streckt auch den Nacken): Die hat schon vorn paar Taje uffjehört.
B (räuspern, Bierschluck) Aahh! Bin ick wohl nich informiert.
A (räumt unterhalb des Tresen umher): Musste ma öfter kommen, wa. Ick informier dir schon. Aber hier kommt keener mehr. (Hält inne, hebt die Hand zu den Augen, reibt) Ooch, wat jucken mir die Oogen. Ick bin dit frühe uffstehn einfach nich jewöhnt. Früher hab ick die Nächte abjerissn. Arbeetsmäßich. Aber dit frühe uffstehn is zu ville. (Wendet sich ohne Übergang und Mühe mir zu) Müssen Sie ooch früh uffstehn, Frollein?
C: Ich bin generell Frühaufsteher.
A: Vastehe! Und wat heeßt früh for Ihnen, Frollein?
C: Sieben Uhr.
A: Hmmm. Und wenn se nich müssen?
C: Ich gehe abends um halb elf zu Bett und bin zwangsläufig um sieben Uhr wach. Ob ich muss oder nicht.
B (nickt A zu): Jenau acht Stunden, vascheeste, mehr broocht der Mensch nich.
A (beachtet ihn nicht): Ham se ooch schon mal ne Nacht durchjemacht? Arbeetsmäßich, meen ick.
C: Früher habe ich in vier Schichten gearbeitet.
A: Is nich wa!
C: Aber das ist alles schon so lange her.
B: Wat hamse denn jemacht?
C: Heizer.
A + B (gucken mich beide an): Heezer??
A: Inne DDR?
B: Altballiner Jeschichten!
C: In Rostock. Aber, wie gesagt, das ist alles schon Jahre her.
A: Wem sagn sit.
B: Nüscht is mehr wie eenst.
A: Früherwarsowiesoallitbessa.
B: Früher hattn we ooch een Kaiser.
C: Früher war ich siebzehn.
A+B (heben die Gläser), C (die Kaffeetasse): Prost.