PASSIONATA

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kata

Mitglied
Die Weite spricht mich an
und die Kraft der Liebe, die
gleichermaßen in der Erde
und im Himmel wurzelt.

Ich liebe dich und
projiziere meine Seele
in dein Leben und
alles ist selbstverständlich –
ohne Strenge, ohne Härte,
nur schöpferisch dokumentiert,
wie eine bestandene Prüfung
in der wir nichts fragen müssen,
belohnen uns aber
mit Zärtlichkeiten.

Aus schweren Steinblöcken,
die auf uns lasten, werden wir
ein Kunstwerk meißeln –
damit sie uns
unversehrbar machen.
Wenn alles ein Trugbild sein sollte,
dann ist das Leben nicht wert
gelebt zu werden.

Ich liebe dich
und projiziere unverschleiert
das Evangelium meiner Seele
in die bindende Netze unserer Liebe.
Meine miteilsame Natur
braucht deine Passionata,
ein Hauch verführerischer Seide.
 
H

HFleiss

Gast
Das sind nun alles sehr vage, unbelegte Formulierungen über die Liebe. Dass manche Autoren immer gleich in das Füllhorn des Allgemein-Konkreten greifen müssen, statt den einen Augenblick der Liebe zu preisen, reif für einen Eintrag ins Lexikon.

Aufgefallen ist mir am Schluss etwas Unklares:

"Meine mit(t)eilsame Natur
braucht deine Pasionata
ein Hauch verführerischer Seide."

Unklar ist mir, ob seine Passionata (Leidenschaft) ein "Hauch verführerischer Seide" sein soll oder ob die Tatsache, dass "meine miteilsame Natur" seine Passionata braucht, der Hauch verführerischer Seide ist.

Ja, etwas ist wahr: die miteilsame Natur der Autorin.

Gruß
Hanna
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Kata

Zunächst zwei Korrekturen:

[strike]miteilsam[/strike] mitteilsam
in die bindende[blue]n[/blue] Netze...

Hier habe ich mit der Grammatik Mühe:

Alles ist selbstverständlich -
...
wie eine bestandene Prüfung
in der wir nichts fragen müssen,
belohnen uns aber
mit Zärtlichkeiten.

Besser:

wie eine Prüfung
bestanden ohne Fragen
belohnt mit Zärtlichkeiten

Nochmal ein gramm. Lapsus:

Aus schweren Steinblöcken,
die auf uns lasten, werden wir
ein Kunstwerk meißeln –
damit sie uns
unversehrbar machen.

Das "sie" bezieht sich grammatikalisch nicht sauber auf die Steinblöcke, sondern eher auf das (einzelne) Kunstwerk. "Kunstwerke" wäre beser.
"...es uns unversehrbar macht". Hier wäre "unverwundbar" das bessere Wort - man denke nur an die Kriegsversehrten (Behinderte!).

Die Leidenschaftlichkeit ist die passionalità, die Leidenschaft heisst auf ital. passione, Passionata ist eine Unterwäsche-Marke (kommt von "una donna passionata" eine leidenschaftliche Frau). Deine mitteilsame Natur braucht seine leidenschaftliche Frau? Hmmmm... was sind das bloss für Zustände! Skandal!!

Mit der Metaphorik kann ich persönlich nichts anfangen, halte sie aber für schlüssig und die einzelnen Bilder bilden ein gelungenes, geschlossenes Ganzes.

Auch wenn mir der Text nicht gefällt, werde ich daher eine (de facto) "5" werten, da ich in ihm zwar Potential sehe, die Fehler aber doch für gravierend halte.

LG

Jürgen
 

strolch

Mitglied
also Jote S,
ich sehe es einwenig anders, als du:
1. katas fassung:
" wie eine bestanden prüfung
...
mir zährtlichkeit"
poetischer - du versachlichst und veränders das sprachgefühl - dies sollte man der autorin schon lassen - so bringst du ein bruch rein.

2.für mich bezieht sich das "sie" auf die steinblöcke eindeutig.
aus einigen steinblöcken, kann durchaus ein kunstwerk werden.

3. unversehrbar und unverwundbar, sind schon im grunde mit der gleichen bedeutung behaftet. aber bei unversehrbarkeit denke ich auch daran nicht verletzt zu werden im psychologischem sinn. -
verwundung bezieht man mehr auf die körperliche seite, obwohl auch diese zu psychologischen verletzungen führen kann.

lg brigitte

das die kriegsopfer nu kriegsversehrte heißen ist die eine sachen - aber das nu hier so zu lesen finde ich weit hergeholt.

mir kam dieser gedanke nicht
 



 
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