Ottokar, der Meisterdieb

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Ikarus

Mitglied
Ottokar, der Meisterdieb

Gestern Nacht, so gegen vier,
wurde bei dem Juwelier
Karl Heinzelmann, wie schon vor Wochen,
mal wieder heimlich eingebrochen.

Kein Ringlein bei dem andern blieb;
denn Ottokar, der Meisterdieb,
war nicht nur kühn und voller List,
er war auch Ringefetischist.

Es glaubte gar der Ottokar,
dass er der Herr der Ringe war.
Ob Sterlingsilber, ob aus Gold,
ach, alle hatte er gewollt.

Und die mit Diamant’ bestückt,
nach denen war er ganz verrückt.
So trug er stolz an jedem Finger
ein paar davon der teuren Dinger.

Schier unaufhaltsam schien der Trieb
von Ottokar, dem Meisterdieb.
Doch eines Tages, kurz vor drei,
da schnappte ihn die Polizei,

die ausgerückt mit Mann und Maus,
dank Ringfahndung, in seinem Haus,
und überbrachte ein Geschenk:
„Zwei Ringe für das Handgelenk!“
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Hallo,

ein nettes Gedicht mit schönem Schluss. Wenns mal immer so wäre...
Klitzekleine Kritik: Wenn der Überfall [red]"Gestern Nacht, so gegen vier"[/red] war, dann war die Festnahme doch bestimmt nicht [red]"eines Tages"[/red], sondern alternativ: [blue]"Doch nachmittags schon, kurz vor drei"[/blue]. ;)

Viele Grüße

Thomas
 

Sonnenkreis

Mitglied
Lieber Ikarus,

für Dein Gedicht habe ich Dir bereits an anderer
Stelle meine Wertschätzung mitgeteilt.

Die Frage der Diebe, sie beschäftigt mich immer
wieder. Manche Menschen betrachten den Diebstahl
als eine Art Umverteilung. Ist das ein Alibi, oder
ist da etwas dran?

Eine weitere Beobachtung von mir ist die, das die
Menschen, die sich am meisten gegen etwas lautstark
zur Wehr setzen, das die selber manches zu verbergen
haben. Aber genau an diesem Punkt setzt Dein Gedicht
ein:

Dafür gibt es dann die Handschellen. Und das ist der
Punkt der mir an Deinem Gedicht die meiste Freude macht:

Letztendlich siegt die Wahrheit. Schön!

Liebe Grüße
Sonnenkreis
 

Ikarus

Mitglied
Lieber Sta.tor,

danke für's Melden!

Zu deiner Kritik:
Da stimm' ich dir zu. Ist mir beim Schreiben gar nicht aufgefallen. Womöglich, weil es so am Besten klang.
Dein Vorschlag gefällt mir [red]schon,[/red], aber eben dieses schon passt mir nicht richtig in den Vers.
Vielleicht sollte ich es mit "[red]dann[/red]" ersetzen!

Oder sollte ich "[red]eines Tages[/red]" belassen? Als unbestimmten Zeitpunkt der Festnahme. Hmm..passt wohl "[red]kurz vor drei[/red]" nicht mehr!?"

Wäre um weitere Vorschläge dankbar:)

Jürgen
 

Ikarus

Mitglied
An anderer Stelle! Wo? LE?

Lieber Sonnenkreis,

ja, so ist es wohl.
Wobei ich über "Umverteilung" sehr schmunzeln musste.

Diebe wird man wohl nie ausrotten können. Leider!
Sie sind stets unter uns. Die brachten mich aber nicht auf die
Idee, sondern eine Krimiserie in SAT 1. Dort fiel das
Stichwort "Ringfahndung", und so kamen obige Zeilen zustande.

Danke für deinen lieben Kommentar, Sonnenkreis

LG
Jürgen
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
naja

...aber für "eines Tages" ist m.E. der Zeitraum zwischen Tat und Festnahme zu klein. Die Uhrzeit spielt nicht so sehr die Rolle. Vielleicht ist [blue]"Doch nachmittags, so kurz vor drei"[/blue] noch eine Variante, oder [blue]"Doch grad vorhin, so kurz vor drei"[/blue] oder ganz anders
[blue]"Doch heut war Schluss, der Spuk vorbei
es schnappte ihn die Polizei"[/blue].

Würde mich freuen wenn was dabei wäre

Viele Grüße

Thomas
 

huwawa

Mitglied
Hallo Ikarus

Dein Gedicht gefällt mir sehr gut.

Was sta.tor bemerkte, ist mir aber auch gleich aufgefallen.

Wie wär es mit "Doch heut nach Mittag, kurz vor zwei"?

lG
huwawa
 

Ikarus

Mitglied
Hallo Huwawa!

Ja, schon - aber könnte nicht [red]eines[/red] Tages auch ein Tag sein = in 2, 4 oder 6 Wochen?!

Am liebsten würde ich mein Original beibehalten, weil's einfach am besten klingt.

Gruß Jürgen
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
nee nee, Du kannst die Zukunft nicht in der Vergangenheitsform beschreiben. Und Du siehst doch - es fällt auf. Gib Dir nen Ruck - ändere es!

Viele Grüße

Thomas ;)
 



 
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